Offener Wettbewerb | 04/2017
Neubau des Campus Inselplatz der Friedrich-Schiller-UniversitÀt
©CODE UNIQUE Architekten BDA
Modellfoto
1. Preis
Preisgeld: 60.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Paul Schmelzer, Johannes Kruschwitz, Dominic Geppert, Michael Baer
QUERFELDEINS Landschaft | StÀdtebau | Architektur PartGmbB
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
ErlÀuterungstext
Leitgedanke
Lebendiges Stadtquartier â Ăffentliche Innenhöfe / Platzfolgen â Enge Vernetzung im Stadtraum â Zentrale Eingangssituationen der FakultĂ€ten â MaĂstĂ€blichkeit durch Gliederung der Baukörper â StĂ€dtebauliche PorositĂ€t â IdentitĂ€t der einzelnen FakultĂ€ten
Lebendiges Stadtquartier â Ăffentliche Innenhöfe / Platzfolgen â Enge Vernetzung im Stadtraum â Zentrale Eingangssituationen der FakultĂ€ten â MaĂstĂ€blichkeit durch Gliederung der Baukörper â StĂ€dtebauliche PorositĂ€t â IdentitĂ€t der einzelnen FakultĂ€ten
Beurteilung durch das Preisgericht
Die strukturelle Leitidee der stĂ€dtebaulichen Konfiguration liegt in der Ausformung von drei groĂen Schollen zu einem Ensemble aus âprĂ€gnanten Stadtbausteinenâ. Es gelingt den Verfassern, die GebĂ€udekubaturen gut proportioniert in den Stadtraum einzugliedern, sowohl in der Erdgeschosszone als auch in der allgemeinen GebĂ€udestruktur. Durch die HöhenversprĂŒnge in den Fassadenabwicklungen werden die Dimensionen gebrochen und sehr gut in die stĂ€dtebauliche Umgebung eingepasst.
Mit der geplanten kleinteiligen Gliederung der ErdgeschossflĂ€chen entstehen flieĂende ĂbergĂ€nge zwischen den öffentlichen und halböffentlichen RĂ€umen, die einem UniversitĂ€tscampus entsprechende Nutzungsperspektiven gut ermöglichen. Die Lage der ZugĂ€nge an diesen Durchwegungen lassen die angestrebte Belebung der öffentlichen/ halböffentlichen RĂ€ume realistisch erscheinen. Die öffentlichen StraĂen und PlĂ€tze sind gut proportioniert und gestaltet. Der Brunnen auf dem Inselplatz bildet einen wirkungsvollen Mittelpunkt, auch die Zonierung der Bewegungs- und SitzflĂ€chen ist gut durchdacht. Es ist jedoch fragwĂŒrdig, ob Baumpflanzungen in den Gassen notwendig, wenn nicht sogar hinderlich sind, insbesondere fĂŒr die Andienung.
Aus der Differenzierung der Baukörper, PlĂ€tze und ZugĂ€nge ist eine Adressbildung nicht eindeutig ablesbar, jedoch entsteht eine QuartiersidentitĂ€t, die vor allem auch durch die feingliedrige Ausbildung einer â je nach Nutzung unterschiedlich entwickelter â Fassade geprĂ€gt wird. Proportionen und Farbgebung der modularen Fassadenbauteile reflektieren auf die Altstadt von Jena in einer geglĂŒckten ModernitĂ€t. Die Fassaden werden durch die jeweilige angemessene Struktur und FenstergröĂe lesbar und vermitteln feinsinnig die dahinterliegende Nutzung.
Die Nutzungsverteilung ist sinnvoll und nachvollziehbar auf die drei groĂen Schollen aufgegliedert.
Die Mitte des Campus zum Inselplatz hin nehmen Bibliothek und Cafeteria ein. Der Zugang zur Bibliothek fĂŒhrt ĂŒber eine groĂe Freitreppe entlang der Gasse zum Lutherplatz ins Obergeschoss. Diese Stufenanlage kann sowohl zur ErschlieĂung als auch zum belebenden Aufenthalt und zur Kommunikation einladen. Der Teilbereich der Bibliothek nach der Querpassage ist vom Eingangsbereich abgehĂ€ngt und lĂ€sst sich nur ĂŒber das Obergeschoss erreichen. Das wird fĂŒr die Nutzungsaufteilung als problematisch kritisiert, die insgesamt nicht optimal gelöst ist.
Der Nutzungsbereich Mathematik im Westen des Campus wird im Erdgeschoss groĂzĂŒgig ĂŒber das Hörsaalfoyer erschlossen. Im Obergeschoss bieten die verschiedenen BĂŒrostrukturen genĂŒgend flexible Nutzungsmöglichkeiten. Die Anordnung der Nutzungsbereiche der Psychologie im Hochhaus wird geschickt konzipiert. Durch die Ausweitung des GebĂ€udes in den ersten drei Geschossen kann der groĂe Hörsaal konstruktiv gut angeordnet werden und so eine gĂŒnstige Lastabtragung des Hochhauses gewĂ€hren, die innere Organisation wird positiv gesehen. Insgesamt wird die FlexibilitĂ€t der Nutzungen als gut eingeschĂ€tzt.
Die Anordnung von Rechenzentrum und Parkhaus in einem gemeinsamen Baukörper wird als problematisch fĂŒr die FlexibilitĂ€t der Struktur, insbesondere der Umnutzungsmöglichkeiten, angesehen. Das Rechenzentrum hat bei guter Grundstruktur einige MĂ€ngel in der Nutzungsaufteilung. Das Parkhaus hat ein sehr geringes Stellplatzangebot. Die Parkhausfassade erfĂ€hrt im Erdgeschoss zum Inselplatz mit einer LadenflĂ€che eine positive Aktivierung.
Die Fassaden aus durchgefĂ€rbten Betonfertigteilen versprechen eine langlebige und dauerhafte QualitĂ€t fĂŒr die HochschulgebĂ€ude. Die ausdifferenzierte Detailierung der FensterflĂ€chen, die hohe Transparenz und das durchgĂ€ngige Fassadenraster bieten den Nutzern eine hohe FlexibilitĂ€t und hervorragende Nutzbarkeit. Die Entwurfsidee, einen strukturellen Zusammenhang der GebĂ€ude herzustellen, den GebĂ€uden im Einzelnen jedoch mit Hilfe von feinen Modifikationen eine eigene IdentitĂ€t zu verleihen, wird von der Jury als besonders gelungen bewertet.
Die ErfĂŒllung des Raum- und FlĂ€chenprogramms liegt im Toleranzbereich der Sollwerte. Die geschĂ€tzten Kosten liegen im erwarteten Bereich und versprechen eine wirtschaftliche Realisierbarkeit des Projektes.
Der Vorschlag der Verfasser fĂŒr den neuen Campus in Jena stellt einen hervorragenden und wohl gestalteten Beitrag fĂŒr einen wirtschaftlichen, funktionalen und zukunftsfĂ€higen Ausbau der Hochschule in der Altstadt dar.
Mit der geplanten kleinteiligen Gliederung der ErdgeschossflĂ€chen entstehen flieĂende ĂbergĂ€nge zwischen den öffentlichen und halböffentlichen RĂ€umen, die einem UniversitĂ€tscampus entsprechende Nutzungsperspektiven gut ermöglichen. Die Lage der ZugĂ€nge an diesen Durchwegungen lassen die angestrebte Belebung der öffentlichen/ halböffentlichen RĂ€ume realistisch erscheinen. Die öffentlichen StraĂen und PlĂ€tze sind gut proportioniert und gestaltet. Der Brunnen auf dem Inselplatz bildet einen wirkungsvollen Mittelpunkt, auch die Zonierung der Bewegungs- und SitzflĂ€chen ist gut durchdacht. Es ist jedoch fragwĂŒrdig, ob Baumpflanzungen in den Gassen notwendig, wenn nicht sogar hinderlich sind, insbesondere fĂŒr die Andienung.
Aus der Differenzierung der Baukörper, PlĂ€tze und ZugĂ€nge ist eine Adressbildung nicht eindeutig ablesbar, jedoch entsteht eine QuartiersidentitĂ€t, die vor allem auch durch die feingliedrige Ausbildung einer â je nach Nutzung unterschiedlich entwickelter â Fassade geprĂ€gt wird. Proportionen und Farbgebung der modularen Fassadenbauteile reflektieren auf die Altstadt von Jena in einer geglĂŒckten ModernitĂ€t. Die Fassaden werden durch die jeweilige angemessene Struktur und FenstergröĂe lesbar und vermitteln feinsinnig die dahinterliegende Nutzung.
Die Nutzungsverteilung ist sinnvoll und nachvollziehbar auf die drei groĂen Schollen aufgegliedert.
Die Mitte des Campus zum Inselplatz hin nehmen Bibliothek und Cafeteria ein. Der Zugang zur Bibliothek fĂŒhrt ĂŒber eine groĂe Freitreppe entlang der Gasse zum Lutherplatz ins Obergeschoss. Diese Stufenanlage kann sowohl zur ErschlieĂung als auch zum belebenden Aufenthalt und zur Kommunikation einladen. Der Teilbereich der Bibliothek nach der Querpassage ist vom Eingangsbereich abgehĂ€ngt und lĂ€sst sich nur ĂŒber das Obergeschoss erreichen. Das wird fĂŒr die Nutzungsaufteilung als problematisch kritisiert, die insgesamt nicht optimal gelöst ist.
Der Nutzungsbereich Mathematik im Westen des Campus wird im Erdgeschoss groĂzĂŒgig ĂŒber das Hörsaalfoyer erschlossen. Im Obergeschoss bieten die verschiedenen BĂŒrostrukturen genĂŒgend flexible Nutzungsmöglichkeiten. Die Anordnung der Nutzungsbereiche der Psychologie im Hochhaus wird geschickt konzipiert. Durch die Ausweitung des GebĂ€udes in den ersten drei Geschossen kann der groĂe Hörsaal konstruktiv gut angeordnet werden und so eine gĂŒnstige Lastabtragung des Hochhauses gewĂ€hren, die innere Organisation wird positiv gesehen. Insgesamt wird die FlexibilitĂ€t der Nutzungen als gut eingeschĂ€tzt.
Die Anordnung von Rechenzentrum und Parkhaus in einem gemeinsamen Baukörper wird als problematisch fĂŒr die FlexibilitĂ€t der Struktur, insbesondere der Umnutzungsmöglichkeiten, angesehen. Das Rechenzentrum hat bei guter Grundstruktur einige MĂ€ngel in der Nutzungsaufteilung. Das Parkhaus hat ein sehr geringes Stellplatzangebot. Die Parkhausfassade erfĂ€hrt im Erdgeschoss zum Inselplatz mit einer LadenflĂ€che eine positive Aktivierung.
Die Fassaden aus durchgefĂ€rbten Betonfertigteilen versprechen eine langlebige und dauerhafte QualitĂ€t fĂŒr die HochschulgebĂ€ude. Die ausdifferenzierte Detailierung der FensterflĂ€chen, die hohe Transparenz und das durchgĂ€ngige Fassadenraster bieten den Nutzern eine hohe FlexibilitĂ€t und hervorragende Nutzbarkeit. Die Entwurfsidee, einen strukturellen Zusammenhang der GebĂ€ude herzustellen, den GebĂ€uden im Einzelnen jedoch mit Hilfe von feinen Modifikationen eine eigene IdentitĂ€t zu verleihen, wird von der Jury als besonders gelungen bewertet.
Die ErfĂŒllung des Raum- und FlĂ€chenprogramms liegt im Toleranzbereich der Sollwerte. Die geschĂ€tzten Kosten liegen im erwarteten Bereich und versprechen eine wirtschaftliche Realisierbarkeit des Projektes.
Der Vorschlag der Verfasser fĂŒr den neuen Campus in Jena stellt einen hervorragenden und wohl gestalteten Beitrag fĂŒr einen wirtschaftlichen, funktionalen und zukunftsfĂ€higen Ausbau der Hochschule in der Altstadt dar.
©CODE UNIQUE Architekten BDA
Schwarzplan
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Lageplan
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