Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018
Neubau des Gesundheitscampus Calw
©Schmucker u. Partner
Blick zum Haupteingang
ein 5. Preis
Preisgeld: 25.000 EUR
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Michael Palm Garten- und Landschaftsarchitekt
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Konzept
Dieses städtebauliche Modell stellt eine langfristige,
architektonisch anspruchsvolle Schaffung eines Campusgeländes dar.
Durch Kompaktheit und Funktionalität werden optimierte Abläufe
geschaffen und darüber hinaus langfristige Erweiterungen, wie z.B. Baufelder für mögliche weitere Funktionen, für ein Patientenhotel, oder Hospiz, sowie einer sinnvollen Erweiterung des ZfP auf dem Campusgelände ermöglicht.
Intuitive Erschließungen, kurze Wege und Interdisziplinarität
bilden die Grundlage für hochwertige medizinische Kompetenz.
Der von Ost bis West starke vorhandene Naturbezug wird durch die Positionierung des neuen
Klinikparks intensiv und differenzierbar wahrgenommen.
Städtebau
Das neue Zentralklinikum liegt im Schwerpunkt (Zentrum)
des Campusgeländes, parallel zur Hangkante mit peripheren Anbindungen der weiteren
Solitärgebäude, die sich der vorhandenen Topographie bedienen. Dadurch wird eine
natürlich belichtete und belüftete Parkebene unter der „grünen Plattform“ geschaffen.
Weitere Parkflächen werden in die als Schallschutz wirksame „grüne Welle“ integriert.
Das Spiel der Vor- und Rücksprünge gliedert die Gebäudemassen, sowohl in der zweiten, als auch dritten Dimension und setzt differenzierte Schwerpunkte in der Außenwirkung.
Erschließung
Klare Adressierungen der einzelnen Baukörper gewährleisten intuitive Orientierung.
Besucher und Mitarbeiter können größtenteils trockenen Fußes von der Parkierungsebene
in die Klinik gelangen.
Taxidienste, Krankenliegendtransporte und Busse (ÖNV) erreichen über die Plattform auf nur kurzen
Fahrstrecken die Anlaufpunkte, wobei sich die Anlieferung / Wirtschaftshof (Ver-und Entsorgung) im 1.UG und Liegenvorfahrt in von den Besuchern abgewandten Bereichen befinden.
Der Verkehrsfluss kann redundant über beide definierten Zufahrtsstraßen im Gewerbegebiet erfolgen und bei Bedarf in einem in beiden Richtungen stattfindenden Austausch zwischen Gewerbegebiet und der Zugangsebene queren.
Auch wurden durch dezentrale Parkbereiche, wie z.B. für die chronischen Patienten der Dialyse
ideale, kurze Wege geschaffen.
Innere Organisation
Durch die kompakte Lichthofstruktur der unterschiedlichen Gebäudekubaturen wird neben einer hohen Tageslichtqualität, kurzen Wegen ein hoher Grad an Interdisziplinarität und wirtschaftlich, flexiblen Schaltungen von Abteilungen, bzw. Stationsgrößen erreicht.
Diese lassen sich im Bereich der Klinik bei Bedarf als Aufstockungen in Anzahl und Funktion erhöhen.
Die Größe der Patientenzimmer, wurde zur Optimierung der Flexibilität, in der Größe von Ein- und Zweibettzimmern gleichgeschaltet eingeplant.
Sinnvolle Funktionsabläufe, wie z.B. der Bereiche Intensiv / OP / Entbindung / Frühgeborene und
Wöchnerinnen werden hier auf gleichen Ebenen zusammengefasst, wobei die Wegeführungen für öffentliche und interne Abläufe größtmöglich getrennt wurden.
Der OP-Bereich wurde nach dem aktuellen Stand moderner OP-Konzepte, ohne Ein-und Ausleiten und ohne Steriflur geplant.
Für periphere Anbindungen, wie z.B. des ZfP an medizinisch notwendige Funktionen der Klinik
(u.a. Notaufnahme / Diagnostik / Radiologie), stellt die Platzierung nach Westen eine ruhige
Lage dar, die bei Bedarf flächenmäßig noch erweitert werden kann. Hier wurden die Baukörper nun kompakter und besser verzahnt geplant.
Das Haus der Gesundheit stellt eine kompakte und flexibel nutzbare Struktur dar, die sich den unterschiedlichen Anforderungen an zukünftig erforderliche Funktionen offen stellt und durch den Verzicht einer Atriums Struktur nochmals optimiert wurde.
Die Anbindung der Nephrologie wurde durch einen Gebäudetausch mit dem HDG wesentlich näher an die Klinik gerückt und kann nun im 1.OG mit den Dialyseplätzen direkt an die ITS und andere Stationen angebunden werden.
Für alle Gebäude ermöglicht eine verbundene Erschließung im Untergeschoss, dass Synergien
der Ver- und Entsorgung, sowohl technisch, als auch logistisch von allen genutzt werden können.
Freiraumplanung
Die Freiflächen gliedern sich in zwei große Schwerpunkte; die eher als grüner Platz konzipierte Plattform auf der Nordseite, sowie nach Süden ein großzügiger, geschützter Campuspark, der von allen Gebäudeteilen aus und durch Rundwege erschlossen ist.
Die Plattform als verbindendes Element schafft neben der Verteilerfunktion weitere Außenraumqualitäten mit frei geformten Hochbeeten mit Sitzrändern und durch Öffnungen und leicht modellierte Grünflächen, die in einer Spannung zur orthogonalen Gebäudestruktur stehen.
Die Bereiche der öffentlichen Grünzone an der Hangkante werden ebenso in die Gesamtgestaltung mit eingebunden, wie die nach Bebauungsplan geforderten Zonen der Regenwasser-Rückhaltung.
Als Beläge sind differenzierte Formen der Befestigung geplant, die von harten, aber wasserdurchlässigen Splitt-Flächen auf der Plattform zu Pflaster in den Fahrflächen und weichen, landschaftlichen Wegen im Park reichen.
Die Bepflanzung nimmt die Vegetationstypologie der Schwarzwaldregion auf und ergänzt diese mit standortgerechten Blütenaspekten. Es werden besonders an den Terrassen und in den Patientengärten reichhaltige, blühende und duftende Staudenpflanzungen vorgeschlagen. Vielfältige Heilpflanzen wechseln mit pflegeextensiven Wiesen-Aspekten. Die Flächen des Parks sind weich modelliert und leiten über in die umgebende Landschaft.
Dieses städtebauliche Modell stellt eine langfristige,
architektonisch anspruchsvolle Schaffung eines Campusgeländes dar.
Durch Kompaktheit und Funktionalität werden optimierte Abläufe
geschaffen und darüber hinaus langfristige Erweiterungen, wie z.B. Baufelder für mögliche weitere Funktionen, für ein Patientenhotel, oder Hospiz, sowie einer sinnvollen Erweiterung des ZfP auf dem Campusgelände ermöglicht.
Intuitive Erschließungen, kurze Wege und Interdisziplinarität
bilden die Grundlage für hochwertige medizinische Kompetenz.
Der von Ost bis West starke vorhandene Naturbezug wird durch die Positionierung des neuen
Klinikparks intensiv und differenzierbar wahrgenommen.
Städtebau
Das neue Zentralklinikum liegt im Schwerpunkt (Zentrum)
des Campusgeländes, parallel zur Hangkante mit peripheren Anbindungen der weiteren
Solitärgebäude, die sich der vorhandenen Topographie bedienen. Dadurch wird eine
natürlich belichtete und belüftete Parkebene unter der „grünen Plattform“ geschaffen.
Weitere Parkflächen werden in die als Schallschutz wirksame „grüne Welle“ integriert.
Das Spiel der Vor- und Rücksprünge gliedert die Gebäudemassen, sowohl in der zweiten, als auch dritten Dimension und setzt differenzierte Schwerpunkte in der Außenwirkung.
Erschließung
Klare Adressierungen der einzelnen Baukörper gewährleisten intuitive Orientierung.
Besucher und Mitarbeiter können größtenteils trockenen Fußes von der Parkierungsebene
in die Klinik gelangen.
Taxidienste, Krankenliegendtransporte und Busse (ÖNV) erreichen über die Plattform auf nur kurzen
Fahrstrecken die Anlaufpunkte, wobei sich die Anlieferung / Wirtschaftshof (Ver-und Entsorgung) im 1.UG und Liegenvorfahrt in von den Besuchern abgewandten Bereichen befinden.
Der Verkehrsfluss kann redundant über beide definierten Zufahrtsstraßen im Gewerbegebiet erfolgen und bei Bedarf in einem in beiden Richtungen stattfindenden Austausch zwischen Gewerbegebiet und der Zugangsebene queren.
Auch wurden durch dezentrale Parkbereiche, wie z.B. für die chronischen Patienten der Dialyse
ideale, kurze Wege geschaffen.
Innere Organisation
Durch die kompakte Lichthofstruktur der unterschiedlichen Gebäudekubaturen wird neben einer hohen Tageslichtqualität, kurzen Wegen ein hoher Grad an Interdisziplinarität und wirtschaftlich, flexiblen Schaltungen von Abteilungen, bzw. Stationsgrößen erreicht.
Diese lassen sich im Bereich der Klinik bei Bedarf als Aufstockungen in Anzahl und Funktion erhöhen.
Die Größe der Patientenzimmer, wurde zur Optimierung der Flexibilität, in der Größe von Ein- und Zweibettzimmern gleichgeschaltet eingeplant.
Sinnvolle Funktionsabläufe, wie z.B. der Bereiche Intensiv / OP / Entbindung / Frühgeborene und
Wöchnerinnen werden hier auf gleichen Ebenen zusammengefasst, wobei die Wegeführungen für öffentliche und interne Abläufe größtmöglich getrennt wurden.
Der OP-Bereich wurde nach dem aktuellen Stand moderner OP-Konzepte, ohne Ein-und Ausleiten und ohne Steriflur geplant.
Für periphere Anbindungen, wie z.B. des ZfP an medizinisch notwendige Funktionen der Klinik
(u.a. Notaufnahme / Diagnostik / Radiologie), stellt die Platzierung nach Westen eine ruhige
Lage dar, die bei Bedarf flächenmäßig noch erweitert werden kann. Hier wurden die Baukörper nun kompakter und besser verzahnt geplant.
Das Haus der Gesundheit stellt eine kompakte und flexibel nutzbare Struktur dar, die sich den unterschiedlichen Anforderungen an zukünftig erforderliche Funktionen offen stellt und durch den Verzicht einer Atriums Struktur nochmals optimiert wurde.
Die Anbindung der Nephrologie wurde durch einen Gebäudetausch mit dem HDG wesentlich näher an die Klinik gerückt und kann nun im 1.OG mit den Dialyseplätzen direkt an die ITS und andere Stationen angebunden werden.
Für alle Gebäude ermöglicht eine verbundene Erschließung im Untergeschoss, dass Synergien
der Ver- und Entsorgung, sowohl technisch, als auch logistisch von allen genutzt werden können.
Freiraumplanung
Die Freiflächen gliedern sich in zwei große Schwerpunkte; die eher als grüner Platz konzipierte Plattform auf der Nordseite, sowie nach Süden ein großzügiger, geschützter Campuspark, der von allen Gebäudeteilen aus und durch Rundwege erschlossen ist.
Die Plattform als verbindendes Element schafft neben der Verteilerfunktion weitere Außenraumqualitäten mit frei geformten Hochbeeten mit Sitzrändern und durch Öffnungen und leicht modellierte Grünflächen, die in einer Spannung zur orthogonalen Gebäudestruktur stehen.
Die Bereiche der öffentlichen Grünzone an der Hangkante werden ebenso in die Gesamtgestaltung mit eingebunden, wie die nach Bebauungsplan geforderten Zonen der Regenwasser-Rückhaltung.
Als Beläge sind differenzierte Formen der Befestigung geplant, die von harten, aber wasserdurchlässigen Splitt-Flächen auf der Plattform zu Pflaster in den Fahrflächen und weichen, landschaftlichen Wegen im Park reichen.
Die Bepflanzung nimmt die Vegetationstypologie der Schwarzwaldregion auf und ergänzt diese mit standortgerechten Blütenaspekten. Es werden besonders an den Terrassen und in den Patientengärten reichhaltige, blühende und duftende Staudenpflanzungen vorgeschlagen. Vielfältige Heilpflanzen wechseln mit pflegeextensiven Wiesen-Aspekten. Die Flächen des Parks sind weich modelliert und leiten über in die umgebende Landschaft.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die städtebauliche Idee des Entwurfs ist, auf einer organisch geformten Ebene (Erdgeschoss) die verschiedenen Funktionsgebäude anzuordnen und damit die Anforderung der Parkierung und Entreesituation sowie die Lärmschutzanforderung, baulich zu gestalten. Diese vorgesehenen Maßnahmen wirken überzogen, sehr formalistisch und nicht praktikabel. Die Baumassen sind sehr massiv und ungenügend eingebunden in die natürliche Landschaft.
Die getrennte PKW Erschließung von Westen auf das obere Parkdeck und von Osten der Zufahrt zur Tiefgarage, erschwert die Orientierung. […]
Bei der Funktionalität weisen die Gebäude mehrere Mängel auf z.B.:
Im Krankenhaus fehlen im OP Bereich der Steril Flur und die Richträume. Die OP Planung entspricht daher nicht den Anforderungen der Nutzer.
Die Nephrologie ist ein „Durchgangsgebäude“ und wird von öffentlichen Wegen gekreuzt. […]
Die räumliche und funktionale Gestaltung im ZfP ist akzeptabel. Die Anbindung des Gebäudes an das Krankenhaus mittels überdachten Gangs im EG ist eher ungünstig. […]
Der Entwurf ist nach den Kenndaten im Vergleich zu allen eingereichten Arbeiten im ungünstigen Bereich.
Die sehr heterogenen Gebäudetypologien werden mit einer sehr stringenten Fassade zu einer vermeintlich gestalterischen Einheit verbunden. Die Fassaden wirken für den Standort zu urban.
Der Campusgedanke ist aufgrund der heterogenen Gebäudestruktur nur schwer erkennbar.
Gewürdigt wird bei diesem Entwurf der leidenschaftliche Gestaltungswille. Kritisiert wird die zum Teil mangelnde Funktionalität und Wirtschaftlichkeit.
Die getrennte PKW Erschließung von Westen auf das obere Parkdeck und von Osten der Zufahrt zur Tiefgarage, erschwert die Orientierung. […]
Bei der Funktionalität weisen die Gebäude mehrere Mängel auf z.B.:
Im Krankenhaus fehlen im OP Bereich der Steril Flur und die Richträume. Die OP Planung entspricht daher nicht den Anforderungen der Nutzer.
Die Nephrologie ist ein „Durchgangsgebäude“ und wird von öffentlichen Wegen gekreuzt. […]
Die räumliche und funktionale Gestaltung im ZfP ist akzeptabel. Die Anbindung des Gebäudes an das Krankenhaus mittels überdachten Gangs im EG ist eher ungünstig. […]
Der Entwurf ist nach den Kenndaten im Vergleich zu allen eingereichten Arbeiten im ungünstigen Bereich.
Die sehr heterogenen Gebäudetypologien werden mit einer sehr stringenten Fassade zu einer vermeintlich gestalterischen Einheit verbunden. Die Fassaden wirken für den Standort zu urban.
Der Campusgedanke ist aufgrund der heterogenen Gebäudestruktur nur schwer erkennbar.
Gewürdigt wird bei diesem Entwurf der leidenschaftliche Gestaltungswille. Kritisiert wird die zum Teil mangelnde Funktionalität und Wirtschaftlichkeit.
©Schmucker u. Partner
Lageplan
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Grundriss EG
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Modell
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Modell
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Modell
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