Nichtoffener Wettbewerb | 03/2009
Neubau des NS-Dokumentationszentrums an der Brienner Straße
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
2. Preis
stötzer Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Mitarbeiter:
Heinz Stadler
Felix Yaparsidi
Lynh Nguyen
Fachplaner: Transsolar - Matthias Rudolph
Erläuterungstext:
Das „Braune Haus“ war ein Ort der Täter. Daraus ergibt sich das Ziel, das neue NS-Dokumentationszentrum in einer klaren und einfachen Form ohne betonte Ästhetisierung zu gestalten. Vom historischen Baukörper bleibt ein „footprint“, er ist als Negativform in das Erdreich eingeschnitten.
Zwei unterirdische Ausstellungsgeschosse umschließen und definieren das Volumen des historischen Gebäudes. Ein Innenhof entsteht.
Die Raumwirkung der unterirdischen Ausstellungsräume: Beton - die Materialität des Rohen und Unbeweglichen. Über die verglasten Fassaden zum Innenhof fällt Tageslicht ein. Verschiebbare Wandsegmente bilden eine zweite, außen liegende Raumhülle, die Variabilität in der Lichtregie und den Blickbeziehungen ermöglicht.
In den Innenhof eingestellt ist ein lichtes, transparentes Gebäude. Bis zur Dachterrasse in der 4. Etage sind hier über sieben Ebenen die Funktionen Empfang und Besucherbetreuung, Learning Center/Aktive Erinnerungsarbeit, Veranstaltungs- und Infrastrukturflächen untergebracht.
Die äußere Gestaltung ist auf die Geometrie eines stehenden Quaders konzentriert. Fassaden aus entspiegeltem Weißglas. Eine entmaterialisierte Architektur, die den Blick auf die diaphanen Ebenen des Gebäudes und die Menschen im Inneren frei gibt. Innen liegende Zusatzfunktionen gewähren bei Bedarf Sicht- und Sonnenschutz. Unregelmäßige Geschosshöhen und die Erschließung über frei angeordnete Treppen dynamisieren das Erlebnis der Räume.
Die Transparenz des Glashauses als Metapher für Toleranz und den freien Diskurs in der demokratischen Gesellschaft. Die Glasfassaden geben den Blick frei auf den städtebaulichen Kontext des NS-Dokumentationszentrums im ehemaligen „Parteiviertel“. Die Verwundbarkeit des Materials kann man als Appell lesen, in Kenntnis der Vergangenheit die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.
In allen Bereichen des Ausstellungsbereiches ermöglichen stützenfreie Grundrisse flexible Raumstrukturen, die exakt in die Konzeption der Ausstellungen und der Veranstaltungen des NS-Dokumentationszentrums eingepasst werden können. Das fließende Raumkontinuum wird das Glashaus zu einem stimulierenden Ort der offenen Information und Kommunikation werden lassen.
Der Außenbereich wird als großzügige unversiegelte Fläche mit Kiesbelag gestaltet – ein unaufgeregter Kontrast zu den steinernen Plattenbelägen der NS-Zeit und den Grünflächen der benachbarten Platzgestaltungen des Klassizismus. Der Kiesbelag gewährt den Besuchern Bewegungsfreiheit ohne vorgegebene Wegführung. Die Überreste des Ehrentempels werden durch einen Rahmen aus Edelstahl gefasst – als unzugänglicher Ort der Rückeroberung durch die Natur.
Heinz Stadler
Felix Yaparsidi
Lynh Nguyen
Fachplaner: Transsolar - Matthias Rudolph
Erläuterungstext:
Das „Braune Haus“ war ein Ort der Täter. Daraus ergibt sich das Ziel, das neue NS-Dokumentationszentrum in einer klaren und einfachen Form ohne betonte Ästhetisierung zu gestalten. Vom historischen Baukörper bleibt ein „footprint“, er ist als Negativform in das Erdreich eingeschnitten.
Zwei unterirdische Ausstellungsgeschosse umschließen und definieren das Volumen des historischen Gebäudes. Ein Innenhof entsteht.
Die Raumwirkung der unterirdischen Ausstellungsräume: Beton - die Materialität des Rohen und Unbeweglichen. Über die verglasten Fassaden zum Innenhof fällt Tageslicht ein. Verschiebbare Wandsegmente bilden eine zweite, außen liegende Raumhülle, die Variabilität in der Lichtregie und den Blickbeziehungen ermöglicht.
In den Innenhof eingestellt ist ein lichtes, transparentes Gebäude. Bis zur Dachterrasse in der 4. Etage sind hier über sieben Ebenen die Funktionen Empfang und Besucherbetreuung, Learning Center/Aktive Erinnerungsarbeit, Veranstaltungs- und Infrastrukturflächen untergebracht.
Die äußere Gestaltung ist auf die Geometrie eines stehenden Quaders konzentriert. Fassaden aus entspiegeltem Weißglas. Eine entmaterialisierte Architektur, die den Blick auf die diaphanen Ebenen des Gebäudes und die Menschen im Inneren frei gibt. Innen liegende Zusatzfunktionen gewähren bei Bedarf Sicht- und Sonnenschutz. Unregelmäßige Geschosshöhen und die Erschließung über frei angeordnete Treppen dynamisieren das Erlebnis der Räume.
Die Transparenz des Glashauses als Metapher für Toleranz und den freien Diskurs in der demokratischen Gesellschaft. Die Glasfassaden geben den Blick frei auf den städtebaulichen Kontext des NS-Dokumentationszentrums im ehemaligen „Parteiviertel“. Die Verwundbarkeit des Materials kann man als Appell lesen, in Kenntnis der Vergangenheit die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.
In allen Bereichen des Ausstellungsbereiches ermöglichen stützenfreie Grundrisse flexible Raumstrukturen, die exakt in die Konzeption der Ausstellungen und der Veranstaltungen des NS-Dokumentationszentrums eingepasst werden können. Das fließende Raumkontinuum wird das Glashaus zu einem stimulierenden Ort der offenen Information und Kommunikation werden lassen.
Der Außenbereich wird als großzügige unversiegelte Fläche mit Kiesbelag gestaltet – ein unaufgeregter Kontrast zu den steinernen Plattenbelägen der NS-Zeit und den Grünflächen der benachbarten Platzgestaltungen des Klassizismus. Der Kiesbelag gewährt den Besuchern Bewegungsfreiheit ohne vorgegebene Wegführung. Die Überreste des Ehrentempels werden durch einen Rahmen aus Edelstahl gefasst – als unzugänglicher Ort der Rückeroberung durch die Natur.
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB
©Lamott.Lamott Architekten PartGmbB