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Verhandlungsverfahren nach VgV mit Lösungsvorschlägen | 08/2021

Neubau Deutsches Herzzentrum der Charité inkl. ZNA und ZSVA - Campus Virchow Klinikum in Berlin

DHZC | Blick über Kanal

DHZC | Blick über Kanal

Zuschlag

wörner traxler richter

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches und architektonisches Konzept

Stadtraum

Auf dem Gelände des Charité Campus Virchow-Klinikum, begrenzt von Südring, Nordufer und der bestehenden Isolierstation, befindet sich das Wettbewerbsgrundstück in unmittelbarer Nähe zum Berliner Westhafen. In dem städtebaulich heterogenen Areal soll unter Berücksichtigung der zuvor erarbeiteten Machbarkeitsstudie ein Neubau für das Deutsche Herzzentrum der Charité entwickelt werden.
Ein solitärer 15-geschossiger Baukörper mit quadratischer Grundfläche bildet das städtebauliche Leitmotiv des Entwurfes. Mit seiner prägnanten Form und Höhe bildet er den Auftakt und gleichzeitig den baulichen Hochpunkt des Campusgeländes. Die drei vom Nordufer aus erlebbaren, gleich proportionierten Fassadenflächen wirken als Ruhepunkt in der sonst heterogenen Umgebung und geben auf Grund ihrer Größe und Prägnanz den Hinweis auf die funktionale Bedeutung des Gebäudes. Die das Gebäude horizontal teilende Fuge bricht bewusst die Höhe des Baukörpers und nimmt Bezug auf die angrenzende sechsgeschossige Bebauung des Masterplans. Zudem vermittelt die Höhenstaffelung zwischen Neubau und Bestand und pointiert das Gebäude entlang des Föhrer Platzes. Bedingt durch die zueinander verschobenen Gebäudekuben zeichnet sich ein weiter Vorplatz im Bereich des Südrings ab, welcher dem zweigeschossigen Bestandsgebäude den notwendigen Abstand gibt, einen zweiten Haupteingang entlang der Nord-Süd-Achse ermöglicht und somit die Gebäudeanbindung an das bestehende- und zukünftige Campusareal schafft.

Erschließung

Der zentrale Gedanke der Haupterschließung umfasst die zwei sich gegenüberliegenden und durch die zentrale Eingangshalle verbundenen Haupteingänge entlang der zukünftigen Erschließungsachse, die den zentralen Campus mit dem Spreekanal verbindet. Von dort aus gelangt man über das lichtdurchflutete achtgeschossige Foyer in die einzelnen Funktionsbereiche. Prägendes Element des Foyers ist der Chefarztbereich, welcher in einer gewissen Abstraktion das Fassadenmotiv ins Gebäudeinnere transportiert und damit einen dezenten Verweis auf die pulsierende Herzbewegung bildet.
Die einfache Wegeführung des Besuchers wird hierbei von diversen Ausblickssituationen in Richtung Berlin Mitte und Charité Campus Virchow-Klinikum begleitet und ermöglicht somit eine einfache Orientierung innerhalb des Gebäudes. Alle weiteren Gebäudezugänge wurden entsprechend der Machbarkeitsstudie geplant - hiervon ausgenommen die Ver- und Entsorgungzone, welche sich entlang der nördlichen Fassade erstreckt und bei der auf einen störungsfreien Verkehrsfluss entlang der Südstraße geachtet wurde.
Ein prägendes Element des Entwurfes bildet die in der Fassade ablesbare und außenwirksame Fuge im 7. Obergeschoss. Während das Foyer und die im 13. Obergeschoss verortete Cafeteria öffentlich genutzt werden, bildet die Fuge und der sich daran anschließende Außenbereich auf der Dachfläche des Sockels einen für das Personal genutzten Bereich ab, in dem Flächen für gemeinsame Sportaktivitäten, Kommunikations- und Entspannungsflächen sowie die Umkleiden verortet sind. Der Fitnesscampus bildet somit, neben dem ebenenübergreifenden Foyer, einen entscheidenden Faktor zur Förderung der Interdisziplinarität.
Der Hubschrauberlandeplatz ist direkt an die Notfallversorgung im EG sowie die Brückenverbindung im 1.OG angebunden. Bei der Platzierung des Notfallaufzuges wurde die Ein-und Abflugschneise des Hubschraubers planerisch berücksichtigt.

Patientenzimmer

Zentraler Entwurfsgedanke des Patientenzimmers bildet die dem Patienten gegenüberliegende Wand in Holzoptik. Diese „Patientenwand“ ermöglicht dem Patienten - sobald dieser dazu in der Lage ist - sich anhand von Datum und Uhrzeit zu orientieren und zudem ein vertrautes Umfeld, unterstützt durch Bilder, Zeichnungen und Geschenke, vorzufinden. Außerdem ermöglicht die integrierte Fensterfläche funktional den Durchblick in das gegenüberliegende Zimmer. Die Wärme des Holzes und des Bodenbelages sorgen für eine wohnliche Atmosphäre und bilden des Gegenstück zu dem rückwertigen techniklastigen Bereich. Die notwendige intensivmedizinische Technik ist in Form von Deckenampeln mit schwenkbarer Infusionstechnik geplant und bietet somit dem Personal ein Höchstmaß an Flexibilität. Durch die Fokussierung des Gestaltungsschwerpunktes auf die für den Patienten tatsächlich einsehbaren Bereiche, kann auch unter Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte eine für den Patienten optimale Pflegeumgebung geschaffen werden.
Jeweils drei Patientenzimmer sind zusammengeschalten und bilden zusammen mit dem Überwachungsbereich ein Cluster. Die Auslagerung und Bündelung der Überwachungszonen abseits der Patientenzimmer reduziert den Betreuungsaufwand des Personals, mindert die Lärmbelastung innerhalb der Zimmer, trägt entscheidend zur Ruhe und Genesung der Patienten bei und bildet somit ein architektonisches Konzept zur Unterstützung des Heilungsprozesses.
Darüber hinaus sind alle Patientenzimmer nach außen orientiert. Unerwünschte Einblickssituationen untereinander werden vermieden und eine optimale Tageslichtversorgung für den Patienten sichergestellt.
DHZC | Masterplan inkl. Neubau

DHZC | Masterplan inkl. Neubau

DHZC | Schnittperspektive

DHZC | Schnittperspektive

DHZC | Blick ins Foyer

DHZC | Blick ins Foyer

DHZC | E09 - Mixed-High-Care

DHZC | E09 - Mixed-High-Care

DHZC | Blick des Patienten

DHZC | Blick des Patienten

DHZC | ITS-Cluster

DHZC | ITS-Cluster

DHZC | Fassadenansicht

DHZC | Fassadenansicht