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Einladungswettbewerb | 07/2024

Neubau Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Memmingen

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

Sebastian Geiger Freier Architekt

Architektur

Schegk Landschaftsarchitekten | Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Zentrale Entwurfsidee der Verfasser ist die weitgehende Beibehaltung der Hofsituation (Patio) mit dem Erhalt des nördlich situierten Funktionstraktes. Abgeschlossen wird die städtebauliche Figur mit einem Neubau des Gemeindesaals und Bühne und großzügigen Foyerbereichen westlich davon. Dieser ist zur Stadtmauer um eine Stützenachse wohltuend abgerückt.

Die halböffentliche Raumwirkung des Hofes wird durch eine umlaufende leichtwirkende Dachkonstruktion geschickt gefasst. Die zurückhaltende Wirkung des Baukörpers wird durch ein umlaufendes Vordach, das auch dem Sonnenschutz dient, erreicht. Lediglich der neue Saal mit Bühne stellt sich zweigeschossig dar. Begrüßt werden insbesondere die Zugänge ins Gebäude von Süden und Westen.

Die innerräumliche Gestaltung wird durch klare funktionale Raumzusammenhänge übersichtlich ausgeformt. Funktional ist die Bühne im Norden mit beidseitigen Lagerräumen und der Andienung über einen Durchlader von außen auf die Bühne und in den Bestandskeller optimal gelöst.

Die vorgeschlagene Holzkonstruktion mit einfachen linearen Tragwerk auf der bestehenden Trag-und Stützenkonstruktion des Kellers verspricht eine wirtschaftliche Realisierung des Entwurfes.

Die Höhenlage des neuen Gebäudes entspricht dem Bestand und hat somit dieselben Probleme eine barrierefreie Erschließung des Haupteingangs zu gewährleisten. Den Verfassenden gelingt es jedoch, die durch Zugänge von Norden, Westen und Süden (hier mit einer überdachten Rampe unter dem Laubengang) diese Aufgabe zu lösen. Dieser Freiraum entspricht dem bestehenden Patio, wird aber in Zukunft nur noch durch einen Laubengang transparent gefasst und lädt somit Passanten im Park und Gäste ein. Er kann aber auch einen halbprivaten Charakter bei Veranstaltungen (Serenaden) ermöglichen.

Der behutsame Umgang mit der Bausubstanz setzt sich in den Freianlagen leider nicht mit gleicher Sorgfalt fort, Großflächige Versiegelungen im Traufbereich der Eiche würden diese nachhaltig schädigen.

Der Versatz des Hallentragwerkes ist zu überprüfen. Die Fassadengestaltung löst eine kontroverse Diskussion im Preisgericht aus. In einer Überarbeitung müsste gezeigt werden, wie ein schonender Umgang mit der Eiche und eine Minimierung der großen versiegelten Flächen im Süden (zugunsten des Atriumhofes) möglich ist.

Die Anforderungen seitens der Auslobung bezüglich der Einfügung in den Stadtgraben, der Gestaltung und der Funktionalität ist in einem hohen Maße erfüllt. Insgesamt stellt die Arbeit eine in hohem Maße verantwortungsbewusste Haltung gegenüber der Schöpfung dar.
Plan 01

Plan 01

Plan 02

Plan 02