modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Neubau einer (Ball-)Sporthalle

Visualisierung

Visualisierung

ein 2. Preis

Auer Weber

Architektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH

TGA-Fachplanung

TRIAS Brandschutzplanung

Brandschutzplanung

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Durch die leicht erhöhte Lage im Sportpark Ellental kommt dem Neubau der Ball-Sporthalle eine besondere städtebauliche Präsenz zu. Zusammen mit der Eissporthalle und dem Freibad entsteht ein „räumlichen Dreieck“, welches künftig zahlreiche Sport- und Freizeitangebote für die Bürger der Stadt Bietigheim-Bissingen bereithält. Eine Auskragung des Gebäudes über dem Eingangsbereich empfängt Sportler wie Besucher einladend.

Von dem großzügigen ebenerdigen Foyer aus entwickelt sich ein klar strukturierter Grundriss. Der Besucher der Ballsporthalle bewegt sich auf dem Gelände mit Blickbeziehungen in die Landschaft und zum Spielfeld. Die verglasten Außenwände der Umgänge werden aus Lärmschutzgründen erst zum Wohngebiet massiv ausgeführt. Besucherränge und Erschließung treppen sich zum Spielfeld ab. Insgesamt entsteht eine übersichtliche Gesamtanlage der Sportstätte.

Die Sportler werden von zwei Treppenanlagen bzw. einem Aufzug vom Foyer in das Untergeschoss und die Umkleiden geführt. Diese liegen kompakt an dem unteren Foyer bzw. Wartebereich für Mannschaften und Klassenteams. Die funktionalen Anforderungen der Sporthalle an die Handballbundesliga, den Schulsport, auch an Messe- und Konzertveranstaltungen wurden durch die klare Anordnung der Erschließung optimal umgesetzt. Bei Nutzung der Sporthalle für den Schulsport, aber auch bei Messen werden mit Thermo-Vorhängen die Tribünenbereiche abgetrennt und so das Raumvolumen optimiert, damit werden energetische, akustische und optische Aspekte gleichzeitig berücksichtigt.

Die Dreifelder-Halle wird auf der Nordseite durch einen Hauptträger mit einer Länge von etwa 52 m stützenfrei gehalten. Der Hauptträger lagert auf aussteifenden Sichtbetonscheiben. Mit eine Höhe von circa 4,5 m kann ein sehr wirtschaftliches und filigranes Stahlbaufachwerk gebildet werden. Die Nebenträger mit einer Länge von circa 32 m überspannen das Spielfeld im Abstand von circa 5 m, damit kann die Hallendecke durch ein selbsttragendes Dach aus Trapezblech abgeschlossen werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch die städtebaulich gute Einbindung in die Umgebung und den geschickten Umgang mit der Topographie, indem das bestehende Geländegefälle aufgenommen und die Spielfläche eingegraben wird.

Das Raumprogramm wird oberirdisch in 2 trapezförmigen flachen Körpern untergebracht, die gegeneinander verschoben sind. Durch das Verdrehen ergibt sich eine überdachte Eingangssituation, die einladend entlang der Promenade von der Eishalle kommend an der Südostecke liegt. Durch diese Anordnung, durch das Schließen der Fassade zur Wohnbebauung und durch die Lage der Anlieferung im Südwesten wird bestmöglich auf die Lärmschutzbedürfnisse der angrenzenden Wohnbebauung eingegangen. Die Nutzung als Schulsporthalle ist ebenso problemlos möglich wie die Nutzung als Trainings- und Wettkampfstätte für die HBL.

Nähere Erläuterungen zur genannten thermischen Trennung für den Schulsport wären wünschenswert gewesen. Ansonsten sind die Entwurfsprinzipien zum Tragwerk, zur energetischen Konzeption und Gebäudehülle verständlich und nachvollziehbar erläutert.
Brandschutz- und Entfluchtungsmöglichkeiten für eine Mehrzwecknutzung sind angedacht und müssen bei einer vertieften Bearbeitung spezifiziert werden. Der Entwurf verteilt den VIP-Bereich auf zwei Ebenen, wobei auf der oberen Ebene Logen angebracht sind.

Ein Kritikpunkt ist die Anordnung der Sitzplätze an einer Stirnseite des Spielfeldes. In einer möglichen Überarbeitung wäre zudem eine Verschiebung der Stehplatzzahl zugunsten der Sitzplätze wünschenswert.