Nichtoffener Wettbewerb | 07/2011
Neubau einer Kirche mit Pfarrhaus im Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer
Engere Wahl
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Konzentration und Offenheit – eine Einladung zum Gottesdienst
Drei gestaffelte Bausteine ergänzen und fassen das neue religiöse Zentrum der Stadt Poing. Im Zusammenspiel mit Pfarrheim und Bürgerhaus lassen Kirche, Pfarrhaus und Kirchturm ein verdichtetes und dadurch wahrnehmbares städtisches Ensemble innerhalb der sehr weitläufigen Umgebung mit ihren großen, weit auseinander stehenden Baukörpern, entstehen.
Seine räumliche Wirkung entwickelt das Kirchenzentrum dabei sowohl aus der baulichen Verdichtung des Ortes mit klar gegliederten Zwischenräumen als auch aus der Vernetzung mit den umgebenden Freiräumen. Die maßstäbliche Verflechtung der neuen Baukörper und Freiräume mit Kontext von Grünraum und umgebender Bebauung gelingt durch die um einen zentralen Vor- und Festplatz angeordneten und in Ihrer Kubatur individuell ausformulierten Bausteine. Zwischen diesen sowie den Bestandsbauten stellt sich eine Ausgewogenheit von Fokussierung auf das neue Kirchenzentrum und Durchlässigkeit zur weiteren Ortsmitte und zum Grünzug ein. Passanten werden durch öffnende Gesten eingeladen, das Ensemble zu betreten.
Den drei neuen Baukörpern sind unterschiedlich gewidmete Außenräume zugeschrieben: ein oberer Vorplatz an der Gruber Strasse empfängt unter kleinen Felsenbirnbäumen, nimmt den zeichenhaften schlanken Glockenturm an aus allen Richtungen wahrnehmbarer Stelle auf und lässt den Kirchbau würdevoll ein Stück von der Strasse zurücktreten. Auf leicht abgesenktem Niveau verbindet der kleine, zentrale und von einer Linde bestandene Festplatz das Hauptportal der Kirche mit den Zugängen zu Pfarrhaus und Pfarrheim, die damit ein gemeinsames kommunikatives Zentrum erhalten. Durchlässe zum Grünzug mit Weiher und zum Pfarrgarten, der sich auch als geborgener Ort für z.B. familiäre Feiern wie Taufe und Kommunion anbietet, schaffen die fließende und trotzdem gefasste Verbindung zur Umgebung.
Die besondere Lichtführung prägt das innere Erlebnis des Kirchenraums. Der Hauptraum für den gemeinsamen Gottesdienst wird von einer tiefen massiven Schicht umgeben, die eine besondere Geborgenheit erzeugt. Aus dieser dicken Wand werden auf verschiedenen Höhen Nischen und Hohlräume ausgeschnitten, die alle übrigen Andachtsorte und anderen Bereiche aufnehmen. Diese sind sowohl als einzelne Räume wie auch als vielfältige Erweiterungen des Kirchenraumes lesbar. Im Bereich der äußeren Raumschicht geschieht auch die besondere Lichtführung: Große, skulptural auch nach außen auftretende Lichtfänger, führen das Licht zu den einzelnen Bereichen im Kirchenraum: Der Altarbereich, die einzelnen Kapellen, die Orgel-und Chorempore und die Sakristei erhalten jeweils eine besondere Tageslichtsituation und verleihen dem Gesamtraum eine heitere, differenzierte Lichtsituation. Den räumlichen und visuellen Höhepunkt bildet dabei die helle Altarrückwand deren sanfter und stimmungsvoller Lichtverlauf die Symbolik des Ortes unterstreicht.
Neben den großen Lichtfängern schafft ein zweites Perforationsthema in der massiven Außenwand ein zurückhaltendes, zeichenhaftes Lichtmuster an ausgewählten Orten des Innenraums (Taufkapelle, Empore, Andacht Pater Maier): gleich einem Gewebe erzeugen Innen und Außen wechselnd gedrehte Lichtschlitze ein weiche, schimmernde Textur die das Zeichen des Kreuzes auf stimmungsvolle Weise vielfältig andeutet und als Licht erlebbar macht.
Das Pfarrhaus vereint alle Wohn- und Betreuungsfunktionen unter einem Dach: erdgeschossig mit Zugang vom Platz und zum Garten liegen die öffentlichen Bereiche, der Wohnbereich von Pfarrer und Pfarrhausfrau liegen darüber mit Blick in den angrenzenden Grünraum.
Die klare Trennung der Funktionen – Kirche, Pfarrhaus und Turm wird durch die durchgängige Verwendung des gleichen Materials bei allen drei Bausteinen zu einem starken Ensemble überwunden. Der lang gestreckte liegende Ziegel in einem hellen warm-grauen Farbton zeigt die massive, gemauerte Ausführung des Baus und schafft dadurch eine bildhafte Dauerhaftigkeit des besonderen Bauwerks. Die Wandstärke von ca. 80cm richtet sich nach den geltenden Vorgaben zur Energieeinsparung und schafft gleichzeitig viel Speichermasse für ein gleichmäßig angenehmes Raumklima. Betonwerksteinbänder und –einfassungen begleiten die großen Öffnungen und gliedern die Fassaden in horizontale Bänder und stärken den Eindruck eines geschichteten steinernern Körpers. Durch die Einfachheit und Dauerhaftigkeit der Konstruktion wird zudem ein sehr hoher Grad an Nachhaltigkeit erreicht.
Alle Einbauten und Türen werden in massiver, geseifter Weißbuche ausgeführt und ergänzen den Kanon der hellen Farbtöne.
Die auf das Wesentliche zurückgeführte und trotzdem eindeutig moderne Bauweise bietet den zeitlosen und sinnlichen Rahmen für die Jahrtausende alte Handlung des Gottesdienstes und Gebets.
Freiraumgestaltung
Gerahmt von der Kirche, dem Pfarrhaus und dem bestehenden Pfarrheim entsteht ein klar definierter städtischer Gemeindeplatz, der als Teil der neuen Ortsmitte zum Treffpunkt zwischen dem nördlichen und dem südlichen Ortsteil Poings wird.
Über eine großzügige Treppenanlage erreicht man vom Vorplatz an der Gruber Straße den tiefer gelegenen durch eine Platzintarsie klar definierten Hauptplatz. Über die Ausrichtung der Platzkanten nimmt er räumliche Bezüge auf, vermittelt zwischen Kirche, Pfarrhaus und bestehenden Pfarrheim und fügt die Gebäude des Kirchenzentrums zu einer Einheit zusammen.
Abgewandt vom Gemeindeplatz liegt der Pfarrgarten, der sich in seiner Ausrichtung und Ausgestaltung dem anschließenden Grünraum zuwendet.
Die Möblierung des Platzes erfolgt durch wetterfeste Möbel, die je nach Veranstaltung positioniert werden können. 30 Fahrradstellplätze befinden sich auf dem Vorplatz der Kirche an der Gruber Straße.
Die einfache Grundstruktur erlaubt es, mit minimalen Mitteln eine hochwertige Gestaltung der Freiflächen des Kirchenzentrums Poing herzustellen. Dabei wird auf zeitlose und ressourcensparende Materialien und eine zurückhaltende Formensprache gesetzt.
Drei gestaffelte Bausteine ergänzen und fassen das neue religiöse Zentrum der Stadt Poing. Im Zusammenspiel mit Pfarrheim und Bürgerhaus lassen Kirche, Pfarrhaus und Kirchturm ein verdichtetes und dadurch wahrnehmbares städtisches Ensemble innerhalb der sehr weitläufigen Umgebung mit ihren großen, weit auseinander stehenden Baukörpern, entstehen.
Seine räumliche Wirkung entwickelt das Kirchenzentrum dabei sowohl aus der baulichen Verdichtung des Ortes mit klar gegliederten Zwischenräumen als auch aus der Vernetzung mit den umgebenden Freiräumen. Die maßstäbliche Verflechtung der neuen Baukörper und Freiräume mit Kontext von Grünraum und umgebender Bebauung gelingt durch die um einen zentralen Vor- und Festplatz angeordneten und in Ihrer Kubatur individuell ausformulierten Bausteine. Zwischen diesen sowie den Bestandsbauten stellt sich eine Ausgewogenheit von Fokussierung auf das neue Kirchenzentrum und Durchlässigkeit zur weiteren Ortsmitte und zum Grünzug ein. Passanten werden durch öffnende Gesten eingeladen, das Ensemble zu betreten.
Den drei neuen Baukörpern sind unterschiedlich gewidmete Außenräume zugeschrieben: ein oberer Vorplatz an der Gruber Strasse empfängt unter kleinen Felsenbirnbäumen, nimmt den zeichenhaften schlanken Glockenturm an aus allen Richtungen wahrnehmbarer Stelle auf und lässt den Kirchbau würdevoll ein Stück von der Strasse zurücktreten. Auf leicht abgesenktem Niveau verbindet der kleine, zentrale und von einer Linde bestandene Festplatz das Hauptportal der Kirche mit den Zugängen zu Pfarrhaus und Pfarrheim, die damit ein gemeinsames kommunikatives Zentrum erhalten. Durchlässe zum Grünzug mit Weiher und zum Pfarrgarten, der sich auch als geborgener Ort für z.B. familiäre Feiern wie Taufe und Kommunion anbietet, schaffen die fließende und trotzdem gefasste Verbindung zur Umgebung.
Die besondere Lichtführung prägt das innere Erlebnis des Kirchenraums. Der Hauptraum für den gemeinsamen Gottesdienst wird von einer tiefen massiven Schicht umgeben, die eine besondere Geborgenheit erzeugt. Aus dieser dicken Wand werden auf verschiedenen Höhen Nischen und Hohlräume ausgeschnitten, die alle übrigen Andachtsorte und anderen Bereiche aufnehmen. Diese sind sowohl als einzelne Räume wie auch als vielfältige Erweiterungen des Kirchenraumes lesbar. Im Bereich der äußeren Raumschicht geschieht auch die besondere Lichtführung: Große, skulptural auch nach außen auftretende Lichtfänger, führen das Licht zu den einzelnen Bereichen im Kirchenraum: Der Altarbereich, die einzelnen Kapellen, die Orgel-und Chorempore und die Sakristei erhalten jeweils eine besondere Tageslichtsituation und verleihen dem Gesamtraum eine heitere, differenzierte Lichtsituation. Den räumlichen und visuellen Höhepunkt bildet dabei die helle Altarrückwand deren sanfter und stimmungsvoller Lichtverlauf die Symbolik des Ortes unterstreicht.
Neben den großen Lichtfängern schafft ein zweites Perforationsthema in der massiven Außenwand ein zurückhaltendes, zeichenhaftes Lichtmuster an ausgewählten Orten des Innenraums (Taufkapelle, Empore, Andacht Pater Maier): gleich einem Gewebe erzeugen Innen und Außen wechselnd gedrehte Lichtschlitze ein weiche, schimmernde Textur die das Zeichen des Kreuzes auf stimmungsvolle Weise vielfältig andeutet und als Licht erlebbar macht.
Das Pfarrhaus vereint alle Wohn- und Betreuungsfunktionen unter einem Dach: erdgeschossig mit Zugang vom Platz und zum Garten liegen die öffentlichen Bereiche, der Wohnbereich von Pfarrer und Pfarrhausfrau liegen darüber mit Blick in den angrenzenden Grünraum.
Die klare Trennung der Funktionen – Kirche, Pfarrhaus und Turm wird durch die durchgängige Verwendung des gleichen Materials bei allen drei Bausteinen zu einem starken Ensemble überwunden. Der lang gestreckte liegende Ziegel in einem hellen warm-grauen Farbton zeigt die massive, gemauerte Ausführung des Baus und schafft dadurch eine bildhafte Dauerhaftigkeit des besonderen Bauwerks. Die Wandstärke von ca. 80cm richtet sich nach den geltenden Vorgaben zur Energieeinsparung und schafft gleichzeitig viel Speichermasse für ein gleichmäßig angenehmes Raumklima. Betonwerksteinbänder und –einfassungen begleiten die großen Öffnungen und gliedern die Fassaden in horizontale Bänder und stärken den Eindruck eines geschichteten steinernern Körpers. Durch die Einfachheit und Dauerhaftigkeit der Konstruktion wird zudem ein sehr hoher Grad an Nachhaltigkeit erreicht.
Alle Einbauten und Türen werden in massiver, geseifter Weißbuche ausgeführt und ergänzen den Kanon der hellen Farbtöne.
Die auf das Wesentliche zurückgeführte und trotzdem eindeutig moderne Bauweise bietet den zeitlosen und sinnlichen Rahmen für die Jahrtausende alte Handlung des Gottesdienstes und Gebets.
Freiraumgestaltung
Gerahmt von der Kirche, dem Pfarrhaus und dem bestehenden Pfarrheim entsteht ein klar definierter städtischer Gemeindeplatz, der als Teil der neuen Ortsmitte zum Treffpunkt zwischen dem nördlichen und dem südlichen Ortsteil Poings wird.
Über eine großzügige Treppenanlage erreicht man vom Vorplatz an der Gruber Straße den tiefer gelegenen durch eine Platzintarsie klar definierten Hauptplatz. Über die Ausrichtung der Platzkanten nimmt er räumliche Bezüge auf, vermittelt zwischen Kirche, Pfarrhaus und bestehenden Pfarrheim und fügt die Gebäude des Kirchenzentrums zu einer Einheit zusammen.
Abgewandt vom Gemeindeplatz liegt der Pfarrgarten, der sich in seiner Ausrichtung und Ausgestaltung dem anschließenden Grünraum zuwendet.
Die Möblierung des Platzes erfolgt durch wetterfeste Möbel, die je nach Veranstaltung positioniert werden können. 30 Fahrradstellplätze befinden sich auf dem Vorplatz der Kirche an der Gruber Straße.
Die einfache Grundstruktur erlaubt es, mit minimalen Mitteln eine hochwertige Gestaltung der Freiflächen des Kirchenzentrums Poing herzustellen. Dabei wird auf zeitlose und ressourcensparende Materialien und eine zurückhaltende Formensprache gesetzt.
Modellfoto
Grundriss
Belichtungssituationen
Innebild
Außenerscheinung