modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

VgV-Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 „ | 02/2020

Neubau einer Zweifachsporthalle für die Main-Limes-Realschule in Obernburg am Main

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

Kubus360

Architektur

drei ingenieure Biechele Brunner Zauner - Beratende Ingenieure PartG mbB

TGA-Fachplanung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Der Duktus unseres WBW-Beitrages wird durch Einfachheit und Reduktion hinsichtlich der städtebaulichen Integration, der baukörperlichen Komposition, der Funktionszusammenhänge und nicht zuletzt hinsichtlich der Detaillierung des Material- und Farbkonzepts bestimmt.

Die neue Sporthalle ergänzt die vorhandene Baustruktur der Main-Limes-Realschule und führt die Kompositorisch- baukörperliche Verschmelzung zwischen dem Musik-/ Mehrzweckgebäude, dem Atriumbau und dem nördlichen Bestandsanbau nahtlos weiter.

Durch die Aufnahme und Fortführung der baulichen Kante entlang der Schlesierstraße ergibt sich eine Aufweitung und städtebauliche Betonung im Eckbereich zum Flurstück 3801.

Die baukörperliche Körnung orientiert sich an der Lehrwerkstatt der staatlichen Berufsschule und der bestehenden Realschule.

Die baukörperliche Reduktion und Kubatur Minimierung wird in der Fassadengestaltung weitergeführt, indem außer im Bereich der internen bzw. externen Zu- und Ausgänge und der Nordfassade keine vertikalen Fensteröffnungen konzipiert sind. Leitidee dabei bildet die Vorstellung, dass eine abschirmende Schutzhülle gegenüber dem Straßenverkehr, der die Halle dreiseitig umgibt, durch die Fassadengestaltung versinnbildlicht werden soll.
Die größtenteils natürliche Be- und Entlüftung der Umkleidebereiche erfolgt über Glasoberlichter.

Transluzente Glaspaneele ermöglichen eine blend- und schattierungsfreie Belichtung der Halle auf der Nordseite.

Auch die Wandmaterialität ist im Außenbereich von Ursprünglichkeit geprägt und wird aus kerngedämmten, sichtbaren Weißbeton-Oberflächen gebildet. Die Affinität zur didaktischen Ausrichtung der Sporthalle als Teil einer schulischen Einrichtung wird dahingehend berücksichtigt, dass die Sichtbetonflächen eine reliefierte Oberfläche erhalten, die aus den Buchstaben des Schulnamens gebildet wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau / Architektonische Gestaltung
Der Entwurf besticht durch seine Einfachheit in seiner Gebäudeform und reduziert notwendige bauliche Eingriffe in das bestehende Gelände.
Der Gebäudekubus führt die vorhandene Schulgebäudestruktur entlang der Schlesierstraße fort und schafft über das direkte „Andocken“ an den Bestand die Möglichkeit einer erdgeschossigen, innenräumlichen Wegeverbindung direkt aus der Schule zur Stiefelgangzone. So entsteht ein kompakter, klarer Baukörper, der aufgrund von Verzicht auf hochbauliche Parkierungsmaßnahmen nur in geringem Umfang Erdbewegungen erfordert.
Parkierung
Die Parkierung erfolgt ausschließlich oberirdisch, jedoch werden nur 39 Parkplätze nachgewiesen. Die Adressbildung im Stadtraum „über Stellplätze“ wird als wenig attraktiv erachtet. Die Zufahrt wird kritisch gesehen.
Erschließung
Über den Schulhof gelangen die Schüler in ein Foyer, das in ausreichender Größe an einer Art Galerie mit Blick in die Halle mündet. Über die Umkleiden und den Turnschuhgang im EG gelangt man auf einfache Weise über eine einläufige Treppe nach unten in die Hallenteile. Für Vereinsmitglieder besteht auf der Schlesierstraße ein separater Zugang, der auch barrierefrei erschlossen ist.
Die Außensportflächen und der Schulhof sind gut gegliedert - die knappen Sportflächen sind jedoch in Ihren Maßen zu überprüfen. Der Wurfsektor entspricht nicht den Mindestbedingungen.
Die Verlegung der Feuerwehrzufahrt auf die Dekaneistraßenseite wird aufgrund der dort geplanten Bushaltestellen und den notwendigen Radien für Rettungsfahrzeuge hingegen sehr kritisch gesehen.
Organisation / Funktion
Aus Nutzersicht erfüllt der Entwurf alle Anforderungen an die geforderten Wegebeziehungen im Innen- und Außenbereich und zeichnet sich durch seine reduzierten Fassadenmaterialien aus.
So ist ein direkter Zugang der Schüler über den Hof, jedoch auch über einen schulinternen Flur des Bestandsgebäudes möglich. Zudem existiert ein getrennter, separater Zugang für den Vereinssport, welcher positiv bewertet wird.
Der Kraftraum im Untergeschoss ist wie hier geplant nicht zulässig. Raumhöhe nicht ausreichend.
Konstruktion / Material / Belichtung
Das Gebäude besteht aus einer Betonkonstruktion innen- und außenseitig mit kerngedämmten Sichtbetonflächen. Die Themen der Nachhaltigkeit werden kontrovers diskutiert. Eine nach Norden orientierte Fassadenfläche aus transluzenten Weißglas-Paneelen belichtet die Hallenteile gleichmäßig.
Technik | Wirtschaftlichkeit
Eine Photovoltaiknutzung auf dem Dach und eine extensive Dachbegrünung einschließlich konsequenter Regenwassernutzung wird begrüßt. Eine flächige Rigolenversickerung soll künftigen Starkregenereignissen Rechnung tragen.
Insgesamt lässt der Entwurf eine wirtschaftliche Erstellung vermuten.
Grundriss

Grundriss

Grundriss UG

Grundriss UG

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht West

Ansicht West

Schnitt

Schnitt