Einladungswettbewerb | 06/2018
Neubau eines Gemeindehauses und einer Kindertagesstätte in Weinheim
©Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten
1. Preis
Preisgeld: 13.000 EUR
Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten
Architektur
Architekturmodelle Boris Degen Modellbau
Modellbau
Erläuterungstext
Modellbau:
Lindenholz, maschinell in Form gebracht, fein geschliffen und gefügt
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Baukörper für Kindertagesstätte und Gemeindehaus belegt konsequent den östlichen Teil des Grundstücks. Er löst sich bewusst von der Kirche ab, stellt diese also frei und verbessert die Präsenz und Lesbarkeit der Kirche im öffentlichen Raum. Weiter entsteht durch das Abrücken eine Wegeachse durch das Quartier, die die Ahornstraße mit dem Birkenweg verbindet und den Gemeindehof erschließt. Im Zusammenspiel von Neubau und Kirche entsteht ein klar geordnetes städtisches Quartier, das von drei Freiflächen mit unterschiedlicher Qualität gegliedert wird: Kirchhof, Gemeindehof und die Freifläche für die Kindertagesstätte. Über Wegeachsen im Inneren der Gebäude und im Außenraum sind diese Höfe miteinander räumlich und visuell fein verknüpft.
Kirche, Gemeindehaus mit Verwaltung und Kindertagesstätte sind jeweils zu einer anderen (Straßen-) Seite hin orientiert und zeigen sich im öffentlichen Raum jeweils mit eigenen Eingängen, was dem Gesamtensemble in alle Richtungen einen öffentlichen und einladenden Charakter verleiht. Die räumliche Ausbildung der jeweiligen Eingänge könnte dabei allerdings definierter und ablesbarer gestaltet werden.
Die interne Organisation der Raumeinheiten ist in sich schlüssig und reagiert gut auf die räumlichen und funktionalen Anforderungen. Die in der Höhe modulierte Dachform ermöglicht unterschiedliche Raumhöhen für die sich in Größe und Funktion stark unterscheidenden Raumeinheiten. Die Erschließung und die Gesamtkonzeption schaffen ein variables Raumlayout, das auch noch in der weiteren Planung flexibel auf funktionelle und organisatorische Belange reagieren kann. Die Flächenkennwerte liegen für das Gemeindehaus im guten mittleren Bereich. Wie alle Arbeiten wird hier jedoch die Verkehrsfläche (um 65%) überschritten und soll bei der Weiterbearbeitung optimiert werden. Der Bereich der Kindertagesstätte ist dagegen sehr flächensparend und kompakt organisiert.
Genauso konsequent wie die städtebauliche Setzung zeigt sich das Konzept hinsichtlich Material und Konstruktion. Der Neubau ist komplett als Holzbau gedacht, was bis zur Gestaltung des Kirchturmes weitergedacht ist, der betonsaniert wird und einen neuen Aufbau aus Holz erhält. Der Neubau wirkt dadurch als Einheit im öffentlichen Raum, der selbstbewusst neben dem Baukörper der Kirche steht. Er geht einen Dialog ein, ohne mit ihr in Konkurrenz zu treten, was gut gelingt, da zwar die Materialität klar auf Kontrast setzt, die Ausbildung des Daches und damit verbunden die Gebäudehöhen sich angenehm vor dem Kirchenbau zurücknehmen und den Blick auf die Fassade der Kirche aus unterschiedlichen Blickrichtungen frei gibt. (...)
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag dar, der städtebaulich und außenräumlich, hinsichtlich des Umgangs mit der denkmalgeschützten Kirche als auch für die spezifischen funktionalen Anforderungen der Kirchengemeinde hervorragende Antworten liefert.
Kirche, Gemeindehaus mit Verwaltung und Kindertagesstätte sind jeweils zu einer anderen (Straßen-) Seite hin orientiert und zeigen sich im öffentlichen Raum jeweils mit eigenen Eingängen, was dem Gesamtensemble in alle Richtungen einen öffentlichen und einladenden Charakter verleiht. Die räumliche Ausbildung der jeweiligen Eingänge könnte dabei allerdings definierter und ablesbarer gestaltet werden.
Die interne Organisation der Raumeinheiten ist in sich schlüssig und reagiert gut auf die räumlichen und funktionalen Anforderungen. Die in der Höhe modulierte Dachform ermöglicht unterschiedliche Raumhöhen für die sich in Größe und Funktion stark unterscheidenden Raumeinheiten. Die Erschließung und die Gesamtkonzeption schaffen ein variables Raumlayout, das auch noch in der weiteren Planung flexibel auf funktionelle und organisatorische Belange reagieren kann. Die Flächenkennwerte liegen für das Gemeindehaus im guten mittleren Bereich. Wie alle Arbeiten wird hier jedoch die Verkehrsfläche (um 65%) überschritten und soll bei der Weiterbearbeitung optimiert werden. Der Bereich der Kindertagesstätte ist dagegen sehr flächensparend und kompakt organisiert.
Genauso konsequent wie die städtebauliche Setzung zeigt sich das Konzept hinsichtlich Material und Konstruktion. Der Neubau ist komplett als Holzbau gedacht, was bis zur Gestaltung des Kirchturmes weitergedacht ist, der betonsaniert wird und einen neuen Aufbau aus Holz erhält. Der Neubau wirkt dadurch als Einheit im öffentlichen Raum, der selbstbewusst neben dem Baukörper der Kirche steht. Er geht einen Dialog ein, ohne mit ihr in Konkurrenz zu treten, was gut gelingt, da zwar die Materialität klar auf Kontrast setzt, die Ausbildung des Daches und damit verbunden die Gebäudehöhen sich angenehm vor dem Kirchenbau zurücknehmen und den Blick auf die Fassade der Kirche aus unterschiedlichen Blickrichtungen frei gibt. (...)
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag dar, der städtebaulich und außenräumlich, hinsichtlich des Umgangs mit der denkmalgeschützten Kirche als auch für die spezifischen funktionalen Anforderungen der Kirchengemeinde hervorragende Antworten liefert.
©Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten
©Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten
©Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten