Einladungswettbewerb | 06/2018
Neubau eines Gemeindehauses und einer Kindertagesstätte in Weinheim
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Gemeindehof
2. Preis
Preisgeld: 8.500 EUR
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Evang. Gemeinde in der Weststadt besitzt mit ihrem Kirchengebäude aus den 1950er Jahren ein architektonisches Kleinod in hoher baukünstlerischer Qualität. Diese drückt sich u.a. sowohl in der Materialität, in der Konstruktion, aber auch in der Kunstverglasung der Kirche aus. Die Verfasser der Arbeit 1010 wertschätzen diese qualitativen Eigenschaften und nehmen in der Entwurfskonzeption enge Bezüge auf.
Bereits bei Betrachtung der städtebaulichen Körnung zeigt sich das vorgeschlagene Ensemble in Mitten einer eher kleinteiligen Wohnbebauung eigenständig und behauptet sich ganz selbstverständlich als ein Sonderbaustein im Quartiersfeld. Hierbei war den Verfassern die präzise baukörperliche Setzung genauso wichtig wie der Bezug zu dem vorhandenen Kirchenvolumen. Gelungen ist auch die Erweiterung des Sakristei- Anbaus, der nun auch zusätzlich die Amts- und Teile von Gemeinderäumen beherbergt. An der Ulmenstraße sowie der Ahornstraße werden zwei eigenständige Gebäude vorgeschlagen, die sowohl die Gemeinde- und KiTa-Arbeit unterbringen sollen. Durch die Anordnung dieser Gebäude wird ein wohl proportionierter Innenhof geschaffen, der trotz seiner räumlichen Fassung durch geschickt vorgeschlagene Wegeverbindungen sehr gut an den öffentlichen Raum angeschlossen ist und damit die gewünschte Erschließung der unterschiedlichen Nutzungseinheiten über diesen Hof glaubhaft erwarten lässt.
Sowohl die vorgeschlagene Konstruktion, Raster wie auch Materialität nehmen sehr gelungen Bezug auf den denkmalgeschützten Bestand. Wie selbstverständlich schreiben die neuen Gebäude das Kirchengebäude fort, ohne dabei die Eigenständigkeit zu verlieren oder sich anzubiedern.
Der Amtsbereich, direkt der Kirche zugeordnet, kann sowohl von dem Kirchenvorplatz wie auch vom Innenhof aus erschlossen werden und bietet dadurch den Mehrwert der Verknüpfung beider Außenbereiche. Sogar an das Kirchen-Café wurde gedacht und dafür eine kleine Teeküche vorgesehen, die synergetisch sinnvoll auch vom Amtsbereich genutzt werden kann.
In eingeschossiger Bauweise schließt das Gemeindehaus auf der Ostseite den Innenhof räumlich ab und wird, wie alle anderen Nutzungseinheiten auch, von diesem aus erschlossen. Der Gemeindesaal ist wie gewünscht in einzelne Räume teilbar. Sehr gelungen sind auch architektonische Details wie die Unterbringung der geparkten Trennwände, Saaleingänge oder die Aufteilung und Anordnung der Nebenflächen.
Das Gebäude der KiTa schließt auf der Südseite den Gemeindehof ab und steht in engem räumlichem Bezug zum Kirchengebäude. Im Erdgeschoss wurden die Aufenthaltsräume, Büro, Küche und Nebenräume untergebracht. Das Angebot einer zentralen Garderobe vermag nicht zu überzeugen und wird funktional als schwierig bewertet. Diese Flächen sollten eher bei den Gruppenräumen nachgewiesen werden. Alle 4 Gruppen sind im Obergeschoss angeordnet und lassen dadurch einen wirtschaftlichen Betreuungsaufwand erwarten. Ein Laubengang liegt auf der Südseite den Gruppenräumen vorgelagert und erfüllt damit sowohl die Anforderungen der Entfluchtung der Räume wie auch die eines baulichen Sonnenschutzes und der direkten Anbindung der Gruppenräume an den Freibereich. Dieser Freibereich erfüllt hinsichtlich der Fläche die geforderten Mindestanforderungen, ist allerdings nicht zu üppig ausgefallen.
In der Konsequenz des Entwurfes bieten die Verfasser einen neuen Glockenturm an, der über gestapelte Betonelemente den bauzeitlichen Entwurfsgedanken aufnimmt und diesen in aktueller Sprache fortschreibt. Nicht zu überzeugen vermag die Ostfassade der KiTa, die im Stadtraum eine große Bedeutung haben wird, sich aber in dem Entwurfskonzept eher abweisend darstellt. Die Jury kritisiert an der Stelle auch den Höhensprung der zweigeschossigen KiTa zu dem Gemeindehaus. Hier bricht der sonst sehr gelungen ausgearbeitete Ensemblegedanken. Die Materialität der Betonkirche nehmen die Verfasser auch für die neuen Bauteile auf. Allerdings werden diese im Innern mit Holzauskleidungen verfeinert und kommen dem Wunsch der Nutzer nach warmen Oberflächen und angenehmen Haptik sehr entgegen.
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Entwurf im Vergleich zu den Mitbewerbern im Mittelfeld. Festzustellen sind allerdings deutliche Flächenüberschreitungen im Bereich der Verkehrsflächen. Diese spiegeln sich in allen 3 Nutzungsbereichen wieder und liegen im Schnitt bei plus 30%. Auch die Kennzahlen des BRI zeigen den Entwurf im guten Mittelfeld. Bei einer Realisierung wären die Flächenüberschreitungen zu optimieren, damit die zur Verfügung stehenden Finanzmittel eingehalten werden können.
Dieser gelungene Wettbewerbsbeitrag überzeugt die Jury sowohl in der städtebaulichen Anordnung, sensiblen Fortschreibung des Bestandes, Materialwahl wie auch in der räumlichen Struktur und architektonischen Aussage.
Bereits bei Betrachtung der städtebaulichen Körnung zeigt sich das vorgeschlagene Ensemble in Mitten einer eher kleinteiligen Wohnbebauung eigenständig und behauptet sich ganz selbstverständlich als ein Sonderbaustein im Quartiersfeld. Hierbei war den Verfassern die präzise baukörperliche Setzung genauso wichtig wie der Bezug zu dem vorhandenen Kirchenvolumen. Gelungen ist auch die Erweiterung des Sakristei- Anbaus, der nun auch zusätzlich die Amts- und Teile von Gemeinderäumen beherbergt. An der Ulmenstraße sowie der Ahornstraße werden zwei eigenständige Gebäude vorgeschlagen, die sowohl die Gemeinde- und KiTa-Arbeit unterbringen sollen. Durch die Anordnung dieser Gebäude wird ein wohl proportionierter Innenhof geschaffen, der trotz seiner räumlichen Fassung durch geschickt vorgeschlagene Wegeverbindungen sehr gut an den öffentlichen Raum angeschlossen ist und damit die gewünschte Erschließung der unterschiedlichen Nutzungseinheiten über diesen Hof glaubhaft erwarten lässt.
Sowohl die vorgeschlagene Konstruktion, Raster wie auch Materialität nehmen sehr gelungen Bezug auf den denkmalgeschützten Bestand. Wie selbstverständlich schreiben die neuen Gebäude das Kirchengebäude fort, ohne dabei die Eigenständigkeit zu verlieren oder sich anzubiedern.
Der Amtsbereich, direkt der Kirche zugeordnet, kann sowohl von dem Kirchenvorplatz wie auch vom Innenhof aus erschlossen werden und bietet dadurch den Mehrwert der Verknüpfung beider Außenbereiche. Sogar an das Kirchen-Café wurde gedacht und dafür eine kleine Teeküche vorgesehen, die synergetisch sinnvoll auch vom Amtsbereich genutzt werden kann.
In eingeschossiger Bauweise schließt das Gemeindehaus auf der Ostseite den Innenhof räumlich ab und wird, wie alle anderen Nutzungseinheiten auch, von diesem aus erschlossen. Der Gemeindesaal ist wie gewünscht in einzelne Räume teilbar. Sehr gelungen sind auch architektonische Details wie die Unterbringung der geparkten Trennwände, Saaleingänge oder die Aufteilung und Anordnung der Nebenflächen.
Das Gebäude der KiTa schließt auf der Südseite den Gemeindehof ab und steht in engem räumlichem Bezug zum Kirchengebäude. Im Erdgeschoss wurden die Aufenthaltsräume, Büro, Küche und Nebenräume untergebracht. Das Angebot einer zentralen Garderobe vermag nicht zu überzeugen und wird funktional als schwierig bewertet. Diese Flächen sollten eher bei den Gruppenräumen nachgewiesen werden. Alle 4 Gruppen sind im Obergeschoss angeordnet und lassen dadurch einen wirtschaftlichen Betreuungsaufwand erwarten. Ein Laubengang liegt auf der Südseite den Gruppenräumen vorgelagert und erfüllt damit sowohl die Anforderungen der Entfluchtung der Räume wie auch die eines baulichen Sonnenschutzes und der direkten Anbindung der Gruppenräume an den Freibereich. Dieser Freibereich erfüllt hinsichtlich der Fläche die geforderten Mindestanforderungen, ist allerdings nicht zu üppig ausgefallen.
In der Konsequenz des Entwurfes bieten die Verfasser einen neuen Glockenturm an, der über gestapelte Betonelemente den bauzeitlichen Entwurfsgedanken aufnimmt und diesen in aktueller Sprache fortschreibt. Nicht zu überzeugen vermag die Ostfassade der KiTa, die im Stadtraum eine große Bedeutung haben wird, sich aber in dem Entwurfskonzept eher abweisend darstellt. Die Jury kritisiert an der Stelle auch den Höhensprung der zweigeschossigen KiTa zu dem Gemeindehaus. Hier bricht der sonst sehr gelungen ausgearbeitete Ensemblegedanken. Die Materialität der Betonkirche nehmen die Verfasser auch für die neuen Bauteile auf. Allerdings werden diese im Innern mit Holzauskleidungen verfeinert und kommen dem Wunsch der Nutzer nach warmen Oberflächen und angenehmen Haptik sehr entgegen.
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Entwurf im Vergleich zu den Mitbewerbern im Mittelfeld. Festzustellen sind allerdings deutliche Flächenüberschreitungen im Bereich der Verkehrsflächen. Diese spiegeln sich in allen 3 Nutzungsbereichen wieder und liegen im Schnitt bei plus 30%. Auch die Kennzahlen des BRI zeigen den Entwurf im guten Mittelfeld. Bei einer Realisierung wären die Flächenüberschreitungen zu optimieren, damit die zur Verfügung stehenden Finanzmittel eingehalten werden können.
Dieser gelungene Wettbewerbsbeitrag überzeugt die Jury sowohl in der städtebaulichen Anordnung, sensiblen Fortschreibung des Bestandes, Materialwahl wie auch in der räumlichen Struktur und architektonischen Aussage.
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Schwarzplan
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Grundriss E0
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Grundriss Kita E1
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Lageplan
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Ansicht Nord
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Schnitt 1
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Ansicht Süd
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Schnitt 2
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Ansicht Ost
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Grundrisse Turm, E-1, E1 Kirche
©Prof. Peter Krebs Architekt BDA
Fassadenschnitt: Beton / Holz