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Einladungswettbewerb | 05/2015

Neubau eines Jüdischen Gemeindezentrums mit Synagoge

Lageplan

Lageplan

2. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Köstlbacher Miczka Architektur Urbanistik

Architektur

Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Unser Ziel war, mit der sinnfälligen Ergänzung der bestehenden Bausubstanz die Zeitschichten des Ortes sichtbar zu halten und zugleich das Jüdische Gemeindezentrum als ein Haus entstehen zu lassen.

An diesem Ziel orientieren sich die planerischen Maßnahmen innen wie außen.

Eine durchgängige Attika fasst das Gemeindezentrum maßstäblich und bindet das Ensemble formal zusammen. Die deutliche Überhöhung der Synagoge schafft Präsenz im stadträumlichen Gefüge.

Auf engem Raum wird versucht, allen Funktionen sinnvoll und selbstverständlich gerecht zu werden. Im Entwurf entstehen Spielräume und Freiheiten durch die ambivalente Belegung bestimmter Räume.

So gibt es „geistliche“ Wege und Zuschreibungen im Haus, die im Alltag profan genutzt werden können. Die wichtigsten liturgischen Orte bleiben freilich ihrem Zweck vorbehalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer geschickten Baumassenverteilung auf der Nordseite des Grundstücks und der Besetzung der Ecke durch die Synagoge gelingt den Verfassern eine maßstäbliche Ergänzung des stadträumlichen Gefüges.

Positiv gesehen wird auch die Fassung des Innenhofs, der durch den profilgleichen Anschluss des Nordflügels an den Altbau jedoch etwas zu schmal dimensioniert ist.

Die Doppelerschließung des Gebäudeensembles über den Innenhof ist sinnvoll angeordnet, der räumliche Abschluss zur Luzengasse lediglich mit Durchfahrtssperren sicherheitstechnisch unzureichend.

Die Verschwenkung der Fassadenflucht im EG am Brixener Hof ist nachvollziehbar und schafft einen geschützten Freisitz und Café‐Zugang , die Drehung des Sakralraums im OG wird wegen der entstehenden Zwickel allerdings kontrovers gesehen. Die in den Differenzflächen angeordneten Oberlichter bieten eine zwar spannende Lichtführung in der Synagoge, die modischen sichelförmigen hohen Seitenfenster wirken dagegen überinstrumentiert.

Die innere Erschließung ist im EG übersichtlich geordnet. Besonders begrüßt wird die mögliche räumliche Verknüpfung von Veranstaltungsraum und Café.

Leider verliert die gute räumliche Organisation im OG durch die rückläufige Erschließung der Synagoge trotz reizvoller Blickbeziehung in den „Paradiesgarten“ an Qualität.

Die Kinderbetreuung auf der Emporenebene ist sinnvoll positioniert und besitzt in dem kleinen Innenhof einen attraktiven Freibereich.

Die Wohnungen im Altbau sind zum Teil nicht barrierefrei erschlossen. Bemängelt wird auch die Ausbildung der Fassadenprofilierung.

Hinsichtlich der stadträumlichen Qualität, funktionalen Organisation und einer wirtschaftlichen Umsetzung steuert die Arbeit einen guten Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe bei.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Süd (Luzengasse)

Ansicht Süd (Luzengasse)

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost (Am Brixener Hof)

Ansicht Ost (Am Brixener Hof)

Schnitte

Schnitte

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Innenraumperspektive der Synagoge

Innenraumperspektive der Synagoge

Blick auf das Jüdische Gemeindezentrum

Blick auf das Jüdische Gemeindezentrum

Blick nach Süden in die Dachgärten

Blick nach Süden in die Dachgärten

Am Brixener Hof: Blick von Süden

Am Brixener Hof: Blick von Süden

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3

Plan 4

Plan 4