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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Neubau eines Kinderbildungszentrums (KiBiZ) in der Regimentsvorstadt in Parchim

ein 2. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

buttler architekten GmbH

Architektur

BRENNCKE ARCHITEKTEN GbR

Architektur

hannes hamann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

StÀdtebauliches Konzept
Das Areal fĂŒr den Neubau des Kinderbildungszentrums Parchim bildet den Auftakt der geplanten Stadterweiterung der Regimentsvorstadt. Der neue Bildungsstandort ist KernstĂŒck des Masterplanes zur gedachten Schließung der stĂ€dtebaulichen LĂŒcke im Verlauf der Elde und der angrenzenden Eldewiesen, gegenĂŒber den vorhandenen stĂ€dtischen Strukturen der Regimentsvorstadt Parchims. Die stĂ€dtebauliche KiBiZ- Komposition von GebĂ€uden, PlĂ€tzen und GrĂŒnbereichen folgt dem vorhandenen Standortprinzip, der Vermittlung zwischen NatĂŒrlichkeit und UrbanitĂ€t.
StĂ€dtebauliche Grundidee ist die VerknĂŒpfung von Hochbau und Freianlagen zu einer gemeinsamen, patchworkartigen Campusstruktur. Durch die Anordnung der GebĂ€ude und FreiflĂ€chen werden so viele unterschiedliche Hofbereiche und GrĂŒnflĂ€chen als Spiel-, Sport-, Lern- und Pausenareale unterschiedlichster, nutzungsgerechter QualitĂ€t erzeugt.
Durch die geschaffenen öffentlichen PlĂ€tze im Norden und im SĂŒden werden ankommende Personen-ströme aus unterschiedlichen Quellgebieten gleichwertig aufgenommen und in den entsprechenden GebĂ€uden optisch und funktionell gefĂŒhrt. Sie bilden einen Stadtraum mit höchster AufenthaltsqualitĂ€t und stehen zu jeder Zeit in direkter Verbindung mit den GebĂ€uden. Hierdurch können die öffentlichen und halböffentlichen RĂ€ume der einzelnen Bildungsbauten optimal funktionell und architektonisch miteinander verschmelzen. So gelingt es auch, dass das KiBiZ gleichzeitig als Stadtraum und Bildungsstandort nutzbar ist, mit der Möglichkeit von öffentlichen Veranstaltungen im Außenbereich.
Das stĂ€dtebauliche Konzept berĂŒcksichtigt darĂŒber hinaus, dass die einzelnen GebĂ€ude zu unterschiedlichen Zeitpunkten errichtet werden können und zum Teil auch unterschiedliche EigentĂŒmer/ Nutzer haben. Insbesondere bei der Anordnung der Sporthalle ist ein ganzheitliches Standortkonzept entwickelt worden, welches auch eine zeitliche spĂ€tere Sporthallenerrichtung berĂŒcksichtigt, ohne BeeintrĂ€chtigung der stĂ€dtebaulichen StandortqualitĂ€t.

FreiflÀchenkonzept
Der „Campus“ Gedanke bildet das Leitbild fĂŒr das stĂ€dtebaulich-freiraumplanerische Konzept. Sowohl das GebĂ€udeensemble, als auch alle Programmierungen des Freiraums, werden als Einschreibungen in einem homogenen „Belagsteppich“ konzipiert. Dieses homogene Tableau verbindet die unterschiedlichen Nutzungen und setzt dabei die einzelnen Einschreibungen in Wert.
Die Freiraumintarsien entwickeln parallel zu den stĂ€dtebaulichen Setzungen ihre eigene Logik, indem ihre Dimensionierung, Positionierung und Orientierung im Ensemble die programmatische Nutzung erkennen lĂ€sst. So orientiert sich der großzĂŒgige Auftaktplatz am Kreisverkehr als starke Geste in Richtung Innenstadt und schafft dabei eine klare Adresse fĂŒr den neuen Campus. SchulhofflĂ€chen, Sport- und Aufenthaltsbereiche werden je nach NutzungsintensitĂ€t im Raum angeordnet, wodurch spannungsvolle RaumzusammenhĂ€nge und heterogene Raumsequenzen entstehen.
Das gesamte GelÀnde wird barrierefrei erschlossen.
Die zentrale SchulhofflĂ€che wird dem Neubau der Schule zugeordnet und als Aufenthalts- und BegegnungsflĂ€che ausformuliert. In den Randbereichen des Schulhofes werden differenzierte Bewegungsangebote geschaffen. Mit einbezogen wird dabei die topografische Situation, die durch das bauliche Absenken der Sporthalle geschaffen wird. Ebenfalls berĂŒcksichtigt wird die Freianlagensituation, die ohne das SporthallengebĂ€ude entsteht.
Entlang der westlichen GrundstĂŒcksgrenze wird ein linear frequentierter Freiraum geschaffen, der im Norden der Kita zugeordnet ist. Hier befinden sich die „Kosmos“ Gartenlabore im Zentrum der FreiflĂ€che und diverse Spiel- und Bewegungsangebote in den Randbereichen. Anschließend werden SchĂŒlergĂ€rten, grĂŒne Klassenzimmer und großzĂŒgige SportflĂ€chen, mit Spielfeldern, Kletter- und SpraywĂ€nde und AufenthaltsrĂ€ume fĂŒr die SchĂŒler geschaffen.
Die geforderten 200 FahrradabstellplĂ€tze werden an 3 Standorten dezentral verteilt, ca. 50% werden ĂŒberdacht hergestellt.
Locker gestreute Baumreihen changieren kulissenartig in Ost-West-Ausrichtung ĂŒber den Campus und bilden schattige RuheplĂ€tze. Die Auswahl unterschiedlicher, heimischer Laubgehölze schafft ein abwechslungsreiches Vegetationsbild ĂŒber alle Jahreszeiten.
Durch die Verwendung von langlebigen Materialien wird ein nachhaltiger Freiraum geschaffen.

Verkehrskonzept
Das Konzept entwickelt eine ĂŒbergreifende entwurfliche Lösung, welche alle PlĂ€tze und GebĂ€ude im Sinne eines Bildungscampus mit differenzierten nutzerbezogenen verkehrlichen Verbindungen einbezieht. UnterstĂŒtzt wird dies durch eine verbindende MaterialitĂ€t und Formgebung im Freiraum und bei den GebĂ€uden.
Im Norden des Standortes erfolgt ĂŒber den vorhandenen Kreisverkehr die verkehrstechnische Anbindung aus Richtung der Innenstadt. Im SĂŒden erfolgt die unmittelbare Anbindung an den geplanten öffentlichen Nahverkehr, welcher vom SĂŒdring das Areal erschließt. Hier befinden sich, wie in der Auslobung vorgegeben, die notwendigen ParkflĂ€chen und die Bushaltestellen.
Die barrierefreie Erschließung ist im Freiraumbereich durch die dortige Höhenausbildung realisiert. In den GebĂ€uden ist dies durch Aufzugsanlagen, bzw. durch eine höhendifferenzierte ZugĂ€nglichkeit (Sporthalle) sichergestellt.
Der Bringe- und Holverkehr sowie die Anlieferung der Kita erfolgen aus nördlicher Richtung. Hier gibt es befestigte FlĂ€chen fĂŒr Kurzparker und FahrradstellflĂ€chen. StellplĂ€tze fĂŒr die Schule, Eltern und Mitarbeiter stehen auf der sĂŒdlichen ParkflĂ€che in ausreichender Anzahl zur VerfĂŒgung. DarĂŒber hinaus werden zahlreiche FahrradstellflĂ€chen im Ankunftsbereich der SchĂŒler erstellt.
Notwendige Nebenfunktionen, wie MĂŒlllagerung und GerĂ€teschuppen des Hausmeisters sind - verkehrstechnisch gut erreichbar - ebenfalls unter einer Pergola entlang der Ostgrenze untergebracht. In unmittelbarer NĂ€he zum KĂŒchenbereich der Schule befinden sich StellflĂ€chen zur Belieferung der Speisenver- und -entsorgung.
SĂ€mtliche Bereiche der Schulhöfe sind um die GebĂ€ude als Rettungswege fĂŒr die Feuerwehr oder fĂŒr Veranstaltungen be- und umfahrbar.

Entwurfsidee - GebÀude
Das stĂ€dtebauliche Konzept wird in der GebĂ€udeplanung fortgefĂŒhrt. Der Entwurf der einzelnen Baukörper entwickelt sich aus Ă€ußerlich klaren und rationalen Figuren, welche in den Freiraum-Teppich eingewebt worden sind. Bei dem Ă€ußeren Erscheinungsbild der GebĂ€ude werden, bei einheitlichen Formprinzipien und MaterialitĂ€t, gebĂ€udeweise Differenzierungen vorgenommen. Grundmaterial fĂŒr die FassadenflĂ€chen ist dabei eine einheitliche Materialtextur, durch einen regionaltypischen roten Ziegel. Besondere Fassadenelemente werden durch die Einfassung mit Betonwerksteinelementen aus den jeweiligen FassadenflĂ€chen hervorgehoben. Im Inneren der GebĂ€ude beschreiben die ĂŒber alle Geschosse reichenden LuftrĂ€ume einen freien, kommunikativen und spielerischen Kern.

KindertagesstĂ€tte „Forschergeist“
Das GebÀude der Kita ist als 2-geschossiger Baukörper baulich und funktionell sehr klar und einfach strukturiert. Dies ermöglicht den Kindern und Nutzern eine leichte und eindeutige Orientierung im GebÀude. Die RÀume der Kinderkrippe sind grundsÀtzlich im Erdgeschoss, die des Kindergartens im Obergeschoss, angeordnet. Die Kita wird auf der Ostseite vom Vorplatz erschlossen.
Vom Eingangsbereich aus betritt man die zentrale Halle, um welche sich alle Funktionen des GebĂ€udes aufreihen. Die Gruppenbereiche mit den einzelnen untereinander verbundenen FunktionsrĂ€umen sind konsequent nach SĂŒd-Westen ausgerichtet und haben direkte ZugĂ€nge zu den GrĂŒnflĂ€chen. RĂŒcksprĂŒnge ermöglichen das Unterstellen bei Regen im Erdgeschoss. Der Bewegungsraum jeder Gruppe geht im Inneren in die MehrzweckflĂ€che ĂŒber und gestattet so, einen multifunktionalen Spiel- und Veranstaltungsraum zu bespielen. Im sĂŒdlichen Bereich im Erdgeschoss befindet sich das kombinierte Kinderrestaurant, welches unmittelbar an einen separaten Innenhof grenzt. Hierdurch kann im Sommer der Außenbereich mit genutzt werden. Die Pergola verschattet die AußenflĂ€che und schĂŒtzt vor zu starker Sonneneinstrahlung. Im Obergeschoss wird zwischen den beiden Gruppenbereichen ein zentraler Luftraum aufgespannt, welcher die Orientierung und die Wechselbeziehung zwischen den beiden Geschossen zulĂ€sst. Im Obergeschoss befinden sich Vorbereitungs- und BesprechungsrĂ€ume fĂŒr Eltern, mit dem daran angeschlossenen ElterncafĂ©. Im Gartenlabor „Cosmos“ wird das Thema Forschergeist in verschiedenen Spielinseln mit entsprechenden AußenspielgerĂ€ten wieder aufgenommen.

Regionalschule „J. W. v. Goethe“
Das SchulgebĂ€ude ist als 3-geschossiger Baukörper baulich und funktionell klar strukturiert. Dies ermöglicht SchĂŒlern und Lehrern eine gute Orientierung zum und im GebĂ€ude. Die einzelnen Raumgruppen sind nach Nutzungserfordernis und -intensitĂ€t in den einzelnen Geschossen zusammenhĂ€ngend angeordnet. Dabei sind die hochfrequentierten und ganztĂ€gig genutzten RĂ€ume (Ganztagsbereich) im Erdgeschoss angeordnet.
FĂŒr das Gesamtkonzept der Schule spielt die offene Mitte, mit dem ĂŒber drei Geschossen freien Luftraum und den dort eingestellten geschossĂŒbergreifenden Nutzungskernen, eine besondere Rolle. Dadurch ist es in der Folge möglich, dass im freien Luftraum durch Flurerweiterungen reprĂ€sentative RĂŒckzugbereiche hergestellt werden können. Durch die differenzierten, geschossĂŒbergreifenden LuftrĂ€ume wird darĂŒber hinaus eine Orientierung und optische Wechselwirkung zwischen den drei Geschossen ermöglicht.
Bei der Erdgeschossausbildung ist von besonderer Bedeutung, dass eine funktionelle Verbindung des Innenraums zu den angrenzenden AußenrĂ€umen, mit dem Vorplatz und dem Schulhof, vorhanden ist. Damit wird eine Öffentlichkeitswirksamkeit als stadtorientierter Lernraum hergestellt. In der Innenraumwirkung, durch die zentrale Agoraausbildung, entsteht im SchulgebĂ€ude ein multifunktional nutzbarer Raum, der unterschiedliche schulische und öffentlichkeitswirksame Nutzungen ermöglicht. Dies wird durch die funktionale und optische Verbindung der zentralen mittigen GebĂ€udeflĂ€che mit den platz- und hofseitig angrenzenden RĂ€umen, der Mensa und dem Musikraum, unterstĂŒtzt.

Sporthalle
Die Sporthalle ist entsprechend Auslobung als klassische Zweifeldhalle ausgebildet. Bei dem stĂ€dtebaulich- funktionellen Ansatz ist dabei berĂŒcksichtigt worden, dass die Halle auch zu einem wesentlich spĂ€teren Zeitpunkt errichtet werden kann, ohne dass die NutzungsqualitĂ€t des Gesamtstandortes darunter leidet.
Erreicht wird dies u. a. dadurch, dass der Baukörper der Halle zur GelÀndeoberflÀche mit einem Geschoss abgesenkt wird, bei gleichzeitiger GelÀndeprofilierung vor der Nordfassade.
Durch das Absenken ist in der Folge von zwei GebĂ€udeseiten ein barrierefreier Zugang möglich, ĂŒber die Nordfassade zum eigentlichen Sportbereich, ĂŒber die SĂŒdfassade (Besuchereingang) zu den TribĂŒnenplĂ€tzen.
Fassade, Konstruktion und Materialkonzept
Die einzelnen GebĂ€ude werden als konventionelle Massivkonstruktionen, in einer Kombination aus Stahlbeton- und Mauerwerksbauteilen, errichtet. Die GrĂŒndung der insgesamt nicht unterkellerten GebĂ€ude erfolgt, je nach BodenverhĂ€ltnissen, als FlachgrĂŒndung oder ĂŒber Streifenfundamente. Als Fassaden sind mehrschalige, hochgedĂ€mmte Ziegelfassaden vorgesehen. Der verwendete Ziegel bildet zum einen die Struktur der historischen GebĂ€ude in der nĂ€heren Umgebung wieder, charakterisiert auf der anderen Seite in seinem Materialwert die eingeschnittenen BĂ€nderungen, aus welcher im Erdgeschoss die Pergola-Strukturen erwachsen. Die GebĂ€ude und die einzelnen Fassadenbereiche werden durch die Betonrahmen und Pergolen aus Sichtbetonelementen optisch, jedoch differenziert, verbunden. Die FensterbĂ€nder bestehen grundsĂ€tzlich aus drei Elementen: den Betonrahmen aus Sichtbetonfertigteilelementen, großflĂ€chigen Verglasungen mit Aluminium-Fensterkonstruktionen und stehenden PaneelflĂ€chen in HolzmaterialitĂ€t. In den Obergeschossen werden massive BrĂŒstungen aufgrund der Absturzsicherung ausgefĂŒhrt.
Die DĂ€cher sind als flach geneigte WarmdĂ€cher mit Attikaaufkantung und innen liegender EntwĂ€sserung vorgesehen. Die inneren GebĂ€udeoberflĂ€chen sind durch wenige, einfache und natĂŒrliche - möglichst unveredelte - Materialien geprĂ€gt: Putz, Holz, Kautschuk, in Kombination mit wenigen, aber markanten, farblichen Akzenten, kommen differenziert nach den Bereichen Kita, Schule und Sporthalle zur Anwendung.

Energiekonzept
Wichtigster energetischer Ansatz ist es, die TransmissionswĂ€rmeverluste und die sommerlichen WĂ€rmelasten zu begrenzen. Dem entsprechen sowohl die kompakte Bauform des Entwurfes mit minimierten AußenflĂ€chen, die am Passivhausniveau orientierten WĂ€rmedurchgangskoeffizienten der AußenhĂŒlle, wie auch die als Dreischeibenverglasung mit außenliegendem Sonnenschutz geplanten FensterflĂ€chen.
WeiterfĂŒhrend wird vorgeschlagen, das Kita- und das SchulgebĂ€ude ĂŒber eine Baukernaktivierung zu beheizen, welche durch Geothermie versorgt wird. Die kontrollierte Be- und EntlĂŒftung des Komplexes ist ebenso Teil des Energiekonzeptes, wie die Nutzung der FlachdĂ€cher fĂŒr Photovoltaik. Auf eine Klimatisierung sollte verzichtet werden. Der Bereich der Kita kann natĂŒrlich belĂŒftet werden.
Die Belichtung erfolgt weitestgehend energiesparend durch natĂŒrliche Belichtung. Dabei sind die transparenten FlĂ€chen so dimensioniert und angeordnet, dass die sommerlichen solaren Gewinne vollstĂ€ndig ĂŒber die Baukernaktivierung mit KĂŒhlung ĂŒber Geothermie abgefĂŒhrt werden können. Eine optimierte GebĂ€udeleittechnik ĂŒber KNX- und Bus-Systeme ergĂ€nzt das Konzept. Das Gesamtergebnis ist eine deutliche Unterschreitung des energetischen Niveaus der EnEV 2016, die Forderungen des EEG werden voll umgesetzt.

Mitwirkende:

Julia Weber
Philipp Deutschmann
Markus Kutz
Maik Buttler
Daniela Rathmann
Christin DĂ€hnrich
Laura Weinreich
Joachim Brenncke
Philipp Rösner
Isabella Sinnesbichler
Hannes Hamann

Beurteilung durch das Preisgericht

StÀdtebau
Die Verfasser verfolgen den Gedanken, den GebĂ€uden durch ein ĂŒbergeordnetes Campus-Konzept Zusammenhalt und IdentitĂ€t zu geben. Dieses Campus-Konzept funktioniert auch, wenn die Sporthalle wesentlich spĂ€ter oder gar nicht gebaut wird. Verbunden ĂŒber Pergolen werden die Bauten miteinander verbunden und stadtrĂ€umlich fixiert. Der Vorplatz erscheint stadtrĂ€umlich allerdings an diesem Ort etwas zu groß fĂŒr die ausschließlich schulische Nutzung dimensioniert zu sein. Die Gestaltung und Differenzierung dieser FlĂ€che mittels steinernen Sitzgelegenheiten und PflanzflĂ€chen ist ein angemessen gutes Gestaltungsthema. Eine Verkleinerung dieser VorflĂ€che zu Gunsten der AußenrĂ€ume, die der KindertagesstĂ€tte zugeordnet sind, wĂ€re wĂŒnschenswert.
Positiv hervorzuheben ist, dass unterschiedliche Kurzzeit-ParkplĂ€tze fĂŒr KindertagesstĂ€tte und Regionalschule vorgeschlagen werden, eine Lösung, die den gestellten Anforderungen entspricht.
Die Differenzierung der Pausenbereiche fĂŒr die Regionalschule wird positiv diskutiert. Besonders hervorzuheben ist dabei der Übergang zum tiefer gelegenen Eingang in die Sporthalle mit Sport- und SpielplĂ€tzen. Inwieweit sich Synergieeffekte trotz der Notwendigkeit der Abgrenzung fĂŒr KindertagesstĂ€te und Regionalschule ergeben, kann noch ausgelotet werden.

Funktion
Das kompakte dreigeschossige SchulgebĂ€ude wird durch eine „bewegte Mitte“ aus zwei LuftrĂ€umen, Lernoasen, LernrĂ€ume und ErlebnisrĂ€ume geprĂ€gt. Die Jury bewertet diesen Ansatz mit den eingeschobenen Lernoasen als sehr positiv, gibt aber zu bedenken, ob der relativ schmal zulaufende, kleinere Luftraum nicht durch eine etwas geĂ€nderte innenrĂ€umliche Lage in rĂ€umlicher Verbindung mit der VerkehrsflĂ€che mehr Potential hat. Die Gruppierung von jeweils zwei KlassenrĂ€umen zu einem Gruppenunterrichtsraum ist ein guter Ansatz.
Die funktionale Gliederung der KindertagesstĂ€tte in zwei Bereiche, die Lage der Kinderkrippe im Erdgeschoss und die Situierung der RĂ€ume des Kindergartens im Obergeschoss ist grundsĂ€tzlich richtig. WĂŒnschenswert wĂ€re nach Meinung des Nutzers allerdings eine bessere DurchlĂ€ssigkeit zum Außenraum.
Die funktionale Organisation der Sporthalle ĂŒber zwei Ebenen mit einem unteren Zugang fĂŒr die SchĂŒler der Regionalschule und den eine Ebene höher gelegen Eingang von SĂŒden fĂŒr externe Nutzer entspricht gĂ€ngigen Konzepten, ist nachvollziehbar und eine funktional richtige Lösung.

Architektur
Der architektonische Ausdruck der GebĂ€ude ist eher streng und konventionell. Die Verfasser greifen mit den Ziegelfassaden ein Material aus der Umgebung der Regiments-Vorstadt auf, ein Gedanke, der nachvollziehbar ist. Ruhige Ziegelfassaden werden in Kontrast mit FensterbĂ€ndern gesetzt, die durch umlaufende krĂ€ftige Rahmen aus Beton hervorgehoben werden. Insgesamt beurteilt die Jury diesen Ansatz als gestalterisch zu streng fĂŒr eine Schule und wĂŒnscht sich im Falle einer Durcharbeitung eine Differenzierung im Detail.

Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit liegt insgesamt im wirtschaftlichen Bereich, dabei sind das SchulgebÀude im mittleren Bereich und die KindertagesstÀtte sehr wirtschaftlich ausgelegt.

ResĂŒmee
Mit ihrem Entwurf ist es den Verfassern gelungen, einen stadtrÀumlich robusten Vorschlag mit hohem funktionalen und architektonischen Potential zu entwickeln, insgesamt ein sehr guter Beitrag.