Einladungswettbewerb | 05/2015
Neubau eines Wohnquartiers in Perlach
©LORBER PAUL Architekten mit club L94
Perspektive Quartiersplatz
2. Rang / Nach Überarbeitung
Preisgeld: 22.000 EUR
LORBER PAUL Architektur und Städtebau
Architektur
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Die östlich angrenzende Landschaft zieht sich trapezförmig in das neue Quartier und teilt dieses in einen südlichen und einen nördlichen Bereich auf. Die Landschaft wird zum Quartierspark, welcher nach Westen hin zunehmend befestigte Flächen aufweist. Ein angemessen dimensionierter befestigter Platz bildet den städtisch geprägten Abschluss respektive Auftakt.
Die weiten Rasenflächen des Quartiersparks sind vielseitig zu Freizeit- und Erholungszwecken nutzbar. Ein Großteil des geschützten Baumbestands kann erhalten bleiben und wird mit Neupflanzungen ergänzt. Der östlich angrenzende Wald setzt sich so in aufgelockerter Form im Quartierspark fort. Nach Westen wird die Wiesen- und Rasenlandschaft zunehmend dichter von Wegen aus Betonplattenbelag und Flächen aus wassergebundener Wegedecke durchzogen. Es eröffnen sich neue Nutzungsmöglichkeiten, der Park schafft hier einen fließenden Übergang von der Landschaft zu einem städtisch geprägten Quartiersmittelpunkt. Der Quartiersplatz wird an drei Seiten von den Gebäuden gefasst; die hier untergebrachten Nutzungen fördern die Belebung und das Bespielen des Platzes. Im Süden finden sich teils besonnte, teils unter dem Schatten der Bäume liegende Bereiche für Außengastronomie. Eine lange Bank mit Blick auf das Wasserspiel aus Fontänen schließt den Platz im Nordosten zum Park hin ab.
Im südöstlichen Bereich des Quartiers befindet sich ein weiterer kleiner Platz mit einem runden Wasserelement. Der befestigte Belag integriert die Fahrbahn der Wohnstraße, welche dort ihren Abschluss findet. Rundbänke um die Bäume laden zum Verweilen ein.
Im Norden bildet ein baumüberstandener Streifen ein grünes Rückgrat als Filter zu den Gärten der angrenzenden Nachbarbebauung. Der südliche Rand wird von einer extensiven Wiesenlandschaft gebildet. Dieser Standort für ortstypische Magerrasenarten bindet das Quartier in das angrenzende Landschaftsbild ein. Auch hier dient ein Saum aus Gehölzen als Filter zwischen dem Bestandsquartier Neuperlach und dem neuen Wohnquartier. Wege durchziehen die Wiesen, verweben die beiden Quartiere und schließen an die Infrastrukturen des Bestands im Süden an. Im Westen bilden Gehölzpflanzungen einen Sicht- und Lärmschutz zum Heizkraftwerk und zum vielbefahrenen Karl-Marx-Ring. Im Nordosten dienen die straßenbegleitenden Bäume und eine zusätzliche bauliche Intervention den gewünschten Lärmschutz zur Bestandsbebauung.
Die von Nord nach Süd verlaufenden Freiräume bilden Aktionsbänder. Hier werden öffentliche Flächen als Treffpunkte und Spielplätze für Kinder im Schulalter untergebracht. In den privaten Innenhöfen, die von der jeweiligen Hausgemeinschaft als kollektive Gartenhöfe zu nutzen sind, werden Kleinkinderspielplätze verortet. Die Gebäude werden von einem Saum aus Privatgärten umgeben. Diese sind mit Hecken voneinander, zu den Innenhöfen und öffentlichen Räumen abgegrenzt.
Der ehemalige Kiesabbau auf diesem Gebiet wird punktuell in Form eines Themenspielplatzes bzw. thematischen Spieleinheiten aufgegriffen. Zum Regenwasserrückhalt im Gebiet werden die Dächer der Neubauten begrünt. Dies dient einer erhöhten Verdunstungsmenge des Niederschlags. Die notwendige Anzahl an Versickerungsgräben kann im Wohngebiet die Heckenpflanzungen begleitend angelegt werden.
Die weiten Rasenflächen des Quartiersparks sind vielseitig zu Freizeit- und Erholungszwecken nutzbar. Ein Großteil des geschützten Baumbestands kann erhalten bleiben und wird mit Neupflanzungen ergänzt. Der östlich angrenzende Wald setzt sich so in aufgelockerter Form im Quartierspark fort. Nach Westen wird die Wiesen- und Rasenlandschaft zunehmend dichter von Wegen aus Betonplattenbelag und Flächen aus wassergebundener Wegedecke durchzogen. Es eröffnen sich neue Nutzungsmöglichkeiten, der Park schafft hier einen fließenden Übergang von der Landschaft zu einem städtisch geprägten Quartiersmittelpunkt. Der Quartiersplatz wird an drei Seiten von den Gebäuden gefasst; die hier untergebrachten Nutzungen fördern die Belebung und das Bespielen des Platzes. Im Süden finden sich teils besonnte, teils unter dem Schatten der Bäume liegende Bereiche für Außengastronomie. Eine lange Bank mit Blick auf das Wasserspiel aus Fontänen schließt den Platz im Nordosten zum Park hin ab.
Im südöstlichen Bereich des Quartiers befindet sich ein weiterer kleiner Platz mit einem runden Wasserelement. Der befestigte Belag integriert die Fahrbahn der Wohnstraße, welche dort ihren Abschluss findet. Rundbänke um die Bäume laden zum Verweilen ein.
Im Norden bildet ein baumüberstandener Streifen ein grünes Rückgrat als Filter zu den Gärten der angrenzenden Nachbarbebauung. Der südliche Rand wird von einer extensiven Wiesenlandschaft gebildet. Dieser Standort für ortstypische Magerrasenarten bindet das Quartier in das angrenzende Landschaftsbild ein. Auch hier dient ein Saum aus Gehölzen als Filter zwischen dem Bestandsquartier Neuperlach und dem neuen Wohnquartier. Wege durchziehen die Wiesen, verweben die beiden Quartiere und schließen an die Infrastrukturen des Bestands im Süden an. Im Westen bilden Gehölzpflanzungen einen Sicht- und Lärmschutz zum Heizkraftwerk und zum vielbefahrenen Karl-Marx-Ring. Im Nordosten dienen die straßenbegleitenden Bäume und eine zusätzliche bauliche Intervention den gewünschten Lärmschutz zur Bestandsbebauung.
Die von Nord nach Süd verlaufenden Freiräume bilden Aktionsbänder. Hier werden öffentliche Flächen als Treffpunkte und Spielplätze für Kinder im Schulalter untergebracht. In den privaten Innenhöfen, die von der jeweiligen Hausgemeinschaft als kollektive Gartenhöfe zu nutzen sind, werden Kleinkinderspielplätze verortet. Die Gebäude werden von einem Saum aus Privatgärten umgeben. Diese sind mit Hecken voneinander, zu den Innenhöfen und öffentlichen Räumen abgegrenzt.
Der ehemalige Kiesabbau auf diesem Gebiet wird punktuell in Form eines Themenspielplatzes bzw. thematischen Spieleinheiten aufgegriffen. Zum Regenwasserrückhalt im Gebiet werden die Dächer der Neubauten begrünt. Dies dient einer erhöhten Verdunstungsmenge des Niederschlags. Die notwendige Anzahl an Versickerungsgräben kann im Wohngebiet die Heckenpflanzungen begleitend angelegt werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Zentrales Element des Entwurfs ist der große Quartierspark, der zwischen den Waldflächen im Osten und dem Grünzug im Westen eine schlüssige, großzügige Verbindung schafft. Sechs typologisch vergleichbare Wohnhöfe grenzen direkt an den Park.
Die Höfe bieten durch ihre Offenheit, ihre differenzierte Höhenstaffelung und ihre freie, fast skulpturale Ausformung eine gewisse Individualität und Adressbildung sowohl im Inneren als auch in den dazwischen liegenden Angern. In Größe und Form fügen sie sich in das heterogene Umfeld ein. Der Übergang zur Bebauung im Norden ist allerdings mit teilweise sechs Geschossen und dem geringen Abstand nicht gelöst.
Einem großen Anteil der Wohnungen wird eine direkte Verbindung zum Park ermöglicht. Aber gerade diese einheitliche Gestaltungsidee führt, insbesondere angesichts der Größe des Quartiers, auch zu kritischen Stimmen. Es wird eine städtische Haltung vermisst. Auch dem Quartiersplatz, der den Abschluss des großen Parks darstellt, fehlt eine klare stadträumliche Fassung bzw. Akzentuierung. Die schlüssige Konzentration der Einkaufseinrichtungen am Platz böte diesbezüglich deutlich mehr Chancen.
Der Freiraum ist zwar quantitativ zu gering dimensioniert, in seiner grundsätzlichen Konzeption ist er jedoch stimmig situiert und weist eine gute Aufenthaltsqualität auf.
Die gut proportionierten Höfe bieten im Inneren eine differenzierte Gestaltung mit ausreichend Aufenthaltsraum. Die frei geformten Angerflächen sind stadträumlich gut gefasst, werden aber in ihrer Gestaltung kontrovers diskutiert. Die nord-süd-ausgerichteten Höfe bieten eine gute gleichmäßige Wohnqualität.
Die sparsame Erschließung ist richtig angebunden, sie überquert die zentrale Platzfläche und führt im Süden der Baublöcke direkt zum Alexisweg. Somit wird eine allzu flüssige Durchfahrtssituation von der Ständlerstraße vermieden, die Aufenthaltsqualität am Platz wird dadurch aber deutlich geschmälert.
Insgesamt stellt die Arbeit einen konsequenten Ansatz dar, der allerdings in seiner räumlichen Prägnanz und Identität seine Potenziale zu wenig ausschöpft.
Die Höfe bieten durch ihre Offenheit, ihre differenzierte Höhenstaffelung und ihre freie, fast skulpturale Ausformung eine gewisse Individualität und Adressbildung sowohl im Inneren als auch in den dazwischen liegenden Angern. In Größe und Form fügen sie sich in das heterogene Umfeld ein. Der Übergang zur Bebauung im Norden ist allerdings mit teilweise sechs Geschossen und dem geringen Abstand nicht gelöst.
Einem großen Anteil der Wohnungen wird eine direkte Verbindung zum Park ermöglicht. Aber gerade diese einheitliche Gestaltungsidee führt, insbesondere angesichts der Größe des Quartiers, auch zu kritischen Stimmen. Es wird eine städtische Haltung vermisst. Auch dem Quartiersplatz, der den Abschluss des großen Parks darstellt, fehlt eine klare stadträumliche Fassung bzw. Akzentuierung. Die schlüssige Konzentration der Einkaufseinrichtungen am Platz böte diesbezüglich deutlich mehr Chancen.
Der Freiraum ist zwar quantitativ zu gering dimensioniert, in seiner grundsätzlichen Konzeption ist er jedoch stimmig situiert und weist eine gute Aufenthaltsqualität auf.
Die gut proportionierten Höfe bieten im Inneren eine differenzierte Gestaltung mit ausreichend Aufenthaltsraum. Die frei geformten Angerflächen sind stadträumlich gut gefasst, werden aber in ihrer Gestaltung kontrovers diskutiert. Die nord-süd-ausgerichteten Höfe bieten eine gute gleichmäßige Wohnqualität.
Die sparsame Erschließung ist richtig angebunden, sie überquert die zentrale Platzfläche und führt im Süden der Baublöcke direkt zum Alexisweg. Somit wird eine allzu flüssige Durchfahrtssituation von der Ständlerstraße vermieden, die Aufenthaltsqualität am Platz wird dadurch aber deutlich geschmälert.
Insgesamt stellt die Arbeit einen konsequenten Ansatz dar, der allerdings in seiner räumlichen Prägnanz und Identität seine Potenziale zu wenig ausschöpft.
©LORBER PAUL Architekten mit club L94
Perspektive Quartiersplatz
©LORBER PAUL Architekten mit club L94
Lageplan 1:1000
©LORBER PAUL Architekten mit club L94
Quartiersplatz 1:500
©LORBER PAUL Architekten mit club L94
©LORBER PAUL Architekten mit club L94