Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023
Neubau Erweiterungsgebäude Gesamtschule Kempen
©HASCHER JEHLE Architektur
Einladendes Forum öffnet sich zum Campusplatz
1. Preis
Preisgeld: 100.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Nathalie Sophie Engel, Johannes Anselmann, Maria I.Savva, Fleur Keller, Ying Wang
UKL Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Modellbau
Erläuterungstext
Eingebunden ist die zentrale Mitte in die Nord-Süd-verlaufende grünen Meile, die zum Rückgrat für den Campus wird und die drei Schulen am Standort, die Sportangebote wie die Aufenthaltsflächen zusammenbindet. Wechselseitig eröffnen sich entlang dieser zentralen Achse das Luise-von-Duesberg-Gymnasium, die Gesamtschule, das Gymnasium Thomaeum sowie die Mensa und die Sportangebote.
Gleichzeitig öffnet sich der Neubau mit seiner hohen Durchlässigkeit und dem zentralen Forum nach Westen zur übergeordnet geplanten, öffentlichen Fuß- und Radwegeverbindung, welche von der Altstadt zu den zukünftigen Sportanlagen im Norden führt. Der Neubau hat keine Vorder- und Rückseite, sondern reagiert auf die mehrfache Ausrichtung des Standortes. Gleichwohl orientiert er sich eindeutig zur Campusmitte und gibt der erweiterten Gesamtschule eine eindeutige Adresse.
Die Pausenflächen werden nach Altersstufen differenziert gestaltet. Der zentrale, von Schulgebäuden umschlossene Pausenhof kann den höheren Jahrgängen zugeordnet werden, welche hier ihre Klassenräume haben. Ihnen werden Sitzgelegenheiten angeboten auf einer städtisch anmutenden Platzfläche. Die unteren Jahrgänge finden im Norden in der „Grünen Oase“ einen Ort zum Toben. Hier wird das Gelände leicht modelliert, ein „grünes Klassenzimmer“ ausgestaltet und Spielgeräte integriert. Bei der Pausenhofgestaltung wurde der Nutzungsdruck bedacht und gleichsam wurde auf eine möglichst geringe Versiegelung, einer Versickerung auf der Fläche, sowie den Vorhalt von Niederschlagwasser zur Bewässerung geachtet.
Der raumprägende Baumbestand wird weitestgehend erhalten und durch weitere Neupflanzung in seinem räumlich und klimatisch positiven Charakter gestärkt. Verschiedene Klimabäume mit einem farbenprächtigen Blüten- und Laubaspekt heben den zentralen Schulhof hervor und betonen die von Nord nach Süd laufenden Wegeachsen.
Die Verteilung und Anordnung aller Bereiche, der zentralen sowie der Klassen- und der Fachräume ist klar gegliedert und richtet sich konsequent nach den funktionalen Anforderungen.
Der Haupteingang an der Campusmitte führt direkt in das Ost-West durchgesteckte Forum, das sich licht und offen präsentiert und durch seine freien Durchblicke bereits beim Betreten des Gebäudes die Wahrnehmung des Ganzen und die schnelle Orientierung ermöglicht.
Flankierend an diesem freien Raum liegen die Bühne und die große Treppe mit Sitzstufen und ermöglichen eine große Bandbreite an Bespielungsvarianten. Der direkt angeschlossene Außenraum ermöglicht die Nutzung der Freiflächen für Veranstaltungen und sichert die taghelle Atmosphäre der Bereiche. Dieser wandelbare Raum wird zum ‚Herz‘ für die Schulgemeinschaft und fördert mit seinen Gestaltungsmöglichkeiten die Aneignung des Raumes und die Bespielbarkeit als Ausstellungs- und Veranstaltungsort.
Nach oben entwickelt sich das Forum mit offenen Treppen und Lufträumen und wird zum zentralen Erschließungspunkt für die Obergeschosse. Den zentralen Vertikalerschließungspunkten ist neben Treppen ein Aufzug zugeordnet als schnelle, behindertengerechte Verbindung und zum Lastentransport. Insgesamt sind alle Innen- und Außenbereiche barrierefrei zu erreichen.
Die Obergeschosse sind klar zoniert in die Clusterbereiche, die sich im Süden um den grünen Innenhof legen und die Verwaltungs-, Lehrer- und NaWi-Räume im nördlichen Riegel. Dazwischen spannen sich über dem Forum die weiteren gemeinsam genutzten Bereiche wie die Bibliothek und die Mehrzweckräume.
Die Jahrgangsklassen-Bereiche sind als jeweils in sich geschlossene und klar identifizierbare Raumgruppen angeordnet.
Jeweils zwei Cluster gruppieren sich je Ebene im ersten und zweiten OG um den Innenhof. Die zentrale Mitte von jedem Cluster grenzt unmittelbar an alle Klassenräume und ermöglicht so nicht nur den direkten Zugang, sondern sichert auch die direkten Sichtbeziehungen. Sie legt sich an den Innenhof, so dass ihre Form und guten Tageslichtverhältnisse die unterschiedlichsten Nutzungen als Selbstlernzentrum und zur Differenzierung ermöglichen.
Die Klassenräume lassen sich durch die günstigen Raumproportionen frei nutzen und vielfältig möblieren. Alle Räume haben beste Belichtungsverhältnisse und Ausblicke ins Freie.
Kommunikation und Kooperation als wesentliche Merkmale eines zeitgemäßen didaktischen Ansatzes finden in den Clustern und Lernlandschaften mit ihrer Vielfalt an Raumsituationen ihre räumliche Entsprechung, Lernen als aktiver und interaktiver Prozess wird hier möglich.
Die Hülle wird in einer hohen thermischen Qualität errichtet, die Fenster werden mit 3-fach Verglasung versehen.
Die Begrünung, die einfach in die Fassadenkonstruktion mittels geschossweiser, vor der Brüstung liegender Pflanztröge in den OGs und vertikalen Rankhilfen integriert ist, verbessert das Mikroklima und wirkt sich insgesamt positiv auf die Atmosphäre und Nutzung aus.
Holz spielt eine wesentliche Rolle im Materialkonzept, da es sich um einen natürlichen, nachwachsenden Baustoff handelt, der wie kaum ein anderer Baustoff in haptischer und visueller Hinsicht die Raumatmosphäre positiv beeinflusst.
Die tragende Struktur ist in Holz-Hybrid-Bauweise konzipiert. Durch die Verwendung von Holz und Beton für die tragende Struktur, kann die Betonmenge gegenüber einem reinen Massivbau auf ca. 50% reduziert werden, ohne jedoch „zu leicht“ zu werden. Die Geschossdecken enthalten mit der dünnen Betonverbundplatte gerade so viel Masse, dass die Anforderungen an die Akustik im Schulbau erfüllt werden. Durch die Lasteinsparung können die Gründungsbauteile wesentlich geringer dimensioniert werden.
Das Dach und die Fassade der Schule sind begrünt, zusätzlich ist hier PV positioniert. Das Regenwasser wird in zwei Zisternen gesammelt und zur Bewässerung der Außenanlagen genutzt. In den WC’s werden wassersparende Objekte eingesetzt.
Für alle außenliegenden Räume der Schule ist eine natürliche Lüftung über die Fenster möglich. Für innenliegende Räume ist eine mechanische Belüftung vorgesehen. Ebenfalls für die Abzüge in den NaWi-Räumen.
Zur natürlichen Nachtauskühlung der Klassenräume sind je Raum jeweils zwei motorisch betriebene, schlagregensichere Kippflügel der Fenster vorgesehen.
Die Beheizung der Schule erfolgt über eine Fußbodenheizung bzw. über Konvektoren an der Fassade.
Ein wirksamer außenliegender Sonnenschutz reduziert die solaren Einträge in die Klassenräume wirksam.
Beurteilung durch das Preisgericht
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Innenperspektive
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Schwarzplan
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Grüne Klammer
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3 Schulen 1 Campus
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Lageplan
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Isometrie
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Grundriss Erdgeschoss
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Neues Herz der Schule
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Grundriss Obergeschoss
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Detail
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Ansicht Ost
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Ansicht Süd
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Schnitt A-A
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Schnitt B-B
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Tragwerk
©HASCHER JEHLE Architektur, Homolka Modellbau GmbH
Modellbild
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PLAN 1
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PLAN 2
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PLAN 3
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PLAN 4
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Außenperspektive