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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2024

Neubau Feuerwache Rastatt

Blick Zaystrasse

Blick Zaystrasse

4. Preis

Preisgeld: 11.500 EUR

Scheuring u. Partner Architekten

Architektur

Jürgen Wagner Garten- und Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich teilt diese Arbeit die Gebäudemasse in 2 Baukörper, welche parallel zur Zaystraße ausgerichtet sind. Konzeptionell wird dies mit der von Norden nach Süden verlaufenden Kaltluftschneise begründet, was nachvollziehbar erscheint. Der östlich unmittelbar an der Zaystraße gelegene eingeschossige Baukörper dient ausschließlich der Unterbringung von Fahrzeugen und der Werkstatthalle und bietet einen Schallschutz zur Straße. Den westlichen Teil der Bebauung bildet ein zweigeschossiges Gebäude, das neben Einsatzfahrzeugen alle weiteren Funktionsräume aufnimmt.

Positiv ist, dass durch die klare städtebauliche Setzung alle Fahrzeuge zu dem mittig gelegenen Betriebshof orientiert sind und somit Schallemissionen minimiert werden.

Kritisch gesehen wird allerdings, dass trotz der Ausrichtung an der Zaystraße hier nur die Rückseite der Garagen erlebbar ist, während der Hauptbaukörper im rückwärtigen Bereich platziert wird. Die Anordnung führt zu einer Engstelle an der Kreuzung Brufertstraße und der südlichen Querspange. Die Alarmparkplätze können daher nur von der Brufertstraße erschlossen werden, und nicht, wie vom Auslober bevorzugt, von der Querspange aus, um eine Belastung des zukünftigen Wohngebiets im Westen zu vermeiden.

Die Haupteingangssituation nach Süden hin erscheint sinnvoll und gut gelegen. Die innere Gebäudeorganisation ist übersichtlich und lässt eine gute räumliche Orientierung zu. Positiv hervorzuheben sind die rhythmisch gesetzten Innenhöfe im 1. OG und die langen Oberlichtbänder, die über einen Luftraum Tageslicht in die mittigen Erdgeschosszonen bringen.
Nach Osten hin befinden sich im ersten OG attraktive Dachterrassen mit hoher Aufenthaltsqualität. Die brückenartigen Verbindungsbauten zwischen den beiden Baukörpern sind formal nachvollziehbar, können aber nicht voll überzeugen.

Die funktionalen Abläufe sind im Hinblick auf die Belange der Feuerwehr weitestgehend gelöst. Die Lage der Einsatzzentrale im 1. OG im Norden wird allerdings kritisch betrachtet.
Hier fehlt der direkte Bezug zur Wagenhalle und zur Ausfahrt. Der Betriebshof ist aus Sicht der Feuerwehr für eine flexible Nutzung etwas zu schmal.

Strukturell sind die beiden Gebäudeteile gut durchgearbeitet und lassen eine wirtschaftliche und nachhaltige Realisierung erwarten, die dem Anspruch eines zeitgemäßen Holzbaus gerecht wird.

Form und Setzung der beiden Baukörper haben eine stringente Zonierung der Freiräume zur Folge. Die Nähe des östlichen Bauteils zur Zaystraße wird im Hinblick auf den gewünschten Baumerhalt kritisch diskutiert.

Im Innenhof scheinen die funktionalen Abläufe bei der Ausfahrt etwas beengt. Die Stellplätze für Besucher, Alarm- und Mitarbeiterparken sind gut nachgewiesen, liegen in unmittelbarer Nähe der verschiedenen Zugangsbereiche und sind durch Bäume angenehm beschattet. Der Umgang mit den Geländehöhen ist plausibel. Der Vorschlag der eingeschnittenen kleinen Dachterrassen und des den Büroräumen vorgelagerten Dachgartens bieten hohe Qualitäten für Pausen, Rückzug und Entspannung.

Grundsätzlich berücksichtigt die Arbeit einige Aspekte des nachhaltigen Bauens. Durch die Trennung in zwei Baukörper liegt die Kompaktheit des Beitrages über dem Durchschnitt
des Teilnehmerfeldes. Der wirtschaftliche Umgang mit den Flächen und der angemessene Gesamtfensterflächenanteil lassen insgesamt jedoch einen geringen Gesamtenergiebedarf erwarten. Durch die günstige Fassadenausbildung und die gut proportionierten Lichthöfe ergeben sich günstige Tageslichtverhältnisse innerhalb des Gebäudes. Ein separater Öffnungsflügel zur effizienten Nachtluftkühlung wird beschrieben, jedoch nicht dargestellt. Der hohe Anteil an nachwachsenden Rohstoffen durch die Holzkonstruktion in Kombination mit einer hohen stromproduzierenden Dach- und Fassadenfläche, reduzieren die Treibhausgasemissionen in Herstellung und Betrieb.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Schnitt

Schnitt

Modell

Modell