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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2024

Neubau Forschungs- und Laborgebäude für das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) in Saarbrücken

Vogelperspektive

Vogelperspektive

2. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

heinlewischer

Architektur

brandenfels landscape + environment

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Gebäude bildet die nordöstliche Erweiterung des Komplexes des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung in Saarbrücken. Folgende Entwurfsgedanken bilden die Leitidee:
- Schaffung Haupteingang HIPS
- repräsentative Verbindung aller Bauabschnitte
- wirtschaftliches Flächenlayout und lineare Erweiterungsmöglichkeit

Entsprechend der städtebaulichen Situation und den Prämissen des Wettbewerbs sieht das Gebäude einen neuen Haupteingang vor, der sowohl das Bestandsgebäude als auch den Neubau mit seinen verschiedenen Bauabschnitten erschließt. Darüber hinaus ist zwischen dem Neubau und der Dudweilerstraße eine Fläche für eine mögliche zukünftige Erweiterung des Instituts vorgesehen.

Leitgedanke des Entwurfes ist die lineare Verbindung aller Teile des Instituts, um die Erschließung und den Austausch zwischen den Räumlichkeiten und dem Personal zwischen dem bestehenden und den zukünftig entstehenden Gebäuden zu gewährleisten. Eine einzige Erschließungsachse verbindet sie über die öffentlichen Verkehrsflächen der einzelnen Gebäude. Diese Magistrale wird zu einer gläsernen Brücke, wenn sie den Außenraum zwischen den einzelnen Gebäuden überspannt. Das erste Obergeschoss stellt hier zusätzliche Flächen für den Austausch und die Kommunikation zwischen den Abteilungen des Instituts her und öffnet sich zu den anderen Ebenen über einen Luftraum.

Ziel ist es, einen Ort der Innovation, des interdisziplinären Austauschs und der Kreativität zu schaffen, der den Geist der Forschung fördert. Dieses System ermöglicht es, die aufeinanderfolgenden Realisierungsphasen so zu planen, dass am Ende ein einziges Gebäude entsteht, in dem alle Abteilungen bestmöglich miteinander vernetzt sind.

Die kompakte und funktional orientierte Grundrissstruktur des geforderten Raumprogramms aus Laboren und verschiedenen Büronutzungen wird auf fünf Etagen geordnet. Das unterste Geschoss ist eine Halbunterkellerung für die gesamte Haustechnik, die in einem Sockel untergebracht ist, der dazu dient, den Höhenunterschied (1,40 m) zwischen Stuhlsatzenhausweg und dem südlichen Gebäudeteil auszugleichen.

Team
David Koenigsfeld (verantwortlicher Partner), Dr. Pablo Allen-Vizan, Inmaculada Hervés González, Lasse Wübbenhorst (Nachhaltigkeitskonzept), Plamena Yordanova, mit brandenfels landscape + environment Münster

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preisgericht würdigt die städtebauliche Konzeption des Entwurfs mit der sinnvollen und gut organisierten Gliederung von zusammenhängenden und separierten Bauteilen. Durch die gekonnte Positionierung und Dimensionierung der Bauteile wird eine Struktur präsentiert, die insbesondere in den Hauptfunktionen im Inneren in überzeugender Weise organisiert wird. Auch der Bezug zur Gartenseite durch den Außenraum zwischen 2. Und 3. Bauabschnitt überzeugt. Der Anschluss an das Bestandsgebäude mit einer Integration von Kommunikationsflächen in die Brückenbauwerke wird positiv anerkannt. Der Erhalt des Wirtschaftsgebäude und die Lage der Anlieferung sind im Grundsatz plausibel. Die Dimensionierung des 4. Bauabschnitts und dessen mögliche bauliche Verbindung an den 3. Bauabschnitt lässt ausreichend Optionen offen.

Die Fassaden und das Gesamtbild sind im Ansatz pragmatisch und funktional, das vorgesetzte Gitter aus vertikalen Aluminiumprofilen überzeugt das Preisgericht jedoch nicht. Der gestalterische Ausdruck wirkt eher willkürlich und introvertiert-abweisend, und ist aufgrund des Fehlens einer zeitgemäßen Integration eines energetisch-nachhaltigen Konzepts und wegen des hohen Aufwands im Betrieb im Fall der Weiterentwicklung neu zu konzipieren. So wäre auch die Adressbildung zu optimieren, zusammen mit einer Überprüfung der Lage des Haupteingangs am vom Bestandsgebäude zu weit entfernten Ende des 2. Bauabschnitts. Ebenso widerspricht die Anordnung der PKW-Stellplätze auf der Gartenseite dem Potential der Nutzung dieser hochwertigen Freiräume. An der Inneren Organisation kritisiert das Preisgericht den fehlenden Bezug des Seminarbereichs zur Gartenseite und die zu schematische Organisation in den Obergeschossen ohne Angebot von Kommunikationsflächen. Nicht überzeugend ist das Brandschutzkonzept, die Technikräume sind im Grundsatz ausreichend dimensioniert und positioniert.

Insgesamt bewertet das Preisgericht den Vorschlag als einen in seiner städtebaulichen und inneren Organisation funktional konsequent und überzeugenden Beitrag, der jedoch Fragen in der äußeren Gestalt bzgl. dessen Eignung offen lässt.
Ansicht Nordwest

Ansicht Nordwest

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Kommunikationsbereich

Kommunikationsbereich

Längsschnitt

Längsschnitt