Nichtoffener Wettbewerb | 08/2024
Neubau Forschungs- und Laborgebäude für das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) in Saarbrücken
©Vilhelm Lauritzen Architects
Perspektive vom Waldsaum zur Landschaftstreppe
3. Preis
Preisgeld: 16.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Susanne Boss, Nadine Kopetzki, Tara Malek, Hamed Amini, Till Brasche, Jule Wittorf-Hethey
Architektur
LCI Labor Concept Ingenieurgesellschaft
TGA-Fachplanung
Brandschutzplanung
Erläuterungstext
Das Preisgericht würdigt besonders die städtebauliche und gestalterische Haltung des Entwurfs. Die Gliederung in mehrere Kuben schafft eine angemessene Körnung, vermittelt in alle Richtungen des heterogenen Campus und erzeugt einen hervorragenden Bezug vom Campusinneren zum Grünbereich. Die Überbrückung der Topografie ist überzeugend im Außen- und Innenraum gelöst. Begegnung und Repräsentation werden in sehr angemessener Form durch die Raumbildung und wertige Architektur unterstützt. Im Zwischenraum zwischen 2. und 3. Bauabschnitt wird eine neue, in überzeugender Weise Identität stiftende Eingangssituation für den Standort geschaffen, an der alle öffentlichen Funktionen liegen und zwischen Straße und Garten vermitteln. Konsequent ist die Lösung des Waldparkplatzes, innovativ die Lösung der Nutzbarkeit der Dachgeschosse bei gleichzeitiger Anordnung großflächiger PV-Anlagen. Gleichermaßen bietet das Konzept eine plausible konstruktive Lösung für die etappierte Umsetzung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Preisgericht würdigt besonders die städtebauliche und gestalterische Haltung des Entwurfs. Die Gliederung in mehrere Kuben schafft eine angemessene Körnung, vermittelt in alle Richtungen des heterogenen Campus und erzeugt einen hervorragenden Bezug vom Campusinneren zum Grünbereich. Die Überbrückung der Topografie ist überzeugend im Außen- und Innenraum gelöst. Begegnung und Repräsentation werden in sehr angemessener Form durch die Raumbildung und wertige Architektur unterstützt. Im Zwischenraum zwischen 2. und 3. Bauabschnitt wird eine neue, in überzeugender Weise Identität stiftende Eingangssituation für den Standort geschaffen, an der alle öffentlichen Funktionen liegen und zwischen Straße und Garten vermitteln. Konsequent ist die Lösung des Waldparkplatzes, innovativ die Lösung der Nutzbarkeit der Dachgeschosse bei gleichzeitiger Anordnung großflächiger PV-Anlagen. Gleichermaßen bietet das Konzept eine plausible konstruktive Lösung für die etappierte Umsetzung.
Das städtebauliche Konzept bedingt allerdings nach Einschätzung des Preisgerichts strukturell eine kaum überwindbare baulich-funktionale Schwäche in der Organisation der Grundrisse mit einem sehr hohen Fassadenanteil. Dieser ist nicht nur wirtschaftlich ungünstig, vor allem sind zu geringe dienende Flächen im Laborbereich möglich, die Wege sind unvorteilhaft und die Ebenen insgesamt zu wenig flexibel in der Organisation. Ferner ist die unabhängige Umsetzung nur des 2. Bauabschnitts nicht zufriedenstellend und würde die Umsetzung des 4. Bauabschnitts einen erheblichen Eingriff in den 3. Bauabschnitt erfordern. Funktional noch nicht überzeugend ist die gestalterisch überzeugende Anbindung an den Bestandsbau.
Das Preisgericht würdigt den konsequent entwickelten Entwurf, der typologisch eine hervorragende Einbindung in das Quartier schafft und eine gestalterisch gelungene Lösung bietet. Letztlich ist das Preisgericht jedoch auch der Meinung, dass das städtebauliche Konzept auch zu einem Projekt geführt hat, das sowohl in der zentralen Nutzung der Labor- und Bürolandschaften keine überzeugenden Lösungen ermöglicht als auch Schwächen bei der Wirtschaftlichkeit in der Umsetzung hat.
©Vilhelm Lauritzen Architects
Perspektive vom Waldsaum zur Landschaftstreppe
©Vilhelm Lauritzen Architects
Perspektive auf den Campusplatz zwischen BA 2 und BA 3
©Sehw Architektur / Vilhelm Lauritzen Architects
Lageplan
©Sehw Architektur / Vilhelm Lauritzen Architects
Erdgeschoss
©Sehw Architektur / Vilhelm Lauritzen Architects
1.Obergeschoss
©Sehw Architektur / Vilhelm Lauritzen Architects
2.Obergeschoss