Offener Wettbewerb | 06/2016
Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und Neubau Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg am Pilgrimstein, Campus Firmanei
©Adler & Olesch Landschaftsarchitekten Mainz
Lageplan
2. Preis
Preisgeld: 31.000 EUR
AO Landschaftsarchitekten Stadtplaner + Ingenieure Mainz GmbH
Landschaftsarchitektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Prof. Heribert Gies Dipl. Arch. ETH BDA
Architektur
Brandschutzplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit bietet eine überraschend neue Lösung der Baukörperkonzeption an, indem sie das DDK als orthogonalen Baukörper entlang des Pilgrimsteins verortet und das Seminargebäude etwas abgerückt klar zum Alten Botanischen Garten und westlich gelegenen Hörsaalgebäude orientiert. Beide Gebäude werden dabei durch ein für Marburg typische enge Gasse in Nord-Süd-Richtung getrennt. Der Entwurf schafft sich dadurch die notwendigen Freiheiten für seine gut strukturierten Grundrisslösungen. Gleichzeitig bietet er im Außenraum durch seine Baukörperanordnung eine interessante Setzung mehrerer Plätze, die durchaus kontrovers diskutiert werden.
Die Fassade zeigt eine gute Positionierung der geöff¬neten und geschlossenen Flächen mit einem klaren, eher strengen Gesamteindruck. Als Fassadenmaterial werden Betonfertigteile in Kombination mit Metallfens¬tern angeboten. Raumprogramm und Funktionalitäten sind sowohl im DDK als auch beim Seminargebäude sehr gut durchgearbeitet und gelöst. Es werden einfache, funktionale Grundrisse mit einer zentralen Haupterschließung angeboten. Die überwiegend orthogonale Grundrissorganisation bietet ein langfristig und nachhaltig nutzbares Grundgerüst. Die Archive im DDK werden konsequent in den unteren drei Geschossen zum Pilgrimstein angeordnet, wobei die Fenster in den Archiven im 2. OG zu hinterfragen wären. Das DDK erhält seinen Hauptein¬gang im Süden gegenüber des Sprachatlas und einen zweiten, separaten Eingang zum Tagungsraum vis-a-vis zum Seminargebäude, das sowohl von Osten als auch vom westlich gelegenen Eingang erschlossen wird. Der Grundriss des Seminargebäudes ergibt sich aus der vorgegebenen Baugrenze, wobei die spitze Gebäu¬deecke im Nordwesten kritisch gesehen wird. Die Freiräume sind gut gestaffelt und mit der Gebäudestruktur verzahnt. Es entstehen vier Platzsituationen die jeweils unterschiedlichen Charakter besitzen und dennoch einen zusammenhängenden Campus bilden. Im Wechsel mit den Gebäudestrukturen entsteht eine Verzahnung und Interaktion. Eine gute, durchgängig barrierefreie Erschließung über Rampen bzw. leicht ge¬neigte Flächen sind gegeben. Es wird im Nordosten mit Blick in den Alten Botanischen Garten eine Treppen¬anlagen in Analogie zur geforderten Bastion gesetzt. Ein durchgängiger Platzteppich unter dem Gebäude fungiert als einheitliches Thema bzw. Campusboden. Überdachte Fahrradstellplätze werden unterhalb des Seminargebäudes mit einem Zugang von Norden angeboten. Der Kostenrahmen wird für beide Gebäude eingehalten. Die Vorgaben zur Energieeffizienz können im Rahmen des Entwurfs gut eingehalten werden. Das Ener¬giekonzept ist in sich schlüssig und nachvollziehbar dargestellt. Die Stromversorgung soll durch Erneuer-bare Energien aus Fotovoltaik ergänzt werden. Der gemittelte Glasflächenanteil in der Fassade von ca. 20 % erlaubt den Schluss, dass die Gebäude, ohne besonderen zusätzlichen Aufwand konditioniert werden können. Bezüglich der Gesamtenergieeffizienz befindet sich diese Arbeit im besseren Drittel der abgegebenen Arbeiten. Die Relation von Investitionskosten zu Energieeinsparpotential wird trotz der Redundanz in der Anlagentechnik als angemessen bewertet.
Insgesamt stellt die Arbeit einen gut durchgearbeiteten, realisierbaren Beitrag dar, durch den der Standort deutlich aufwertet wird.
Die Fassade zeigt eine gute Positionierung der geöff¬neten und geschlossenen Flächen mit einem klaren, eher strengen Gesamteindruck. Als Fassadenmaterial werden Betonfertigteile in Kombination mit Metallfens¬tern angeboten. Raumprogramm und Funktionalitäten sind sowohl im DDK als auch beim Seminargebäude sehr gut durchgearbeitet und gelöst. Es werden einfache, funktionale Grundrisse mit einer zentralen Haupterschließung angeboten. Die überwiegend orthogonale Grundrissorganisation bietet ein langfristig und nachhaltig nutzbares Grundgerüst. Die Archive im DDK werden konsequent in den unteren drei Geschossen zum Pilgrimstein angeordnet, wobei die Fenster in den Archiven im 2. OG zu hinterfragen wären. Das DDK erhält seinen Hauptein¬gang im Süden gegenüber des Sprachatlas und einen zweiten, separaten Eingang zum Tagungsraum vis-a-vis zum Seminargebäude, das sowohl von Osten als auch vom westlich gelegenen Eingang erschlossen wird. Der Grundriss des Seminargebäudes ergibt sich aus der vorgegebenen Baugrenze, wobei die spitze Gebäu¬deecke im Nordwesten kritisch gesehen wird. Die Freiräume sind gut gestaffelt und mit der Gebäudestruktur verzahnt. Es entstehen vier Platzsituationen die jeweils unterschiedlichen Charakter besitzen und dennoch einen zusammenhängenden Campus bilden. Im Wechsel mit den Gebäudestrukturen entsteht eine Verzahnung und Interaktion. Eine gute, durchgängig barrierefreie Erschließung über Rampen bzw. leicht ge¬neigte Flächen sind gegeben. Es wird im Nordosten mit Blick in den Alten Botanischen Garten eine Treppen¬anlagen in Analogie zur geforderten Bastion gesetzt. Ein durchgängiger Platzteppich unter dem Gebäude fungiert als einheitliches Thema bzw. Campusboden. Überdachte Fahrradstellplätze werden unterhalb des Seminargebäudes mit einem Zugang von Norden angeboten. Der Kostenrahmen wird für beide Gebäude eingehalten. Die Vorgaben zur Energieeffizienz können im Rahmen des Entwurfs gut eingehalten werden. Das Ener¬giekonzept ist in sich schlüssig und nachvollziehbar dargestellt. Die Stromversorgung soll durch Erneuer-bare Energien aus Fotovoltaik ergänzt werden. Der gemittelte Glasflächenanteil in der Fassade von ca. 20 % erlaubt den Schluss, dass die Gebäude, ohne besonderen zusätzlichen Aufwand konditioniert werden können. Bezüglich der Gesamtenergieeffizienz befindet sich diese Arbeit im besseren Drittel der abgegebenen Arbeiten. Die Relation von Investitionskosten zu Energieeinsparpotential wird trotz der Redundanz in der Anlagentechnik als angemessen bewertet.
Insgesamt stellt die Arbeit einen gut durchgearbeiteten, realisierbaren Beitrag dar, durch den der Standort deutlich aufwertet wird.
©Adler & Olesch Landschaftsarchitekten Mainz
©Adler & Olesch Landschaftsarchitekten Mainz
Detail 1:50