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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Neubau für den Fachbereich Informatik und Mathematik der Goethe-Universität Frankfurt am Main

ein 3. Preis

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit positioniert sich mit einem trapezförmigen Baukörper städtebaulich klar an der
Riedbergallee mit einem fünfgeschossigen „gestaffelten“ Hochpunkt an der Nordostecke und einer Viergeschossigkeit nach Westen zum Otto-Stern Zentrum hin.

Der Haupteingang sitzt richtigerweise im Westen an der Nord-Süd-Erschließung des Campusareals.
Im Zusammenspiel mit einer vorgeschlagenen zukünftigen Bebauung definiert er einen
angemessenen und wohlproportionierten Vorplatz.

Ein zurückgezogenes Erdgeschoss und eine geschosshohe Verglasung zur Allee hin lässt einen attraktiven, überdachten Eingangsbereich entstehen. Ein Nebeneingang befindet sich an der Alfred-Wegener-Straße im Osten. Zwischen den beiden Zugängen erstreckt sich ein langgezogenes Foyer, an dem die hochfrequentierten Seminarräume liegen. Hier ist eine ausreichend dimensionierte Aufenthaltsfläche vorhanden.

Das Gebäude wird durch zwei Innenhöfe gegliedert, von dem der östliche bis in Ebene 0 führt, der westliche laut Längsschnitt bis in Ebene 1.
Die Instituts- und Büroräume sind im Norden und Süden als Einbund-, in Ost-Westrichtung als Zweibund ganz selbstverständlich und sinnvoll platziert. Es ergeben sich in den Obergeschossen attraktive Kommunikationszonen zu den Innenhöfen.
Die horizontale und vertikale Erschließung ist sinnfällig angeordnet.

Die Position des Robotiklabors als Showcase im Erdgeschoss, zwischen Foyer und Innenhof, wird sehr positiv gesehen.
Die großen Seminarräume orientieren sich nach Süden und können natürlich belichtet werden. Allerdings ist die Orientierung der Sitzplätze im Gegenlicht zu hinterfragen.

Die Fassaden als horizontale Bänder mit Sichtbetonvorsatzschalen sind sehr zurückhaltend und streng. Das Gebäude lebt von seinen sensibel gesetzten Vor- und Rücksprüngen.

Die Arbeit bietet ein differenziert ausgebildetes Gebäude mit schlüssiger innerer Struktur. Die städtebauliche Setzung wird durch ihre Abhängigkeit zum zweiten Bauabschnitt kontrovers diskutiert.

Der Wettbewerbsbeitrag liegt – bezogen auf das vorgegebene Kostenvolumen – in der
vergleichenden Kostenbetrachtung im erhöhten Bereich. Der Bruttorauminhalt liegt in der
vergleichenden Betrachtung über dem Wert aus dem „0-Projekt“, der Wert der Verkehrsfläche ebenfalls.

Die Arbeit erfüllt die Anforderungen der Richtlinie energieeffizientes Bauen und Sanieren des Landes Hessen zur Übererfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen zur Energieeffizienz.

Das vorgeschlagene Energieversorgungskonzept lässt eine angemessene Relation von
Investitionskosten für Haustechnik zu Energieeinsparpotential erkennen.
Das energetische Konzept orientiert sich konzeptionell am Grundsatz LowTech = LowCost.
Der auf Tageslichtversorgung optimierte Fensterflächenanteil wird ebenso wie die vorgeschlagene PV-Anlage positiv bewertet.

Im Teilnehmerfeld stellt diese Arbeit die mit der höchsten in der Vorprüfung berechneten
Gesamtenergieeffizienz dar.