Nichtoffener Wettbewerb | 06/2023
Neubau Gartenstadt Allendorf in Bad Salzungen
©worschech architects
Visualisierung
2. Preis
Stadtplanung / Städtebau
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Marcus Johansson, Matthias Zimmermann, Stephan Genge, Sanja Freihube, Felix Schiefelbein
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Entwurfsidee von fließenden Übergängen zwischen privaten, gemeinschaftlichen und öffentlichen Freiflächen wurde nachvollziehbar umgesetzt. Grenzen werden aufgehoben, sowohl außenräumlich wie innenräumlich. Dies wird als gelungen angesehen und lässt ein lebendiges, lebenswertes Wohnquartier erwarten.
Die städtebauliche Einordnung des Baukörpers erfolgt in einer engen Anlehnung an die städtebauliche Grundidee des Aufgabenstellers und erscheint ruhig und unaufgeregt. Die strenge Struktur übersetzt die klare Qualität des städtebaulichen Ansatzes und lebt von der prägnanten Symmetrie des Quartierentwurfs. Die städtebauliche Grundidee setzt sich konsequent in der Gestaltung des Baukörpers und Konstruktion fort. Architektonisch unprätentiös schaffen die Fassaden und Baukörperausformungen eine zeitgemäße Architektursprache. Die Grundrisse wirken ausgewogen und durchdacht. Hinsichtlich des Begriffs „Gartenstadt“ bleibt der Gebäudeentwurf jedoch etwas beliebig. Die dargestellten Grundrisse lassen eine normale und wirtschaftliche Umsetzung als Hybridbau erwarten. Geringe Spannweiten der Deckenelemente und sich wiederholende Grundrisslösungen erlauben eine sinnvolle Teilelementierung unter wirtschaftlichen Bedingungen.
Der konservative Gebäudeentwurf wird in der vorgeschlagenen Hybridbauweise begrüßt, da hierüber Nachhaltigkeitsaspekte als auch Ansprüche an Schall- und Brandschutz befriedigt werden. Auch die Ausbildung von begrünten Flachdächern als Retentionsflächen sind ein wirkungsvolles Instrument bei Starkregen und Hitzeeintrag.
In einem überzeugenden Dialog mit der Architektur entwickeln sich die Freiflächen. Wohltuend zurückhaltend, ja fast nur auf das wesentliche beschränkt, zeigt sich der Grundausbau und die innere Erschließung. Umso spannender entwickelt sich die kontrastreiche Gesamtwirkung durch ein geschicktes Verweben mit Pflanzen– dem eloquentleichten Spiel von Bäumen, Hecken, Sträuchern, Stauden und Grabeland. Filigran und räumlich stimmig gesetzt, gliederten zudem Pergolenbänder die inneren Teilräume. In derselben, wohltuend einfachen Formensprache entwickelt sich die grüne Mitte. Vielleich mag die Linearität im Detail partiell noch im Konflikt zu der bewegten Topografie der Bestandsvegetation stehen.
In der Gesamtschau erzeugt auch hier der Kontrast von baulicher Zurückhaltung und lebendigem vegetativem Spiel eine angemessenes wie atmosphärisch ansprechendes Bild.
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Lageplan
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Ansicht von Norden
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Ansicht von Westen
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Ansicht von Süden