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3. Rang 4 / 4

Mehrfachbeauftragung als Realisierungswettbewerb | 09/2015

Neubau Gemeindezentrum der Katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus

Perspektive

Perspektive

Gemeinschaft Bauen

3. Rang

pier7architekten GmbH

Architektur

studio grüngrau GmbH

Landschaftsarchitektur

Stahl+Weiß, Bauphysik und Energiekonzeption

Energieplanung

Erläuterungstext

"Gemeinschaft bauen"

Die beiden geplanten Neubauten des Gemeindezentrums stellen eine neue Beziehung und Maßstäblichkeit zwischen der St. Matthäus-Kirche und dem Stadtraum her. Die Gebäude fügen sich in Körnung und Dichte in die bestehende Stadtstruktur ein. Die Neubauten fassen den neuen Platzraum, den „Gemeindeplatz“, als Auftakt und Initial für die Belebung der Fußgängerzone. Der Stadtraum geht fließend in das Foyer des Gemeindezentrums über.
Der Baukörper des neuen Gemeindezentrums bildet den sichtbaren Auftakt an der Rene-Schickele-Straße. Der zweite Baukörper (Pastoralbüro und Wohnen) bildet den Umlenkpunkt zur Kirche-Hauptzugang und das korrespondierende Gegenüber zum Gemeindezentrum.
Es entsteht ein Gebäudedialog am neuen Gemeindeplatz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf mit dem Titel „Gemeinschaft Bauen“ verfolgt die klare inhaltliche Zielsetzung: über ein zum Platz hin möglichst transparentes Gebäude ei-ne gemeinschaftliche Mitte erzeugen. Dieses Anlie-gen wird gewürdigt, jedoch können die Dimensio-nierung und die Gestaltung des neuen Platzes öst-lich der Kirche nicht überzeugen.

Die mit einem Raster überzogene Fläche, die auch temporär als Stellplatzfläche dienen soll, steht im Widerspruch zu den gewünschten Funktionen. Es ist verfehlt, den großen Platz, welcher den Mittel-punkt des „Gemeinschaft-Bauens“ bilden soll, dem Parkieren von PKWs zu widmen. Das gilt auch für die Zufahrt zu diesem inneren Platz entlang der offenen Fassade des Gemeindesaals. Zudem kann die Abgrenzung von privaten und gemeinschaftli-chen Flächen nicht überzeugen.

Die Maßstäblichkeit der neuen Gebäude im Kontext der Bestandsbebauung erscheint angemessen. Die Idee, die Erdgeschossebene des Gemeindezentrums möglichst transparent zu gestalten, wird zwar dem Anliegen einer Verzahnung von Innen- und Außenraum gerecht, erzeugt jedoch auch viele funktionale Probleme. Die möglichen Nutzungen in dem „gläsernen“ Gemeindesaal verlangen zum Teil eine größere Abgeschlossenheit und Introvertiertheit.

Die geforderten Funktionen sind überwiegend gut angeordnet, bis auf die separate Lage des Pfarrbüros und einzelne funktionale Schwächen, so bei der Bücherei, der Zuschaltbarkeit von Foyer- und Mehrzweckraum sowie die Entfernung von Saal und Küche.

Die architektonische Gliederung und Präsenz des Gebäudes erscheinen dem Ort angemessen, jedoch kann die Materialität mit den vorgeschlagenen Faserbetonplatten nicht hinreichend überzeugen.

Die Arbeit lässt hinsichtlich der Erstellungskosten eine durchschnittliche Wirtschaftlichkeit erwarten. Die Aufteilung der kirchengemeindlichen Nutzungen auf zwei Gebäude dagegen ist aus betrieblicher Sicht ungünstig und aufwändig.

Positiv vermerkt werden der anspruchsvolle energetische Lösungsansatz und der Einsatz vorwiegend recyclierbarer Materialen.

Insgesamt ist der Entwurf durch den Widerspruch zwischen dem inhaltlichen Konzept einer gemeinsamen Mitte und der vorgeschlagenen Gestaltung des Freiraums bestimmt.
Modell

Modell

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Schnitt AA und Schnitt BB

Schnitt AA und Schnitt BB

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

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