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Mehrfachbeauftragung | 05/2013

Neubau Gemeindezentrum Malsch

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Teilnahme

Kaupp + Franck Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die große Herausforderung der Aufgabenstellung ist für die Paulusgemeinde Wiesloch an ihrem Standort in der Rotenberger Straße 38 in Malsch ein Gemeindehaus zu bauen, das für die verschiedenen Aktivitäten der evangelischen Kirchengemeine eigene, selbstbewusste Räume bietet, die möglichst vielfältig kombiniert werden können. Der 90 m2 große, geostete Sakralraum bildet dabei das Zentrum. Als Einzelraum introvertiert und mit seiner Orgelempore ganz auf den Gottesdienst konzentriert, öffnet sich dieser über die benachbarten Gruppenräume und über das Foyer zur Umgebung. Ein kombinatorisches Spiel entsteht, das mit unterschiedlichen Raumkonstellationen auf die verschiedenen Nutzungsanforderungen reagieren kann. Aus klaren, erlebbaren Einzelräumen wird durch die Öffnung der flexiblen Trennwände ein Raumkontinuum, das vielfältige Blickbeziehungen, Außenbeziehungen und Nutzungsszenarien eröffnet.
Die Bauform wird durch eine Einheit in der Vielfalt bestimmt. Das Dach, aus dem sich der Glockenträger zur Öffentlichkeit hin selbstbewusst und zeichenhaft auffaltet, ist dabei plastischer Ausdruck der Vielfalt und gleichzeitig durchgängige, bewegte Form. Am Eingang und zur Landschaft hin werden überdachte Außenräume angeboten, die zum geschützten Gespräch laden.
Zusätzlich werden von Westen her der Jugendraum und die Nebenräume über separate Eingänge zugänglich gemacht. Durch eine vom Foyer unabhängige Verbindung der Nutzungen werden Gleichzeitigkeiten des Betriebs ermöglicht. So kann der Jugendraum an Festtagen vom Foyer und von den mit dem Saal kombinierten Gruppenräumen separiert werden, um ungestört Vorbereitungen für „nach dem Gottesdienst“ zu treffen oder um die gleichzeitige Nutzung als Kindergottesdienstraum zu ermöglichen.
Die Wahl der Materialität des Hauses nimmt das Entwurfsprinzip der Einheit in der Vielfalt auf. Durch den monochromen Einsatz verschiedener Materialien wie Sichtbeton, Ziegel, Holz, Metall und Glas entstehen Oberflächen mit unterschiedlicher haptischer und akustischer Qualität, die die Raumwirkungen präzisieren und einen dezenten Rahmen für die Gemeindeaktivitäten schaffen. Unterschiedliche Arten der Öffnungen in den Fassaden wie Durchgänge, Ornamentwand, Sitzerker, Sichtfenster und Lichtfänger ermöglichen die Vielfalt des Lichteinfalls und der Himmelsrichtungen zu erleben.
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Der neue bewegte Solitär der Paulusgemeinde soll als selbstbewusste Zeichen der evangelischen Kirchengemeinde im Ortsbild von Malsch seinen selbstverständlichen Platz finden.
Das haustechnische Konzept entspricht den modernen energetischen Anforderungen an nachhaltige Gebäude, die EnEV 2009 wird um mindestens 30% unterschritten. Die dreifach verglasten Fenster in Holz-Alu-Konstruktion, und die transluzente Wärmedämmung des Saales, erfüllen den erhöhten Wärmeschutz und den erhöhten Schallschutz der verschiedenen Nutzungen des Hauses. Die eingesetzte Technik wird dabei bewusst einfach in der Handhabbarkeit gehalten. Der Hausanschlussraum liegt zur Rotenberger Straße hin. Der vor Ort zur Verfügung stehende Gasanschluss wird mit einem kleinen Gasblockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Mit einem Anteil Biogasbezug wird der Anteil regenerativer Energie erreicht. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt mittels Niedertemperatur Fußbodenheizung. Die Regelung erfolgt über MSR-Technik mit Anbindung an eine Gebäudeleitzentrale, die die wichtigsten Informationspunkte und Anlagenparameter der Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär übermittelt. Die Warmwasserversorgung erfolgt dezentral mittels Elektrodurchlauferhitzer. Alle innen liegenden WC- Bereiche erhalten kleine dezentrale Abluftanlagen, die im Permanentbetrieb auf geringer Leistungsstufe betrieben werden. Die Zuluftnachströmung erfolgt über kontrollierte Zuluftführung, über schallgedämmte, feuchtegesteuerte Elemente in Dach und Fassade. Die Küche (Ab- und Zuluft über Dach) erhält eine separate Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Grundriss 1

Grundriss 1

Grundriss 2

Grundriss 2

Grundriss 3

Grundriss 3

Lageplan

Lageplan