Nichtoffener kooperativer Wettbewerb | 11/2017
Neubau Grundareal
©blauraum
Blick vom Tinsdaler Weg
1. Preis
Architektur
ErlÀuterungstext
SCHĂNER, GUTAUSSEHENDER FREUND
BEL AMI bedeutet frei ĂŒbersetzt âschöner, gutaussehender Freundâ. BEL AMI ist nicht nur der Titel des vorliegenden Entwurfs, sondern war auch Name der Strumpfhosenmarke des Wedeler Textilfabrikanten Richard Wieschebrink. Richard Wieschebrink errichtete die WohngebĂ€ude am Galgenberg Ecke Tinsdaler Weg im Jahre 1953 als Werkssiedlung. Zwei der HĂ€user benannte er nach seinen Töchtern Ute und Margarete. Das Nachverdichtungskonzept BEL AMI macht sich auf die Suche nach architektonischen Partnern fĂŒr Ute, Margarete und die restlichen HĂ€user.
PARTNER IM ENSEMBLE
Die Siedlung weist im Bestand eine typische stĂ€dtebauliche Haltung der 50er Jahre auf â Die einzelnen HĂ€user gleichen einander und sind in Ost-West-Ausrichtung auf einem groĂzĂŒgigen ParkgrundstĂŒck angeordnet. Das GrĂŒn umspĂŒlt die HĂ€user auf leicht hĂŒgeligem GelĂ€nde, gezeichnet von der auslaufenden DĂŒnenlandschaft.
Die GebĂ€ude rahmen ein kleines WĂ€ldchen in der Mitte des GrundstĂŒcks. Die AtmosphĂ€re des Ensembles weiĂ zu ĂŒberzeugen, dennoch fehlen aus heutiger Sicht klar definierte AuĂen- und ZwischenrĂ€ume.
Der Entwurf BEL AMI stellt den bestehenden GebĂ€uden PartnerhĂ€user an die Seite. Sie bauen untereinander ein vielfĂ€ltiges rĂ€umliches Beziehungsgeflecht auf. Die neuen Partner werden auf sogenannten Partnerschollen angeordnet. Diese schaffen eine klare Zonierung zwischen öffentlich zugĂ€nglichen AuĂenrĂ€umen sowie gemeinschaftlich und privat genutzten Gartenbereichen. Die ZWILLINGSHĂUSER MARGA und VILMA bilden mit den neu benannten, bestehenden WohnhĂ€usern ERNST und ALFRED zwei Wohngassen als Zugang auf das GrundstĂŒck am Tinsdaler Weg. Die drei PARTNERHĂUSER AM WĂLDCHEN THEODOR, ANNA und BRIGITTE liegen am grĂŒnen HerzstĂŒck der Siedlung, dem neugeschaffenen Quartiersplatz und dem prĂ€gnanten Baumbestand. HAUS THEODOR bietet einen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss an, der als Treffpunkt und Veranstaltungsort fĂŒr die Nachbarschaft dient.
VIELFALT DER WOHNFORMEN
Die PartnerhĂ€user sorgen nicht nur fĂŒr abwechslungsreiche ZwischenrĂ€ume, sie ergĂ€nzen durch eine Vielfalt der Wohnformen das vorhandene Wohnungsangebot der Siedlung. Neben Geschosswohnungen sind verschiedene Grundrisskonstellationen möglich: Clusterwohnungen fĂŒr Senioren-Wohngemeinschaften, Galeriewohnungen in den DĂ€chern, Reihenhauswohnungen fĂŒr Familien.
DIE SIEDLUNG WEITERBAUEN
Die Gestalt der neuen HĂ€user setzt den Siedlungscharakter der Bestandsbauten fort. Die Siedlung wird nicht in EinzelhĂ€usern gedacht, sondern als Ensemble, in welches sich die PartnerhĂ€user einfĂŒgen. Die Neubauten orientieren sich am Bestand, aber auch die Sanierung der BestandsgebĂ€ude schlieĂt sich dem Materialkanon an. Die PartnerhĂ€user weisen eine einfache, wirtschaftliche Bauweise auf. Wenige ausgewĂ€hlte Materialien, wie Besenstrich-Putz als FassadeoberflĂ€che mit mineralischer DĂ€mmung, Alu-Holz-Verbundfenster mit einem Kupfereloxal, vorvergrautes LĂ€rchenholz als TĂŒr- oder Zaunelemente, naturrote Ziegeldeckung in den DĂ€chern setzen den ursprĂŒnglichen Charakter der Siedlung fort. Besonderes Augenmerk wird auf eine schlichte DetailausfĂŒhrung in den ĂbergĂ€ngen zwischen Dach und Fassade an Giebel und Traufe gelegt. Die Bestandsbauten erhalten an den West- oder Ostfassaden in den Obergeschossen vorgehĂ€ngte Balkonelemente mit einer LĂ€rchenholzstabbrĂŒstung.
PARKEN UNTER DER GRĂNEN DECKE
Neben 40 StellplĂ€tzen an der StraĂe âAm Rainâ, sind am âTinsdaler Wegâ drei halb eingegrabene Parkgaragen mit insgesamt 113 StellplĂ€tzen eingerichtet. Dies ist zum einen sehr wirtschaftlich, da der Bodenaushub reduziert wird und eine mechanische BelĂŒftung der Garage entfĂ€llt. Zum anderen schlieĂen die Decken der Garagen an das Hochparterre der Bestands und Neubauten an, und bilden ebenerdig erschlossene Gartenbereiche fĂŒr die Bewohner. Der Aushub der Garagen wird auf dem GelĂ€nde genutzt. Das Material wird im Sinne der vorhandenen DĂŒnenlandschaft an die Bestandsbauten ohne Garten-Garagen-Deck aufgebracht, um auch dort ebenerdig aus den Wohnungen in die GĂ€rten zu gelangen.
ELEMENTIERTE BAUWEISE
Die Neubauten können in einem hohen Vorfertigungsgrad errichtet werden. Aussteifendes Element sind der Treppen- und Aufzugskern sowie die Bodenplatte aus Ortbeton. Die Konstruktion besteht neben den Ortbetonelementen aus tragenden Rahmen aus Voll- oder Brettschichtholz, das durch die Wandelemente, in der Regel Holzwerkstoff oder Gipsfaserplatten, beplankt und ausgesteift wird. Die Lastabtragung erfolgt ĂŒber das Rahmentragwerk und die Beplankung. Wandaufbauten können relativ dĂŒnn gehalten werden, da die WĂ€rmedĂ€mmung in einer Ebene mit der Tragkonstruktion liegt. Das Dach kann ebenfalls als Holzrahmenbau vorgefertigt werden. Der flexibel wĂ€hlbare Vorfertigungsgrad ermöglicht den werkseitigen Bau von Vollfertigteilen (beidseitig geschlossen). Die Elemente werden bereits mit beidseitig aufgebrachter Beplankung inklusive DĂ€mmung, inklusive Fenster und Haustechnik auf die Baustelle transportiert.
Die Holz-Beton-Verbunddecken werden als Betonfertigteile gefertigt, die auf der Unterseite schubsteif mit Holzbalken aus Brettschichtholz verbunden sind.
BEL AMI bedeutet frei ĂŒbersetzt âschöner, gutaussehender Freundâ. BEL AMI ist nicht nur der Titel des vorliegenden Entwurfs, sondern war auch Name der Strumpfhosenmarke des Wedeler Textilfabrikanten Richard Wieschebrink. Richard Wieschebrink errichtete die WohngebĂ€ude am Galgenberg Ecke Tinsdaler Weg im Jahre 1953 als Werkssiedlung. Zwei der HĂ€user benannte er nach seinen Töchtern Ute und Margarete. Das Nachverdichtungskonzept BEL AMI macht sich auf die Suche nach architektonischen Partnern fĂŒr Ute, Margarete und die restlichen HĂ€user.
PARTNER IM ENSEMBLE
Die Siedlung weist im Bestand eine typische stĂ€dtebauliche Haltung der 50er Jahre auf â Die einzelnen HĂ€user gleichen einander und sind in Ost-West-Ausrichtung auf einem groĂzĂŒgigen ParkgrundstĂŒck angeordnet. Das GrĂŒn umspĂŒlt die HĂ€user auf leicht hĂŒgeligem GelĂ€nde, gezeichnet von der auslaufenden DĂŒnenlandschaft.
Die GebĂ€ude rahmen ein kleines WĂ€ldchen in der Mitte des GrundstĂŒcks. Die AtmosphĂ€re des Ensembles weiĂ zu ĂŒberzeugen, dennoch fehlen aus heutiger Sicht klar definierte AuĂen- und ZwischenrĂ€ume.
Der Entwurf BEL AMI stellt den bestehenden GebĂ€uden PartnerhĂ€user an die Seite. Sie bauen untereinander ein vielfĂ€ltiges rĂ€umliches Beziehungsgeflecht auf. Die neuen Partner werden auf sogenannten Partnerschollen angeordnet. Diese schaffen eine klare Zonierung zwischen öffentlich zugĂ€nglichen AuĂenrĂ€umen sowie gemeinschaftlich und privat genutzten Gartenbereichen. Die ZWILLINGSHĂUSER MARGA und VILMA bilden mit den neu benannten, bestehenden WohnhĂ€usern ERNST und ALFRED zwei Wohngassen als Zugang auf das GrundstĂŒck am Tinsdaler Weg. Die drei PARTNERHĂUSER AM WĂLDCHEN THEODOR, ANNA und BRIGITTE liegen am grĂŒnen HerzstĂŒck der Siedlung, dem neugeschaffenen Quartiersplatz und dem prĂ€gnanten Baumbestand. HAUS THEODOR bietet einen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss an, der als Treffpunkt und Veranstaltungsort fĂŒr die Nachbarschaft dient.
VIELFALT DER WOHNFORMEN
Die PartnerhĂ€user sorgen nicht nur fĂŒr abwechslungsreiche ZwischenrĂ€ume, sie ergĂ€nzen durch eine Vielfalt der Wohnformen das vorhandene Wohnungsangebot der Siedlung. Neben Geschosswohnungen sind verschiedene Grundrisskonstellationen möglich: Clusterwohnungen fĂŒr Senioren-Wohngemeinschaften, Galeriewohnungen in den DĂ€chern, Reihenhauswohnungen fĂŒr Familien.
DIE SIEDLUNG WEITERBAUEN
Die Gestalt der neuen HĂ€user setzt den Siedlungscharakter der Bestandsbauten fort. Die Siedlung wird nicht in EinzelhĂ€usern gedacht, sondern als Ensemble, in welches sich die PartnerhĂ€user einfĂŒgen. Die Neubauten orientieren sich am Bestand, aber auch die Sanierung der BestandsgebĂ€ude schlieĂt sich dem Materialkanon an. Die PartnerhĂ€user weisen eine einfache, wirtschaftliche Bauweise auf. Wenige ausgewĂ€hlte Materialien, wie Besenstrich-Putz als FassadeoberflĂ€che mit mineralischer DĂ€mmung, Alu-Holz-Verbundfenster mit einem Kupfereloxal, vorvergrautes LĂ€rchenholz als TĂŒr- oder Zaunelemente, naturrote Ziegeldeckung in den DĂ€chern setzen den ursprĂŒnglichen Charakter der Siedlung fort. Besonderes Augenmerk wird auf eine schlichte DetailausfĂŒhrung in den ĂbergĂ€ngen zwischen Dach und Fassade an Giebel und Traufe gelegt. Die Bestandsbauten erhalten an den West- oder Ostfassaden in den Obergeschossen vorgehĂ€ngte Balkonelemente mit einer LĂ€rchenholzstabbrĂŒstung.
PARKEN UNTER DER GRĂNEN DECKE
Neben 40 StellplĂ€tzen an der StraĂe âAm Rainâ, sind am âTinsdaler Wegâ drei halb eingegrabene Parkgaragen mit insgesamt 113 StellplĂ€tzen eingerichtet. Dies ist zum einen sehr wirtschaftlich, da der Bodenaushub reduziert wird und eine mechanische BelĂŒftung der Garage entfĂ€llt. Zum anderen schlieĂen die Decken der Garagen an das Hochparterre der Bestands und Neubauten an, und bilden ebenerdig erschlossene Gartenbereiche fĂŒr die Bewohner. Der Aushub der Garagen wird auf dem GelĂ€nde genutzt. Das Material wird im Sinne der vorhandenen DĂŒnenlandschaft an die Bestandsbauten ohne Garten-Garagen-Deck aufgebracht, um auch dort ebenerdig aus den Wohnungen in die GĂ€rten zu gelangen.
ELEMENTIERTE BAUWEISE
Die Neubauten können in einem hohen Vorfertigungsgrad errichtet werden. Aussteifendes Element sind der Treppen- und Aufzugskern sowie die Bodenplatte aus Ortbeton. Die Konstruktion besteht neben den Ortbetonelementen aus tragenden Rahmen aus Voll- oder Brettschichtholz, das durch die Wandelemente, in der Regel Holzwerkstoff oder Gipsfaserplatten, beplankt und ausgesteift wird. Die Lastabtragung erfolgt ĂŒber das Rahmentragwerk und die Beplankung. Wandaufbauten können relativ dĂŒnn gehalten werden, da die WĂ€rmedĂ€mmung in einer Ebene mit der Tragkonstruktion liegt. Das Dach kann ebenfalls als Holzrahmenbau vorgefertigt werden. Der flexibel wĂ€hlbare Vorfertigungsgrad ermöglicht den werkseitigen Bau von Vollfertigteilen (beidseitig geschlossen). Die Elemente werden bereits mit beidseitig aufgebrachter Beplankung inklusive DĂ€mmung, inklusive Fenster und Haustechnik auf die Baustelle transportiert.
Die Holz-Beton-Verbunddecken werden als Betonfertigteile gefertigt, die auf der Unterseite schubsteif mit Holzbalken aus Brettschichtholz verbunden sind.
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Lageplan
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Blick von der "Klönschnackgasse" auf den Quartiersplatz am WÀldchen
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Partnerhaus "Richard" am Galgenberg
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Partnerhaus "Richard" - Erdgeschoss mit Landschaft
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Partnerhaus "Richard" am Galgenberg - Ansichten
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Wohnen im Dach - Dachgeschosswohnung im Partnerhaus "Theodor"