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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Neubau Grundschule Haferbreite Stendal

3. Preis

Architekten Leuschner Gänsicke Beinhoff

Architektur

Michael Nagler Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Grundstück wird in zwei Abschnitte aufgeteilt. Zum Haferbreiter Weg sind Parkplätze zusammen mit der ehem. Viehauktionshalle entwickelt, die doppelseitig genutzt werden können. Damit wäre dieser Teil gesamtheitlich anzugehen (Ideenwettbewerb wir Teil der Realisierung). Die Fahrräder werden in der Nähe der Hallen- und Schuleingänge verortet.
Der Standort des Gebäudes nimmt die Flucht zu der Erschließung des Sportbereichs in der Auktionshalle auf. Dadurch gelingt eine Anbindung beider Bauwerke. Der Baukörper steht so, dass er gegenüber der Erschließungsseite die größte Breite zeigt. Damit gelingt die Adressbildung.
Durch die Nachbargebäude und deren Beziehung entsteht eine Hofbildung, die sich rhythmisch zum Haferbreiter Weg verhält.
Für die Andienung an die Versorgung wird ein eigener Bereich angeboten, der Sicherheit schafft. Zudem wird der vorhandene Weg genutzt.
Die Platzanordnung ist logisch. Es gibt einen kleinen Vorhof zur Erschließung. Der Schulhof befindet sich auf der nördlichen Seite und ist in der Form durch eine Person zu beaufsichtigen.
Das Bauwerk hat einen freundlichen Eingangsbereich, der einlädt in das Schulgebäude einzutreten. Durch die großzügige Halle im Innern kann eine große Anzahl von Schülern aufgenommen werden. Die Verteilung auf die Schulräume ist unproblematisch.
Die gesamte Schule ist um den gemeinsamen Innenraum versammelt, was ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt. Besonders reizvoll kommt die Möglichkeit an, den Speiseraum mit der zweigeschossigen Halle zusammenzuschalten. Dadurch entsteht im Fall einer größeren Veranstaltung ein annähernd doppelt so großer Raum, wie es das Programm bisher vorsah.
Als nachteilig wurde diskutiert, dass dies auch zu Störungen führen könnte, so die Halle während des Unterrichts genutzt wird.
Die Entscheidung die Klassenräume an den Grünbereich anzubinden führte zu dem Faktum, dass die Büroräume im ersten Obergeschoss untergebracht wurden. Das sind lange Wege für Eltern, die dort vorstellig werden möchten. Barrierefreiheit ist gegeben, ein Aufzug stellt die Verbindung zum Obergeschoss her.
Große Fenster schaffen einen angemessenen Außenkontakt. Der Duktus des Gebäudes ist modern und steht zur heutigen Baukultur.
Der Aus-/Eingang zur Ostseite wäre zu verbessern. Momentan führt der Weg der Kinder gegen den Zaun im Osten, der in nicht allzu weiter Entfernung steht, und muss in Richtung Norden umgelenkt werden.
Die Rechtwinkeligkeit des Kubus wird durch eine organische Freiraumgestaltung genommen. Die Bäume öffnen sich angenehm zu der Hauptfassade im Süden. Die Übergänge sind harmonisch. Der halböffentliche Platz zwischen Sporthalle und Schule wird zum ansprechenden Entree. Dem Entwurf ist es gelungen, die notwendigen Stellplätze zu platzieren und einen sicheren Zugang zu dem Gebäude zu gewährleisten. Die Kiss und Ride Plätze werden kritisch gesehen. Sie bieten zu wenige Stellflächen.
Der Entwurf beansprucht einen Großteil der angebotenen Fläche, differenziert diese jedoch in der Gestaltung nicht umfassend aus. Ein Wilde Wiese als Bestand zu erhalten, wird u. U. nicht angenommen. Gepflasterte Flächen werden zurückhaltend in Anspruch genommen. Grüne Zimmer zum Außenbereich der Klassenräume sind nicht vorgesehen, da dort der Schulhof oder im Westen ein kurzer befestigter Bereich zum Verkehrsgarten ist.
Der kompakte Baukörper weißt mittlere bis gute Werte im wirtschaftlichen Bereich auf. Die Bauweise eignet sich, vorgefertigte Elemente einzusetzen, was die Bauzeit und – kosten drückt. Dennoch könnten Umplanungen aus Auflagen des Brandschutzes die Werte ein wenig verschlechtern.
Die Unterhaltskosten werden vertretbar sein, da der Baukörper sehr kompakt die Baumasse zusammenhält. Daher dürften die Unterhaltskosten unterdurchschnittlich, also deutlich besser als der Durchschnitt der vorgeschlagenen Entwürfe ausfallen. Photovoltaikflächen auf dem Sheddach unterstützen das energiesparende Konzept.