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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Neubau Grundschule mit Förderstufe in Gießen-Kleinlinden

2. Preis

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau – Einbindung in die Umgebung
Der Neubau der Grundschule und Förderstufe der IGS Brüder Grimm Schule in Giessen sowie der Rückbau der bestehenden Grundschule eröffnen die Möglichkeit den Schulcampus der IGS an diesem Standort zu überdenken und neu zu strukturieren.
Hierbei gilt es, die Qualitäten des Schulstandortes herauszuarbeiten und wesentliche Funktionen sowohl in der funktionalen Zuordnung der Gebäude zueinander als auch die freiräumlichen Zusammenhänge im Gesamtkontext zu formulieren.
Der Schulstandort zeichnet sich wesentlich durch die parkartige Einfassung mit teils bedeutendem Baumbestand aus. Im Zentrum der Gesamtanlage befindet sich das sanierte Hauptgebäude (C), welches in der vorliegenden Entwurfsaufgabe um den Bereich Grundschule und Förderstufe erweitert werden soll. Auch wenn der Neubau als eigenständiges Gebäude diese Funktionen ergänzt und auch den Campuscharakter fortbestehen lässt, wird mit der Positionierung und Zuordnung der Gebäude zueinander ein Gebäudepaar derart auf dem Grundstück plaziert, dass städtebaulich ein ablesbares und erlebbares Zentrum des Schulstandortes entsteht.
Die Nähe der Gebäude zueinander erleichtert nicht nur aufgrund der kurzen Wege die synergetischen, funktionalen Verknüpfungen sondern befördern zudem die Adressbildung und Präsenz an der Lützellindener Strasse. Hier kann im Zusammenhang der Freiraumgestaltung ein gemeinsamer Vorbereich mit überarbeiteter Parkplatzanlage als auch in der Fuge zwischen den Gebäuden ein angemessener Verteilerraum für das Gesamtgelände, die KITA-Anbindung einbezogen, gebildet werden.

Freiraum – Campus
Die mit dem Neubau der Grundschule und Förderstufe verbundene Neuorganisation des östlichen Schulhofes legt es nahe, den Schulcampus über die Wettbewerbsgrenzen hinaus zu überdenken. Insbesondere die gewünschten Wegeverbindungen über den Campus werden mit dem Neubau in Frage gestellt und bedürfen grundsätzlich der übergeordneten Betrachtung.
Über den städtebaulichen Ansatz wird mit dem Neubau das bauliche Zentrum auf dem Campus gestärkt. Der Charakter des einfassenden Schulparks mit den eingegliederten Satelliten der Sporthallen sowie der KITA wird herausgearbeitet. Mit der Neudefinition einer eindeutige Schuladresse an der Lützllindener Strasse werden die Aussenräume klar bestimmt. Die IGS kann einen gemeinsamen Vorbereich erhalten, der den ruhenden Verkehr aber auch die Erschliessung zu den Haupteingängen bündelt. Die Fuge zwischen Hauptgebäude und Neubau wird als Campusboulevard zu einem angemessenen Verteiler- und Erschliessungsraum aufgewertet. Der Höhenunterschied der beiden Neubauzugänge zu dem bestehenden Hauptgebäudezugang wird über eine Treppenrampenanlage in den Boulevard integriert. So bleibt einerseits die barrierefreie Erschliessung im Freinraum gewährleistet und gleichtzeitig entsteht ein Element für den Aufwenthalt und das Verweilen. Über den Boulevard hinaus kann ein Wegenetz der kurzen Wege über den Campus gelegt werden. So bietet sich eine zusätzliche Ost-West-Erschliessung im Süden des Hauptgebäudes für eine weitere aussenräumliche Verknüpfung der Funktionen und Gebäude an.
Der Schulhof im Osten wird im Wesentlichen als befestigte Spielfläche erhalten bleiben. Ebenso kann das Biotop erhalten werden. Es wird vielmehr eingebettet in einen grösseren Grünbereich, mit Freiklasse und Schulgärten, deutlich in seiner pädagogischen Funktion und freiräumlichen Qualität aufgewertet.
Zur Lützellindener Strasse wird der Schulhof durch einen weiteren baumbestandenen Grünbereich räumlich und funktional von dem öffentlichen Raum abgegrenzt.
Es wird Wert darauf gelegt, dass der abgängige Baumbestand entsprechend alternativ in den neuen Grünflächen ergänzt und ersetzt wird.