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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2021

Neubau Haus Ledenhof in Osnabrück

1. Preis

Preisgeld: 25.200 EUR

walter huber architekten gmbh

Architektur

monokrom

Visualisierung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Kombination aus High Definition 3D-Druck für Hauptgeometrie und CNC-Teilen.
Alles gefügt und mit Acryl-Weiß-Matt gefinisht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser fügen den Baukörper stimmig in den komplexen städtebaulichen Kontext ein. Das dreigeschossige Gebäude ergänzt mit kräftigen Lochfassaden die Blockecke entlang der Straßen „Alte Münze“ und „Am Ledenhof“ und erfüllt damit die geschlossene Bauweise entsprechend der Auslobung. Eingang und Cafe sind richtiger Weise zum Ledenhof ausgerichtet und beleben diesen hochwertigen, öffentlichen Raum. Der Anschluss an die niedriggeschossigen Gebäude im Norden ist auch im Sinne des Denkmalschutzes zufriedenstellend gelöst.
Der städtische Gesamteindruck des Gebäudes passt aus Sicht des Preisgerichts zu dem zentralen Stadtraum. Die gestalterische Einteilung der Fassade in einen Sockel, zwei zusammen gefasste Obergeschosse und ein ca. 45 Grad steiles, großes Dach wirken im Grundsatz überzeugend und werden bezüglich des Denkmalschutzes positiv bewertet. Die architektonische Gestaltung der Sockelzone und die geschlossene Ecke an der Kreuzung „Alte Münze/Am Ledenhof“ überzeugt das Preisgericht nicht. Positiv wird dagegen die Kombination aus Gauben und Dachfläche beurteilt, bei dem das metallbekleidete Dach in seiner Gesamtheit gut erhalten bleibt. Die sonstigen vorgeschlagenen Fassadenmaterialien (Massivbau mit Putz, Bronzeblech, Alu-Holz-Fenster) sind dauerhaft und gestalterisch hochwertig gewählt.
Im Inneren überzeugt der Entwurf mit einer viergeschossigen Erschließungshalle, die im EG an das Foyer anschließt und viel Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten bietet. Die Belichtung, ausschließlich von oben über drei kleine Dachflächenfenster, ist ungenügend. Die gegenüber der Auslobungsposition verschobene Ausstellungsfläche erhält eine überbetonte Platzierung am nördlichen Anschluss zur Halle. Durch die Flure, die sich in die Halle öffnen, wird die Kommunikation unter den Bewohnern unterstützt. Kaminzimmer und Superintendentur sind zum Foyer positioniert. In den Obergeschossen sind sinnvoll geschnittene Wohnungen mit grundsätzlich passenden Größen angeordnet. Abstellflächen sind durchgängig zu klein, Bewegungsflächen zu knapp bemessen. Kleine Wohnungen fehlen im Angebot. Die Einteilung der Wohnungen durch schottenartige Trennwände ist wenig flexibel. Nordausrichtungen sind vermieden. Einige wenige, entsprechend der Auslobung kleine Gemeinschaftsflächen bieten Gelegenheit zum Austausch. Die Erschließungsflure sind gut belichtet, vergleichsweise kurz und bieten die Möglichkeit eines „Rundlaufs“. Der kleine Gemeinschaftsgarten liegt westlich des kompakten Baukörpers, er ist am Nachmittag gut besonnt und mit einer Hecke ausreichend vom öffentlichen Hof getrennt. Erste Gestaltungsvorschläge lassen eine gute Aufenthaltsqualität erwarten. Die Tiefgarage ist zu groß dimensioniert, bietet aber ggf. Platz für nötige Technikräume, die zu gering nachgewiesen sind. Der TG-Aufzug ist zu klein dimensioniert.
Das Raumprogramm ist weitgehend erfüllt. Die Halle führt zu zusätzlicher Verkehrsfläche, die aber dem Gemeinschaftsleben wohl tut. Die große BGF und der große BRI wird durch die kompakte Bauweise sinnvoll kompensiert. Die Kubatur, Fassadenmaterialien und Grundrisslösungen stellen eine sinnvolle Umsetzung in Aussicht. Das Gebäude wertet den Standort deutlich auf und bietet hochwertigen, gemeinschaftsfördernden Wohnraum. Insgesamt überzeugen die Entwurfsverfasser mit einem räumlich passenden, modernen und angemessenen „Haus Ledenhof“.
Totale

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