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Verhandlungsverfahren | 05/2012

Neubau Hohenberghalle - Planung und Errichtung einer Vier-Feld-Sporthalle

Eingangsebene

Eingangsebene

1. Rang / Zuschlag

arabzadeh.schneider.wirth architekten

Architektur

SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebau

Der Neubau der Hohenberghalle erfolgt in einem campusartigen, weitläufigen Schul- und Sportgelände. Während die gegenüberliegende Otto-Lorcher-Halle als Solitär in Erscheinung tritt, geht der Neubau der Hohenberghalle mit dem bestehenden Hallenbad eine Verbindung ein.
Die Fügung der beiden Baukörper erfolgt so, dass der Hallenkörper des Sporthallenneubaus klar ablesbar ist und beide Gebäude als eigenständige Baukörper mit unterschiedlichen Funktionen in Erscheinung treten können.

Erschließung /Topographie
Für die Organisation der Sporthalle sind die Zuordnung der Eingänge für Sportler und Besucher von Bedeutung.
Der Besuchereingang der Hohenberghalle ist an der Nord-Ost-Ecke, gegenüber dem Haupteingang der Otto-Lorcher-Halle.

In Verbindung mit dem angelegten Baum-Carré ergibt sich eine großzügige, ebenengleiche gemeinsame Eingangszone mit schönem Bezug zum großen Sportplatz.
Die vorhandene Topographie kommt diesem Vorschlag entgegen, da die Besucherebene mit dem vorhandenen Gelände korrespondiert.
Die Sportler erhalten einen separaten Eingang an der Südostseite, welcher direkt auf Sporthallenebene angelegt ist. Der Sportbetrieb ist somit unabhängig von der Besucherebene durchführbar.


Organisation Sporthallenebene

Das Niveau der Sporthallenebene liegt auf ca. 366,20 m ü.N.N.. Geräteräume, Umkleideräume Besucher-WC und die erforderlichen Technikräume sind auf dieser Ebene untergebracht.
Der Sportler wird über einen gedeckten Eingang mit Windfang, Sauberlauf und Wertfächern ausgestattet - in einen großzügigen Flur geführt. Vor den Eingängen zu den Umkleiden und den Hallenzugängen werden großzügige Nischen ausgebildet. Türen ragen damit nicht in notwendige Flure respektive Rettungswege und der Flur wird in seiner Länge gegliedert und optisch reduziert.

Der Hallenwart wird ebenfalls über den Windfang erschlossen. Eine direkte Verbindung vom Hallenwart zur durchgehenden Haustechnikspange auf der Ostseite ist für Wartung und Überwachung der haustechnischen Anlagen von Bedeutung.
Insgesamt sind 8 Stück identische Umkleiden mit Duschbereich, WC und Handwaschbecken sowie 2 Lehrerumkleiden einschließlich WC und Dusche vorgesehen. Zwei Umkleiden erhalten einen zusätzlichen Nassbereich für behinderte Sportler.

Die Sporthallenebene kann von der Besucherebene räumlich und organisatorisch vollständig abgetrennt und ohne Einschränkungen betrieben werden.

Die Garderobe mit mobiler Theke und einklappbaren Garderobenleisten wird zentral mit schönem Außenbezug angeordnet. Sofern kein Garderobenbetrieb erforderlich ist, kann dieser Bereich dem Foyer zugeschlagen werden.

Die Besucher-WC wurden eine Etage tiefer, auf der Sportlerebene untergebracht. Eine großzügige, in den Luftraum eingestellte, gut belichtete einläufige Treppe führt vom Eingangsbereich direkt in die WC-Anlage.


Architektur und Materialität

Wenige Materialien sowie knappe und nachhaltige Details bestimmen das Bild des Gebäudes. Geschlossene Fassaden erhalten eine vorgehängte Fassade aus durchgefärbten Faserzementplatten. Der obere Bereich der Hallenstirnwände erhält eine Verkleidung aus farbigen, hinterleuchtbaren glasfaserarmierten Lichtplatten aus Kunststoff.
Die Hallenlängswände erhalten eine Verkleidung aus 60 mm starken transluzenten Lichtbauelementen. Damit ist eine blendfreie Tageslichtversorgung der Halle gewährleistet. Oberlichtelemente sowie Lichtbänder an den beiden Hallenquerwänden verbessern die Tageslichtnutzung und reduzieren den Einsatz von Kunstlicht auf die Abendstunden.


Konstruktion

Bestimmender Bestandteil der Halle sind die Hauptträger aus Brettschichtholz. Diese werden als Einfeldträger mit Kragarm vorgesehen. An den Kragarmen wird die Decke der Nebenraumspange abgehängt, wodurch der Trägerquerschnitt sehr wirtschaftlich bemessen werden kann. Sämtliche Hallenstützen werden als Stahlbetonfertigteile mit hoher Oberflächengüte vorgesehen. Sonstige tragende Wände und Decken werden weitgehend in Ortbeton ausgeführt.


Freianlagen / Ruhender Verkehr

Die Zufahrt zur neuen Hohenberghalle erfolgt wie bisher über die Jahnstraße zum bestehenden Parkplatz im Süden des großen Sportplatzes/Stadion, mit Bushaltestelle und Andienung zum Hallenbad.
Der bestehende Parkplatz mit seinen 114 Stellplätzen kann nach Wegfall des Hausmeistergebäudes nach Westen um 73 neue Stellplätze auf insgesamt 187 Stellplätze erweitert werden.
Die Bushaltestelle rückt durch diese Neuordnung ganz nach Westen zur Hohenbergschule und liegt damit an einer direkten und insbesondere „kreuzungsfreien“ Fußwegeanbindung zur Hohenbergschule und zum Hallenbad.
Die Erweiterung der Stellplätze erfolgt mit einem „grünen“ wasserdurchlässigen Belag.
Die separate und überdachte Bushaltestelle gewährleistet einen direkten Anschluss an das Fußwegesystem des Campus. Wir schlagen vor, den ganzen Bereich durch 18 mittelkronige Laubbäume inten¬siv zu durchgrünen.
Zwei Fußwege flankieren den Neubau der Hohenberghalle. Der südliche Weg erschließt neben dem Sportlereingang der Hohenberghalle auch das Hallenbad mit seinem neu gestalteten barrierefrei erreichbaren Vorbereich.
Der großzügige und flach ansteigende östliche Weg hat eine leitende und sammelnde Funktion. Er führt die Besucher zu den Eingangsbereichen der neuen Hohenberghalle, der Otto-Lorcher-Halle und der Außentribüne des Sportplatzes.
Beim Besuchereingang ergibt sich mit dem bestehenden Baumkarree und der platzartigen Ausweitung zum Stadion eine große gemeinsame Eingangszone mit klarer Orientierung und Zuordnung.
Das Baufeld 2 ist mit seinem Dachbereich Teil dieser offenen Eingangszone und lässt damit genügend Raum für Aktivitäten im Freien.


Materialität

Die Außenanlagen sind durch wenige nachhaltige Materialien gekennzeichnet und erhalten ihre Wertigkeit durch eine gute Umsetzung im Detail.

Belag im Vorbereich der Hohenberghalle, mit dem breiten ansteigenden Verbindungsweg vom Parkplatz und den oberen peripheren Belagsflächen - großformatige, befahrbare Betonplatten in unterschiedlichen Breiten.

Fußwege im direkten Anschluss an den Parkplatz - bituminöser Belag mit starker Splitteinstreuung in der Belagsdecke.

Parkplätze in Rasengittersteinen.

Vegetationsflächen als Grasflächen

Raumbildende Bäume - mittelkroniger Spitzahorn („autoverträglich“)
Lageplan

Lageplan

Zuschauerebene

Zuschauerebene

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive