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Gutachterverfahren | 01/2020

Neubau Jahnsportpark Friedrichsau in Ulm

Ansicht

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1. Rang

Braunger Wörtz Architekten

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Die stadtnahe Lage des SSV Ulm 1846 e.V. Geländes ist geprägt vom Übergang der Kernstadt zum landschaftlichen Raum der Donauaue. Jedoch ist der Zugang zum Gelände des SSV aktuell städtebaulich schwer erkennbar. Die geplante Konzeption des Jahnsportparks definiert den Zugang zum Areal durch einen mehrgeschossigen Eingangsbaukörper, der um die Ecke Talfinger- und Stadionstraße leitet.

Großzügige Ein- und Ausblicke und eine Verbindung zum Außenraum werden durch die tiefer liegende Dreifeldhalle gewährt. Durch einladende, transparente Zugänge in der "Fuge" von Seite des Stadions und den Tennisplätzen betritt man das flexibel nutzbare Foyer und erschließt anschließend alle Funktionsbereiche wie selbstverständlich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die klare städtebauliche Aussage zur Stadionstraße einen dreigeschossigen Kopfbau zu formulieren ist raumbildend und adressbildend. In diesem heterogenen Umfeld wirkt diese baukörperliche Geste notwendig, richtig platziert und könnte sogar verstärkt werden (spätere und externe Erschließung zusätzlicher Obergeschosse?).
Zur Basteistraße befinden sich Gastronomie und Mehrzweckräume. Dadurch ist die Straßenfassade aktiv belebt und es entstehen attraktive Ausblicke zum öffentlichen Raum. Zusätzlich könnte eine Bestuhlung der Gastronomie zur Basteistraße ergänzt werden, um den Gastronomiebereich auffindbarer zu machen. Die Geometrie der Mehrzweckräume in den oberen Geschossen muss bzgl. ihrer funktionalen Anforderungen überprüft werden.
Die Haupterschließung von der Stadionstraße erfüllt die Anbindung an den gegenüber liegenden Stadionbetrieb und wird schlüssig ins Gebäude geführt. Hier entsteht eine qualitätsvolle Erschließungsachse, die durch das Gebäude zu den Sportflächen geführt wird und hier eine überzeugende und gewünschte Anbindung der südlichen Außenplätze anbietet. Die großzügige Erschließungsachse ist direkt mit der räumlich überzeugenden Vertikalerschließung zu den Obergeschossen verbunden und bindet den Zuschauerbereich der Halle schlau an die Wegezone an. Die Halle im Untergeschoss wird auf diese Weise Teil des öffentlichen Erlebens und es entsteht für alle Besucher eine direkte Teilnahme am Hallengeschehen.
Der Baukörper ist nachvollziehbar entsprechend seiner inneren Zonierung gegliedert und überzeugt mit einer konsequenten und ablesbaren Holzkonstruktion. Ihr Wechsel mit geschlossenen und verglasten Feldern könnte eine hohe Flexibilität aufweisen.
Die Ausbildung der Tiefgarage in südlicher Richtung über die Gebäudefläche hinaus erscheint aufwendig.
Die Arbeit weist insgesamt eine zu hohe Gesamtfläche aus, wobei sinnvolle zusätzliche Räume angeboten werden, die nicht im Raumprogramm abgefragt wurden.
Die Verfasser haben nicht nur eine städtebaulich überraschende sondern auch überzeugende Haltung entwickelt, die im Umfeld die gewünschte Adressbildung prägnant formuliert. Grundriss-, Baukörper- und Fassadentypologie sind schlüssig und fein durchdacht. Es wäre schön, wenn sich durch eine Reduktion der angebotenen Kubaturen dieser besondere Sportstättentypus realisieren ließe.
Lageplan

Lageplan

Modell

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