Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021
Neubau Kindergarten in Blankenhain
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Außenraum
Anerkennung
Preisgeld: 5.400 EUR
Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Beurteilung durch das Preisgericht
Die vorliegende Arbeit folgt der natürlichen Topografie entlang der Christian-Speck-Str. und formt einen fünffach abgestuften Baukörper, der in der Hauptfassade dadurch eine wohltuende und dem Umfeld angepasste Maßstäblichkeit erhält. Die städtebauliche Setzung mit Abstand zur östlich angrenzenden Bebauung und Durchlässigkeit in Richtung Park wird positiv bewertet, wohingegen die formale Verdrehung des Baukörpers zur Straße hinterfragt wird. Das starke Motiv mit den leicht zurückspringenden Baukörperfluchten auf der Südseite hätte gegebenenfalls auch oder besser auf der Nordseite zur Vermittlung mit dem Straßenraum beitragen können. Die Proportion der Baukörper ist ausgewogen. Mit der funktional logischen und gut gewählten Setzung von Fassadenöffnungen entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Durch die gewählte Grundrissschichtung mit vorgelagertem Erschließungsweg, mittig gelagerten Sanitär- und Schlafbereichen sowie südlich angrenzenden Gruppenraumeinheiten entsteht eine große Gebäudetiefe. Dies wird trotz der eingeschobenen „Ruhehöfe“ kritisch diskutiert. Auf Grund des gewählten Tragrasters entstehen insgesamt sehr tiefe Räume, deren ausreichende natürliche Belichtung derzeit nicht abschließend beurteilt werden kann. Die Gruppen- und Schlafräume sind zusammenschaltbar und flexibel nutzbar. Innerhalb der Gruppeneinheiten entstehen jedoch lange unbelichtete Flure entlang der Sanitäreinheiten. Die Gliederung der Gruppen in Reihung und die teilweise Dreigeschossigkeit führt zu langen Wegen innerhalb des Gebäudes. Die verwinkelte und eher klein gefasste Eingangssituation an der nordöstlichen Gebäudeecke führt dazu, dass der vorgelagerte Erschließungsweg im Hol- und Bringeverkehr zum Nadelöhr wird. Die Anordnung der Dachterrasse im Verwaltungsbereich des 2.OG kann nicht nachvollzogen werden. Die gewählte Konstruktion lässt eine sehr effiziente Errichtung als Holzsystembau erwarten. Im gewählten modularen Raster liegt jedoch auch die Tücke der Grundrissorganisation. Die eigentlich tragenden Schottwände werden aus funktionellen Gründen oftmals aufgelöst, was konträr zur Tragwerksidee ist. Durch die Kompaktheit des Baukörpers ist eine wirtschaftliche Errichtung und Betreibung zu erwarten. Die gewählten Baustoffe und Bauteilaufbauten ermöglichen eine nachhaltige, ökologische und dauerhafte Umsetzung. Die Freiflächen ordnen sich gut in die Formensprache der bestehenden Parkanlage ein. Unter Beachtung der Topografie entstehen fließende Formen, die die gewünschten Spielbereiche zonieren. Ein separates Gerätehaus als Pavillon ergänzt den Raumbedarf für die Außennutzung. Die Gruppenräume der Kinderkrippe haben durch vorgelagerte Terrassen einen geschützten Gartenbereich, der eine Separierung zu den eigentlichen Spielflächen ermöglicht. Insgesamt gelingt den Verfassern mit ihrer klaren, zurückhaltenden Gestaltung und verantwortungsbewussten Materialisierung ein interessanter Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe.
Lageplan M 1:200
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Innenraum
Lageplan M 1:500
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Erdgeschoss
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
1.Obergeschoss
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
2.Obergeschoss
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Ansicht Nord
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Ansicht Süd
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Schnitt a-a
©Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Schnitt b-b