Nichtoffener Wettbewerb | 01/2025
Neubau Kindertagesstätte auf dem Gelände Horstsportplatz in Landau in der Pfalz
©Hanna Eichler
Haupterschließung über den öffentlichen Vorplatz
2. Preis
Preisgeld: 11.000 EUR
Erläuterungstext
Der winkelförmige Baukörper weitet sich zum öffentlichen Vorplatz hin auf und stärkt die Zugangssituation in der Innenecke des Gebäudes.
Städtebaulich rückt die KITA straßenseitig gegenüber der Nachbarbebauung bewusst zurück und weitet räumlich den Vorplatz über die Grundstücksgrenze hinaus auf.
Die vom Eingang kommende 'SCHRÄGACHSE' leitet durch das FOYER auf die AUSSENTERRASE, die fließend in den Außenspielbereich der KITA führt.
Das über die Innecke erschossene Foyer ist Verteiler für 3 Großbereiche der KITA.
Die Gruppenräume selbst sind untereinander zuschaltbar und erhöhen die räumliche
Flexibilität.
Das Obergeschoss greift die Raumstruktur des Erdgeschosses auf und analog einseitig erweiterbar.
Intensivräume und Fluraufweitung ermöglichen variable Betreuungsszenarien.
Die Zonierung differenziert klar zwischen den Personalbereichen und den von Kindern belebten Flächen.
Die von allen flexibel und gemeinsam genutzten Räume befinden sich zentral im Bereich der Gebäudeecke, in der auch das Foyer und die vertikale Erschließung liegt.
Untereinander sind die Gruppenräume verbunden und ermöglichen damit flexible Nutzungsszenarien.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Baukörper öffnet den Quartiersplatz im Osten durch Ausbildung eines schrägwinkligen Gebäudeflügels, der zudem relativ weit von der Straße zurückspringt. Hierdurch entsteht entlang der Straße ein eher kontinuierlicher Stadtraum. Dies wird durch die Jury als interessanter und qualitätsvoller Ansatz gewürdigt. Zudem wird so die Hinführung auf den Gebäudeeingang in der Innen- ecke des Winkels hervorgehoben. Die vorgelagerten Pflanzflächen werden in Bezug auf die städtebauliche Wirkung des Quartiersplatzes jedoch kritisch hinterfragt. Der schräge Winkel wird im Eingangsbereich konsequent in das Gebäudeinnere fortgesetzt. So entsteht ein räumlich spannungs- und qualitätsvoller Foyerbereich mit eingestellter Freitreppe und angebundenen Funktionsflächen von Mensa, Mehrzweckraum und einer Außenterrasse. Die Darstellung des Bereichs in der Innenperspektive kann jedoch räumlich nicht vollständig nachvollzogen werden. Kritisch gesehen werden die relative Engstelle im Übergangsbereich vom Foyer zu den Gruppenbereichen und die sich anschließende, recht lange Flurzone. Davon abgesehen wird die Innenraumorganisation als grundsätzlich klar und schlüssig eingeschätzt.
Die Gruppen- und Nebenräume sind untereinander schaltbar, was einer flexiblen Nutzung entgegenkommt. Die vorgeschlagene winkelförmige Ausbildung der Gruppenräume wird intensiv diskutiert, letztlich jedoch als grundsätzlich gut eingeschätzt. Allerdings sind die zurückliegenden Teile nur über indirekte »Fenster« zum Flurbereich belichtet. Das Obergeschoss greift die Raumstruktur des Erdgeschosses auf. Im eingeschossigen Teil des Südriegels können im Falle einer Erweiterung zwei Gruppenräume schlüssig ergänzt werden, wobei eine nachträgliche Umsetzung mit Entfernung der Dachhaut als sehr anspruchsvoll in der Umsetzung angesehen wird. Der Entwurf bietet insgesamt ein Plus an Nutzungsflächen, auch weil die Garderoben als separate Raumbereiche angeordnet werden. Die entstehenden Bruttogrundflächen liegen jedoch im durchschnittlichen Bereich.
Insgesamt wird der Entwurf als markanter und identitätsstiftender Wettbewerbsbeitrag gewürdigt, der u. a. in Bezug auf seine innere Erschließung und die Belichtung der Gruppenräume Schwächen aufweist.
©Hanna Eichler
Foyerbereich mit eingestellter Treppe und Blick an das Bistro
©Hanna Eichler
Plan 1