Neubau Kindertagesstätte in Saulheim

Das Thema „Erdverbundenheit“ wird konsequent in Form und Materialität umgesetzt. Das Gebäude überwindet den Höhensprung von 4–5 m, indem es in den Hang geschoben wird. Durch Lichthöfe wird ein spannender Außenbezug zu Landschaft und Boden bzw. Natur hergestellt, und Licht wird in die hangseitigen Räume und Flure geführt. Die hangseitigen Funktionsräume haben jedoch keine direkten Ausgänge, was brandschutztechnisch in Frage gestellt wird. Die Modellierung an der nördlichen Grundstücksgrenze entspricht nicht dem Bebauungsplan, und die Lichthöfe werden entwässerungstechnisch bei Starkregenereignissen kritisch gesehen.

In diesem Zusammenhang wird die Materialität kontrovers diskutiert. Aus Sicht der Nachhaltigkeit und der räumlichen Wirkung wird die Lehmbauweise positiv gewürdigt. Die Umsetzbarkeit der großen Fensteröffnungen in dieser Konstruktionstechnik wird jedoch in Frage gestellt, und die Wirtschaftlichkeit dieser Bauweise wird kritisch hinterfragt.

Die Innen- und Außenbeziehung sind im Erdgeschoss mit ebenerdigen Terrassen und im Obergeschoss mit Treppen und einer Rutsche gelöst. Die U3-Kinder erhalten einen großzügigen und sehr differenziert ausgearbeiteten Freiraum mit hoher Qualität.

Insgesamt bietet der Entwurf einen sehr ökologischen, nachhaltigen und anspruchsvollen Beitrag, dessen Umsetzbarkeit jedoch auch Fragen aufwirft.