Nichtoffener Wettbewerb | 04/2025
Neubau Kindertagesstätte Wolkenschloss in Schriesheim
©Thomas Fabrinsky
1. Preis
Preisgeld: 17.500 EUR
Architektur
Architektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Volumen des Kindergartens wird in einen Ein- und einen zweigeschossigen Baukörper aufgeteilt.
Durch eine schlüssige städtebauliche Setzung werden die beiden Baufluchten der Nachbargebäude und ihre Maßstäblichkeit aufgenommen und zu einem äußerst kompakten Gebäude gefügt.
Durch den Versprung wird ein großzügiger, gut proportionierter Eingangsbereich ausgebildet, der um einige Centimeter gegenüber dem Gehweg angehoben ist. Auf diese Weise kann der Multifunktionsraum im UG in wirtschaftlich zumutbarer Weise genutzt werden.
Besonders hervorzuheben ist, dass der Bewegungsraum im Untergeschoss von Westen belichtet wird.
Hier sorgt ein gut bespielbarer Patio für Licht, Luft und eine Zugänglichkeit von außen. Gerade dieser Entwurf zeigt, dass es Sinn machen kann, den vorhandenen Multifunktionsraum zu erhalten und weiterhin zu nutzen.
Im Innern sind die Verwaltungs- und Personalbereiche stimmig im eingeschossigen Bauteil untergebracht, während je zwei Gruppenräume mit ihren zugeordneten Nebenräumen auf zwei Ebenen in einem „Pädagogik- Bauteil“ verortet sind. Im Verschneidungsbereich der beiden Baukörper ist sinnvoll die Erschließung angeordnet, die mit zwei zueinander versetzen, einläufigen Treppen erfolgt, Mit dieser einfachen Erschließung ergeben sich dennoch interessante Durchblicke Zwei Außentreppen sorgen jeweils für einen zweiten Fluchtweg.
Die Fassaden mit Holzverschalung und einer klaren Anordnung von Fensterflächen kann überzeugen, wenngleich sie von Teilen das Preisgerichtes als etwas uninspirierend angesehen werden.
Durch die Kompaktheit des Gebäudes und die Klarheit der Konstruktion ist eine wirtschaftliche Umsetzung erwartbar.
Durch den Erhalt der Kellernutzung entsteht am Eingang ein erhöhter Vorplatz als besondere Geste. Die Belichtung des Mehrzweckraums erfolgt von Westen über einen Tiefhof, der gleichzeitig spielerisch genutzt wird. Abgrabungen im Wurzelbereich der Platane sind somit nicht erforderlich. Die Parkierungen sind überzeugend nachgewiesen. Insbesondere die Einhausung der Fahrräder wird als raumbildendes Element begrüßt. Die Außenspielbereiche sind sensibel ausgearbeitet und verheißen gute Aufenthalts-
und Spielqualitäten.
Den VerfasserInnen gelingt es eine Trennung zur anderen Kita nachzuweisen, die zugleich die Attraktivität der Anlage wesentlich bereichert. Die rückwärtige Terrasse sollte barrierefrei erreichbar sein.
Zusätzliche Beschattung durch weitere Baumpflanzungen wären wünschenswert.
Insgesamt ein sehr überzeugender Beitrag für die gestellte Aufgabe.
©Thomas Fabrinsky
©Thomas Fabrinsky
Schnitt Süd
©snow Landschaftsarchitektur
Lageplan 200