Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017
Neubau Kinderzentrum Bethel
Lageplan
2. Preis
Preisgeld: 34.000 EUR
crayen bergedieck klasing Architekten BDA | PartmbB
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Landschaftsarchitekten BDLA Peters + Winter
Landschaftsarchitektur
TGA-Fachplanung
Tragwerksplanung
Erläuterungstext
Gemeinschaft verwirklichen | Verbindungen schaffen
Mit dem Neubau des Kinderzentrums Bethel werden die momentan in zwei Häusern untergebrachten Abteilungen der Kinderheilkunde zu einer zeitgemäßen, atmosphärisch und funktional verdichteten Kinderklinik zusammengefasst. Perspektivisch wird ein zentraler Neubau der Erwachsenenheilkunde mit dem Kinderzentrum zusammenwachsen.
Leitbild I die Bethesda-Terrassen
Das neue Kinderzentrum entwickelt seine Struktur aus einem sowohl die Region als auch das unmittelbare Umfeld des Baufeldes prägenden geologischen Thema. Der Teutoburger Wald wirft als Faltengebirge aufgeschobene Erdschollen auf, welche sich leicht verdreht und gegeneinander verschoben übereinander schichten.
Übereinandergeschichteten tektonischen Platten gleich, staffelt sich der Neubau, gegliedert in vier polygonal verformte Häuser, den Bergrücken hinab und fügt sich maßstäblich in die vorhandene Topografie ein. Der Vorplatz nimmt dieses Terrassen Bild auf, und staffelt sich ebenfalls als Abfolge von unterschiedlichen Aufenthaltszonen das Tal hinunter. Auch auf dem Haus setzt sich das Thema der Gärten in Form von begehbaren Dachterrassen fort, welche den zwei Pflegegeschossen als ebenengleiche Freiflächen dienen.
Qualifiziert helfen - Orientierung bieten I Funktionen und Erschliessung
Die Eingangsebene nimmt sowohl die Notfallaufnahme mit angrenzender Radiologie als auch das Ambulanzzentrum mit angegliedertem Therapie-, Schulungs- und Beratungszentrum auf. Die um den Eingangshof U-förmig angelagerte Haupterschließungsachse verteilt die Besucher über ein Doppelflursystem in die verschiedenen Funktionsbereiche.
Den Endpunkt dieses „Umlaufes“ bildet die Cafeteria auf der Südseite, am anderen Ende werden die Flure bis an die Fassaden geführt, um hier die Anknüpfung des späteren Hauptgebäudes der Erwachsenenkrankenpflege vorzubereiten.
Im ersten Obergeschoss, dem „Intensivgeschoss“ mit OP, Intensivstation und Neonatologie wird dieses Erschließungsthema rund um den Innenhof wiederholt. Der „innere“ Flur des Doppelflursystems gehört auf dieser Ebene zum Intensivbereich incl. Zugangskontrolle. Auch auf dieser Ebene ist ein späterer Anschluss an das neue Hauptgebäude möglich. Die „Brücke“ über dem Zugang zum Eingangshof wird vom Konferenzzentrum des Klinischen Arztdienstes besetzt.
Die zwei Pflegegeschosse werden zentral über eine freie Treppe und den mittigen Aufzugskern erschlossen.
Im zweiten Obergeschoss befindet sich in den zwei miteinander verschmolzenen Atriumhäusern eine Doppelstation, deren Schnittmenge gemeinschaftliche Ver- und Entsorgungsräume sowie Kommunikations- und Aufenthaltszonen vorhält. Ein verschieben der Grenzen zwischen Pflegegruppen ist in dieser Organisationsform gut möglich; Der Umlauf um die Innenhöfe ermöglicht kurze Wege für das Personal und schafft abwechslungsreiche Bewegungsflächen für die kleinen Patienten und ihre Angehörigen.
Im dritten Obergeschoss befinden sich zwei Pflegeeinheiten, ebenfalls mit gemeinschaftlichen Flächen für Eltern und Kinder. Beide Pflegegeschosse bieten ebenengleiche Freiflächen in Form von Dachterrassen an, welche über die Galerienartigen öffentlichen Spielbereiche rund um die Treppe zugänglich sind.
Mit dem Neubau des Kinderzentrums Bethel werden die momentan in zwei Häusern untergebrachten Abteilungen der Kinderheilkunde zu einer zeitgemäßen, atmosphärisch und funktional verdichteten Kinderklinik zusammengefasst. Perspektivisch wird ein zentraler Neubau der Erwachsenenheilkunde mit dem Kinderzentrum zusammenwachsen.
Leitbild I die Bethesda-Terrassen
Das neue Kinderzentrum entwickelt seine Struktur aus einem sowohl die Region als auch das unmittelbare Umfeld des Baufeldes prägenden geologischen Thema. Der Teutoburger Wald wirft als Faltengebirge aufgeschobene Erdschollen auf, welche sich leicht verdreht und gegeneinander verschoben übereinander schichten.
Übereinandergeschichteten tektonischen Platten gleich, staffelt sich der Neubau, gegliedert in vier polygonal verformte Häuser, den Bergrücken hinab und fügt sich maßstäblich in die vorhandene Topografie ein. Der Vorplatz nimmt dieses Terrassen Bild auf, und staffelt sich ebenfalls als Abfolge von unterschiedlichen Aufenthaltszonen das Tal hinunter. Auch auf dem Haus setzt sich das Thema der Gärten in Form von begehbaren Dachterrassen fort, welche den zwei Pflegegeschossen als ebenengleiche Freiflächen dienen.
Qualifiziert helfen - Orientierung bieten I Funktionen und Erschliessung
Die Eingangsebene nimmt sowohl die Notfallaufnahme mit angrenzender Radiologie als auch das Ambulanzzentrum mit angegliedertem Therapie-, Schulungs- und Beratungszentrum auf. Die um den Eingangshof U-förmig angelagerte Haupterschließungsachse verteilt die Besucher über ein Doppelflursystem in die verschiedenen Funktionsbereiche.
Den Endpunkt dieses „Umlaufes“ bildet die Cafeteria auf der Südseite, am anderen Ende werden die Flure bis an die Fassaden geführt, um hier die Anknüpfung des späteren Hauptgebäudes der Erwachsenenkrankenpflege vorzubereiten.
Im ersten Obergeschoss, dem „Intensivgeschoss“ mit OP, Intensivstation und Neonatologie wird dieses Erschließungsthema rund um den Innenhof wiederholt. Der „innere“ Flur des Doppelflursystems gehört auf dieser Ebene zum Intensivbereich incl. Zugangskontrolle. Auch auf dieser Ebene ist ein späterer Anschluss an das neue Hauptgebäude möglich. Die „Brücke“ über dem Zugang zum Eingangshof wird vom Konferenzzentrum des Klinischen Arztdienstes besetzt.
Die zwei Pflegegeschosse werden zentral über eine freie Treppe und den mittigen Aufzugskern erschlossen.
Im zweiten Obergeschoss befindet sich in den zwei miteinander verschmolzenen Atriumhäusern eine Doppelstation, deren Schnittmenge gemeinschaftliche Ver- und Entsorgungsräume sowie Kommunikations- und Aufenthaltszonen vorhält. Ein verschieben der Grenzen zwischen Pflegegruppen ist in dieser Organisationsform gut möglich; Der Umlauf um die Innenhöfe ermöglicht kurze Wege für das Personal und schafft abwechslungsreiche Bewegungsflächen für die kleinen Patienten und ihre Angehörigen.
Im dritten Obergeschoss befinden sich zwei Pflegeeinheiten, ebenfalls mit gemeinschaftlichen Flächen für Eltern und Kinder. Beide Pflegegeschosse bieten ebenengleiche Freiflächen in Form von Dachterrassen an, welche über die Galerienartigen öffentlichen Spielbereiche rund um die Treppe zugänglich sind.
Beurteilung durch das Preisgericht
a) Die städtebauliche Ausrichtung, die Ausformung und Geschossigkeit der Baukörper stellen einen sehr guten Lösungsansatz für die Aufgabenstellung dar. Die Einbindung in Grünraum und Landschaft gelingt überzeugend, wobei auch die starken Abböschungen im südlichen Bereich noch akzeptabel sind. Der Kennwert für das Verhältnis BGF / NUF liegt im oberen Bereich.
Die Gebäudeerschließung für Patienten, Begleiter und Besucher erscheint einfühlsam, versucht die Erfordernisse an Atmosphäre, Nutzung und Aneignung für oder an eine Kinderklinik in überzeugender Weise zu interpretieren. Die gewählte Fassadenausbildung, auf reichlich Symbolik gegründet, überzeugt im Ausdruck nicht, lässt eher einen abweisenden, bastionsartigen Charakter entstehen.
Die Anbindung an die nördliche Klinikentwicklung ist nur im 1. OG möglich, allerdings kann die hier im Erdgeschoss angeordnete Liegendkrankenanfahrt auch ein Bindeglied darstellen. Die Trennung hier zwischen Vorfahrt Rettungsfahrzeuge und Selbsteinweiser über Eck ist gelungen. Ebenso werden die funktionellen Anforderungen in allen Bereichen großenteils erfüllt. Dagegen findet leider die räumlich und inhaltlich ansprechende Eingangsidee in ihrer Ausprägung in den Obergeschossen keine überzeugende Fortsetzung.
b) In allen Bereichen, egal ob Normalstation, IMC oder Intensiv, liegen die Stützpunkte ungünstig mit einer schwierigen Einsehbarkeit durch die Mitarbeiter.
Eine Zugangskontrolle für die IMC ist schwierig einzurichten.
Die Entfernung zwischen Haupteingang und Notfallaufnahme wird im Alltag vermutlich Schwierigkeiten machen.
Die elektive Ambulanz wiederum liegt sehr gut zum Haupteingang.
Die drei Normalstationen á 32 Betten sind auf zwei Ebenen verteilt. Damit wird die Nutzung gemeinsamer Räume schwierig.
Es handelt sich um einen stand-alone-Entwurf, der keine Möglichkeit der Anbindung an Gilead I bietet. Der Eingang liegt so, dass ein gemeinsamer Eingang nicht in Frage kommt und auch die Höhen, die der Architekt verwendet hat, passen nicht zu den vorgegebenen Höhen aus Gilead I.
c) Durch den zentralen Eingang ergibt sich eine gute Anordnung der Funktionsbereiche im Erdgeschoss mit kurzen Wegen für den Patienten. Die Pflegestationen um einen Innenhof sind zwar kompakt, aber über zwei Ebenen verteilt und verhindern so eine gemeinsame Nutzung von Räumen. Für OP und Eingriffsraum werden getrennte Strukturen vorgeschlagen. Die Höhenübernahme des Südostflügels von Gilead I wurde nicht berücksichtigt.
Der separate Zugang für gehfähige Notfälle ist postiv. Die Entfluchtung funktioniert nicht.
Die Gebäudeerschließung für Patienten, Begleiter und Besucher erscheint einfühlsam, versucht die Erfordernisse an Atmosphäre, Nutzung und Aneignung für oder an eine Kinderklinik in überzeugender Weise zu interpretieren. Die gewählte Fassadenausbildung, auf reichlich Symbolik gegründet, überzeugt im Ausdruck nicht, lässt eher einen abweisenden, bastionsartigen Charakter entstehen.
Die Anbindung an die nördliche Klinikentwicklung ist nur im 1. OG möglich, allerdings kann die hier im Erdgeschoss angeordnete Liegendkrankenanfahrt auch ein Bindeglied darstellen. Die Trennung hier zwischen Vorfahrt Rettungsfahrzeuge und Selbsteinweiser über Eck ist gelungen. Ebenso werden die funktionellen Anforderungen in allen Bereichen großenteils erfüllt. Dagegen findet leider die räumlich und inhaltlich ansprechende Eingangsidee in ihrer Ausprägung in den Obergeschossen keine überzeugende Fortsetzung.
b) In allen Bereichen, egal ob Normalstation, IMC oder Intensiv, liegen die Stützpunkte ungünstig mit einer schwierigen Einsehbarkeit durch die Mitarbeiter.
Eine Zugangskontrolle für die IMC ist schwierig einzurichten.
Die Entfernung zwischen Haupteingang und Notfallaufnahme wird im Alltag vermutlich Schwierigkeiten machen.
Die elektive Ambulanz wiederum liegt sehr gut zum Haupteingang.
Die drei Normalstationen á 32 Betten sind auf zwei Ebenen verteilt. Damit wird die Nutzung gemeinsamer Räume schwierig.
Es handelt sich um einen stand-alone-Entwurf, der keine Möglichkeit der Anbindung an Gilead I bietet. Der Eingang liegt so, dass ein gemeinsamer Eingang nicht in Frage kommt und auch die Höhen, die der Architekt verwendet hat, passen nicht zu den vorgegebenen Höhen aus Gilead I.
c) Durch den zentralen Eingang ergibt sich eine gute Anordnung der Funktionsbereiche im Erdgeschoss mit kurzen Wegen für den Patienten. Die Pflegestationen um einen Innenhof sind zwar kompakt, aber über zwei Ebenen verteilt und verhindern so eine gemeinsame Nutzung von Räumen. Für OP und Eingriffsraum werden getrennte Strukturen vorgeschlagen. Die Höhenübernahme des Südostflügels von Gilead I wurde nicht berücksichtigt.
Der separate Zugang für gehfähige Notfälle ist postiv. Die Entfluchtung funktioniert nicht.
Lageplan
Lageplan
©crayen+bergedieck architekten & tsj architekten
Schnitt
©tsj architekten
Blick Richtung Haupteingang
©crayen+bergedieck architekten & tsj architekten
Ansicht Südwest
©crayen+bergedieck architekten & tsj architekten
Ansicht Nordwest