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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2010

Neubau Mittelschule am Seeweiher

Schulhof mit Blick zum Park

Schulhof mit Blick zum Park

2. Preis

v-architekten GmbH

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext


IDEE:

Ein, am Kopf des neuen Schulboulevard gelegener, identitätsstiftender, sich offen zeigender Schulneubau der sowohl die Funktion der „Fassung“ für das Schulviertel als auch den „Filter“ zum Park übernimmt.


STÄDTEBAULICHES GESAMTKONZEPT

Schulviertel
Momentan zeigt sich das Schulviertel heterogen, ohne räumlichen und inhaltlichen Zusammenhalt. Jeder Schultypus steht autark im Viertel, eine Verknüpfung der Schulen untereinander findet nicht statt. Um diesem Missstand entgegenzuwirken wird mit der Positionierung und Gebäudeform der neuen Mittelschule sowohl versucht dem Schulviertel einen räumlichen Abschluss, als auch eine zentrale Mitte zu geben.
Vorgeschlagen wird ein gemeinsamer Schulboulevard, der sich in Nord-Süd-Richtung durch das Schulviertel zieht und sämtliche Schulen verbindet. Dieses zentrale Erschließungsband ordnet die städtebauliche Struktur des Schulviertels und wird zu einem wichtigen übergeordneten, identitätsstiftenden Baustein des Quartiers. Von dieser neuen Mitte aus können alle Schulen sowie die Gemeinschaftseinrichtungen (Mensa etc.) erschlossen werden. Ein Platz im Süden vor dem Gymnasium sowie der neue Eingangsplatz der Mittelschule bilden die Endpunkte des Boulevards.
Der Strassenraum „An der Hagenau“ wird durch eine gezielte Nachverdichtung (Erweiterungen der Realschule und der Therme) gefasst und durch eine Baumallee aufgewertet. Die Querung von Strasse und Schulboulevard wird als „shared space“ ausgebildet. Ein homogener neuer Plattenbelag des Boulevards markiert die verkehrsberuhigte Zone.

Grünzug am Seeweiher
Die hohe Qualität des Grünzugs am Seeweiher wird durch die eindeutige Gebäudeform der neuen Mittelschule gestärkt. Das Gebäude begleitet räumlich den Weiherbogen und gibt ihm einen Abschluss. Obwohl sich erdgeschossig der Schulboulevard und der Grünzug bewusst verzahnen, und somit die Durchwegung zur Altstadt gewährleistet ist, bildet die Schule eine neue Kante zum Park aus und definiert ihn räumlich. Schulgärten, Mensaterrasse und grüne Klassenzimmer bilden den Übergang zum öffentlichen Grünraum und erzeugen somit eine selbstverständliche Schwelle zwischen Schule und Park. Der Park wird durch eine neue Aussichtsterrasse mit Blick auf die Altstadt aufgewertet und kann so zum attraktiven Aufenthaltsort für Jung und Alt werden.



GEBÄUDESTRUKTUR UND NUTZUNGSVERTEILUNG MITTELSCHULE:

Der Schulneubau ist zweigeschossig konzipiert und nimmt somit Bezug zu den bestehenden Schulgebäuden. Die winkelförmige Großform der Schule gliedert sich im Erdgeschoss in drei ablesbare Volumen, und schafft durch ihre versetzte Anordnung sowohl differenzierte Aussenräume zum Schulviertel (Eingangshof und Schulhof) als auch großzügige Durchgänge zum Park.

Erdgeschosszone
In der dreigeteilten Erdgeschosszone befinden sich die öffentlicheren Bereiche der Schule, Mensa sowie Fachräume die schulübergreifend genutzt werden sollen.

Die Mensa als Begegnungsort auch ausserhalb der reinen Unterrichtszeit befindet sich im westlichen Baukörper und ist zentral vom neuen Schulboulevard aus zugänglich. Sie orientiert sich mit Blick in den Park und bietet mit einer zusätzlichen Aussentrasse eine hohe Aufenthaltsqualität. Unmittelbar an die Mensa angrenzend befinden sich die Ganztagsräume, ebenfalls mit Ausgang ins Grüne. Durch die enge räumliche Verknüpfung dieser Bereiche, sowie die direkt Zugangsmöglichkeit ins Freie kann ein flexibles und attraktives Ganztagsschulprogramm angeboten werden. Eine Nutzung dieses Bereichs für ausserschulische Veranstaltungen ist durch die räumliche Abschließbarkeit ebenfalls gegeben. Die Anlieferung der Mensaküche erfolgt von der Strasse „An der Hagenau“ aus und führt somit nicht zu Störungen des Schulbetriebs.

Der mittig, vor Kopf des Schulboulevards gelegene Baukörper beherbergt alle wichtigen Schulnutzungen. Hier befindet sich der Haupteingang der Schule mit zentraler zweigeschossiger Pausenhalle, integrierter Aula und zuschaltbarem Musiksaal. Eine zentrale Treppe verbindet die Eingangs- und Pausenhalle großzügig mit dem Obergeschoß und bildet somit das Herz der Schule. Gut auffindbar ist hier auch die Schulverwaltung mit Sekretariat und Lehrerzimmer angeordnet.

Der östliche Baukörper nimmt erdgeschossig die Fachklassen auf.In räumlicher Nähe zur Berufsschule befinden sich die Werk- und Maschinenräume, zum Park mit vorgelagerten Schulgärten die naturwissen- schaftlichen Räume.

Obergeschoss:
In dem durchgehenden Obergeschoss befinden sich alle Klassenzimmer. Sämtliche Klassenräume orientieren sich ins Grüne und sind durch ihre Lage im Obergeschossen von den „lärmintensiveren“ Räumen im Erdgeschoss abgekoppelt. Die exponierte Lage am Park ermöglicht ein konzentriertes Lernen in besondere Atmosphäre.
Durch die versetzte winkelförmige Anordnung des Baukörpers gliedert sich auch das Obergeschoss in überschaubare Bereiche. Eine Aufteilung der Klassen in Cluster (Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe) ist möglich und trägt somit zur guten Orientierung innerhalb der Schule bei. Das als Zweibund wirtschaftlich organisierte Obergeschoß wird durch zwei eingeschobene Selbstlernbereiche ergänzt. Diese Bereiche zeigen sich als großzügige Flurerweiterungen mit Terrasse und könnten als „Schülerlounge mit Blick zur Altstadt“ ein attraktiver Ort für Schüler ausserhalb des eigentlichen Unterrichts werden und somit zur Identifikation mit der Schule beitragen.
Sonderlernräume wie Sprachlabor, Bibliothek, Informatikräume etc. befinden sich mit Blick auf den Eingang- bzw. Schulhof. Diese Räume kommunizieren im Gegensatz zu den Klassenräumen bewusst mit dem Schulviertel und bilden das aktive und vielschichtige Schulleben zum Schulboulevard sichtbar ab.

Freibereiche:
Durch die Positionierung der Schule an der Schnittstelle Schulviertel-Park können die Freiflächen sehr differenziert ausgestaltet werden. Ein großzügiger, vom Verkehr abgekoppelter Eingangsplatz ermöglicht ein angenehmes Ankommen zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Blickbezüge vom Platz aus in den Park unterstreichen die Großzügigkeit. Ein angrenzender befestigter Schulhof der geschützt zwischen Neubau und Berufsschule liegt kann zu Pausenzwecken und Schulveranstaltungen genutzt werden. Hier befindet sich das Spielfeld sowie Sitzmöbel zum Aufenthalt. Der Blick in den angrenzenden Park ist auch hier gegeben.
Schulgärten, grüne Klassenzimmer, Schulbiotope und die Mensaterrasse sind attraktive Freibereiche die sich unmittelbar zum Park orientieren und ein besonders hohe Aufenthaltsqualität durch die räumliche Verknüpfung mit dem Park erzielen.


ARCHITEKTURSPRACHE / KONSTRUKTION / MATERIAL:
Der Neubau zeigt sich in seiner Architektursprache und Fassadengestaltung transparent und offen und nimmt mit der ausgewählten Materialität Bezug auf die besondere Lage am Park. Großzügige Glasflächen korrespondieren harmonisch mit Materialien wie Holz, Beton und hellen Faserbetonplatten. Ergänzt durch helle Böden, textilen Sonnenschutz oder haptisch hochwertige Einbaumöbel ist die Gesamtatmosphäre sehr freundlich und sinnlich. Durch die Verwendung von robusten und gesundheitlich unbedenklichen Materialien ist das gesamte Gebäude nachhaltig ausgestattet.

Das Gebäude ist als Stahlbetonskelettkonstruktion mit Flachdecken mit Sichtbetonoberflächen konzipiert. . Die Treppen- und Sanitärkerne übernehmen die Aussteifung. Diese wirtschaftlich günstige und einfache Grundstruktur wird durch eine elementierte Fassade mit einem hohen Anteil an Festverglasung und den psychologisch bzw. lüftungstechnisch notwendigen Öffnungselementen umhüllt.


ENERGETISCHES KONZEPT:

Ziel ist es, mit einfacher Technik einen hohen Komfort und Behaglichkeit zu erreichen. Alle Unterrichtsräume werden großzügig natürlich belichtet und belüftet. Die nach Nordwesten orientierten Klassenräume bleiben im Sommer kühl. Nach Südosten wird eine Überhitzung durch den textilen Sonnenschutz verhindert.
Ein nachträgliche Integration einer meachanischen Lüftungsanlage ist .....
Die Betondecken werden mit wasserführenden Leitungen zur Bauteiltemperierung versehen und können so als Heiz- und Kühlflächen herangezogen werden. Die hierfür erforderlichen geringen Temperaturdifferenzen können aus regenerativen Energiequellen (z.B. Grundwasser) gespeist werden. Über die Öffnungsflügel der Fassade und Überströmöffnungen zwischen den Klassenräumen und Fluren kann das Gebäude über Nacht zusätzlich gekühlt werden. Im Sommer nehmen die Decken die überschüssige Wärme tagsüber auf.
Die mit einer Gefälledämmung versehenen Flachdächer werden extensiv begrünt, gleichen die versiegelten Flächen aus und verbessern so das Mikroklima. Überschüssiges Regenwasser wird gesammelt und in das Brauchwassersystem zur Toilettenspülung und zur Außenanlagenbewässerung eingeleitet. Falls gewünscht, können Fotovoltaikelemente auf den Dächern der Klassenhäuser positioniert werden.



angestellte Mitarbeiter:
Carlota Martinez Estaun
Marc Knechtges
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