Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021
Neubau Ortenau Klinikum am Standort Achern
©Nickl & Partner
Lageplan
Anerkennung
Preisgeld: 10.000 EUR
LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung
Landschaftsarchitektur
Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Gebäudeensemble orientiert sich klar zur Planstraße hin und rückt das Klinikum zugunsten einer großen Grünfläche weg von der Stadtstruktur. Eine Promenade führt von Westen durch die Parkplätze für Personal und Besucher zu einem attraktiven Vorplatz mit dem Haupteingang. Die großen zusammenhängenden Parkplatzflächen sind jedoch zu dominierend und die Wegeführung über die Parkplatzflächen unattraktiv. Die Adressbildung wird dadurch beeinträchtigt. Die Fuge zum Park im Osten ist zu schmal ausgebildet. Die Notfallzufahrt für Rettungswagen, Ver- und Entsorgung wird in geschickter Weise nördlich organisiert.
Drei zusätzliche Baukörper aus dem Ideenteil prägen die Struktur. Das Ärztehaus schließt den Bereich im Süd-Westen ab. Nicht verstanden wird die Setzung der beiden Baukörper für Schule und Wohnen im Osten. Die zusammen mit der Mensa zwar ein Cluster bilden aber dennoch eher zufällig dort angeordnet scheinen.
Der östlich gelegene Park vernetzt sich gut mit den umliegenden städtischen Freiräumen. Die Stellung des Hauptbaukörpers ermöglicht eine Verbindung zur offenen Landschaft und zum zukünftigen S-Bahnhalt leider nur über einem schmalen Grünkorridor. Die Freiraumgestaltung wirkt in der Raumbildung über Baumhaine, als Referenz an die landwirtschaftlichen Strukturen noch sehr schematisch. Die thematische Bestückung mit verschiedenen eingestreuten Bereichen, wie Bouleplätzen und Kneippbecken, wirkt etwas unbeholfen. Ein direkter Bezug von Außen- und Innenräumen findet mit den ansprechenden Freiflächen der Cafeteria und vor allem aber in den groß bemessenen und bepflanzten Innenhöfen statt. Eine intensivere Auseinandersetzung der Freiräume mit den Bedürfnissen sowohl der Klinik als auch der Stadt wird vermisst.
Das Hauptgebäude besteht aus zwei verschmolzenen Atriumbaukörpern, mit jeweils einem großen Innenhof, der sich weiter in kleinere Lichthöfe unterteilt. Die Atriumstruktur ist umlaufend dreigeschossig und die sich im inneren befindenden Zonen zeigen eine Ein- bzw. Zweigeschossigkeit. Das freistehende, zweigeschossige Ärztehaus schafft einen gelungenen Vorplatz. Die Schule und Wohnen sind abgelöst zum Hauptgebäude zur Berliner Straße und Mensa platziert.
Der kompakte Klinikbaukörper schafft eine klare Besuchereingangssituation. Sie ist baulich in der strukturierten Fassade eingerückt und mündet in einem offenen Eingangsbereich mit Empfangszone und angegliederter Gastronomie. Die Drehtüren sind für ein Klinikum nicht funktional. Die innere Erschließung erfolgt im zentralen Schnittflächenbereich. Hier befinden sich auch die Personenaufzüge, die auch den Hubschauberlandeplatz auf dem Dach erschließen. Dadurch ist eine gute Orientierung im Gebäude möglich. Die Ausformung einer gewendelten Freitreppe wird als Gestaltungselement anerkannt, ist aber für ein Klinikum eher ungeeignet.
Die Räume im Erdgeschoss sind gut belichtet um innere Höfe angeordnet und in Bürozone und Diagnostik gegliedert. Das 1. OG ist in die Bereiche Internistisch/Operativ und Pflege unterteilt und zu stark zergliedert.
Der Pflegebereich ist mit den Patientenzimmer zur Fassade und die Nebenräume zu den Innenhöfen angeordnet. Die zentrale Position der Erschließungseinheit in Verbindung mit der Atriumtypologie hat in den Pflegebereichen zur Folge, dass die Wege zu den einzelnen Bereichen sehr lang sind. Darüber hinaus sind die Flure eher zu schmal, die Ausbuchtungen zu den Zimmern werden von Seiten des Pflegedienstes eher kritisch gesehen.
Das robuste Fassadenkonzept bedient sich einer regionalen Metapher (Baumstruktur des Schwarzwaldes) und übersetzt dieses Bild in eine gegliederte Lochfassade mit integrierten Alu-Belüftungselementen, die eine Plastizität in die Fläche projektieren und für natürliche Belüftung zusätzlich sorgen. Die begrünten Innenhoffassaden beleben die Innenhofsituationen positiv.
Die schematisch aufgezeigten Erweiterungsmöglichkeiten am südöstlichen Bereich sind nicht weiter plausibilisiert. Auch in Innenbereichen ist kein Konzept zur Erweiterung erkennbar. Die Technikflächen sind in den Geschossen unterdimensioniert beziehungsweise nicht vorhanden.
Im Bereich der Funktionalität lässt der vorliegende Entwurf eine befriedigende bis gute Umsetzung erwarten. Die angedachte Wegeführung bedingt Defizite in der Orientierung und führt zu langen Wegen, vor allem in der Pflege. Grundsätzlich setzt der Entwurf die Kernfunktionalitäten um. Es werden sicherlich größere Umstrukturierungen erforderlich sein. Die Arbeit setzt das BO-Konzept um. Ein Pandemiekonzept wird rudimentär umgesetzt. Eine Erweiterung der wesentlichen Funktionsbereiche durch die Optionen ist nicht gegeben (keine Inhouseerweiterung erkennbar).
Es liegen nur wenige Angaben zum Brandschutz vor. Es sind aber voraussichtlich deutlich Anpassungen zur Genehmigungsfähigkeit nötig. Hinsichtlich der Kenndaten liegt der Entwurf im mittleren Bereich.
Die Arbeit hat gute Ansätze, überzeugt jedoch nicht in allen Bereichen.
Drei zusätzliche Baukörper aus dem Ideenteil prägen die Struktur. Das Ärztehaus schließt den Bereich im Süd-Westen ab. Nicht verstanden wird die Setzung der beiden Baukörper für Schule und Wohnen im Osten. Die zusammen mit der Mensa zwar ein Cluster bilden aber dennoch eher zufällig dort angeordnet scheinen.
Der östlich gelegene Park vernetzt sich gut mit den umliegenden städtischen Freiräumen. Die Stellung des Hauptbaukörpers ermöglicht eine Verbindung zur offenen Landschaft und zum zukünftigen S-Bahnhalt leider nur über einem schmalen Grünkorridor. Die Freiraumgestaltung wirkt in der Raumbildung über Baumhaine, als Referenz an die landwirtschaftlichen Strukturen noch sehr schematisch. Die thematische Bestückung mit verschiedenen eingestreuten Bereichen, wie Bouleplätzen und Kneippbecken, wirkt etwas unbeholfen. Ein direkter Bezug von Außen- und Innenräumen findet mit den ansprechenden Freiflächen der Cafeteria und vor allem aber in den groß bemessenen und bepflanzten Innenhöfen statt. Eine intensivere Auseinandersetzung der Freiräume mit den Bedürfnissen sowohl der Klinik als auch der Stadt wird vermisst.
Das Hauptgebäude besteht aus zwei verschmolzenen Atriumbaukörpern, mit jeweils einem großen Innenhof, der sich weiter in kleinere Lichthöfe unterteilt. Die Atriumstruktur ist umlaufend dreigeschossig und die sich im inneren befindenden Zonen zeigen eine Ein- bzw. Zweigeschossigkeit. Das freistehende, zweigeschossige Ärztehaus schafft einen gelungenen Vorplatz. Die Schule und Wohnen sind abgelöst zum Hauptgebäude zur Berliner Straße und Mensa platziert.
Der kompakte Klinikbaukörper schafft eine klare Besuchereingangssituation. Sie ist baulich in der strukturierten Fassade eingerückt und mündet in einem offenen Eingangsbereich mit Empfangszone und angegliederter Gastronomie. Die Drehtüren sind für ein Klinikum nicht funktional. Die innere Erschließung erfolgt im zentralen Schnittflächenbereich. Hier befinden sich auch die Personenaufzüge, die auch den Hubschauberlandeplatz auf dem Dach erschließen. Dadurch ist eine gute Orientierung im Gebäude möglich. Die Ausformung einer gewendelten Freitreppe wird als Gestaltungselement anerkannt, ist aber für ein Klinikum eher ungeeignet.
Die Räume im Erdgeschoss sind gut belichtet um innere Höfe angeordnet und in Bürozone und Diagnostik gegliedert. Das 1. OG ist in die Bereiche Internistisch/Operativ und Pflege unterteilt und zu stark zergliedert.
Der Pflegebereich ist mit den Patientenzimmer zur Fassade und die Nebenräume zu den Innenhöfen angeordnet. Die zentrale Position der Erschließungseinheit in Verbindung mit der Atriumtypologie hat in den Pflegebereichen zur Folge, dass die Wege zu den einzelnen Bereichen sehr lang sind. Darüber hinaus sind die Flure eher zu schmal, die Ausbuchtungen zu den Zimmern werden von Seiten des Pflegedienstes eher kritisch gesehen.
Das robuste Fassadenkonzept bedient sich einer regionalen Metapher (Baumstruktur des Schwarzwaldes) und übersetzt dieses Bild in eine gegliederte Lochfassade mit integrierten Alu-Belüftungselementen, die eine Plastizität in die Fläche projektieren und für natürliche Belüftung zusätzlich sorgen. Die begrünten Innenhoffassaden beleben die Innenhofsituationen positiv.
Die schematisch aufgezeigten Erweiterungsmöglichkeiten am südöstlichen Bereich sind nicht weiter plausibilisiert. Auch in Innenbereichen ist kein Konzept zur Erweiterung erkennbar. Die Technikflächen sind in den Geschossen unterdimensioniert beziehungsweise nicht vorhanden.
Im Bereich der Funktionalität lässt der vorliegende Entwurf eine befriedigende bis gute Umsetzung erwarten. Die angedachte Wegeführung bedingt Defizite in der Orientierung und führt zu langen Wegen, vor allem in der Pflege. Grundsätzlich setzt der Entwurf die Kernfunktionalitäten um. Es werden sicherlich größere Umstrukturierungen erforderlich sein. Die Arbeit setzt das BO-Konzept um. Ein Pandemiekonzept wird rudimentär umgesetzt. Eine Erweiterung der wesentlichen Funktionsbereiche durch die Optionen ist nicht gegeben (keine Inhouseerweiterung erkennbar).
Es liegen nur wenige Angaben zum Brandschutz vor. Es sind aber voraussichtlich deutlich Anpassungen zur Genehmigungsfähigkeit nötig. Hinsichtlich der Kenndaten liegt der Entwurf im mittleren Bereich.
Die Arbeit hat gute Ansätze, überzeugt jedoch nicht in allen Bereichen.
©Nickl & Partner
Längsschnitt
©Nickl & Partner
Funktionsaxonometrie