Offener Wettbewerb | 07/2021
Neubau Polizeipräsidium und Polizeirevier in Ravensburg
©walter huber architekten gmbh
5. Preis
Preisgeld: 22.000 EUR
Architektur
Tragwerksplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebauliches Konzept:
Das Projekt stellt sich aus zwei im 90-Grad Winkel zueinanderstehenden Volumen
dar, die im Umlenkungspunkt miteinander verbunden sind. Der südliche Körper
scheint sehr massiv und hebt sich stark von der umgebenden Bebauung ab. Er ist in
südliche Richtung kaum anschlussfähig. Es wird als positiv hervorgehoben, dass die
beiden vorgeschlagenen Körper die Kubatur entlang der Gartenstraße gut gliedern
und dadurch einer räumlichen Monotonie entgegenwirken. Der Eingangsbereich, der
zwischen den beiden Körpern als verglaste Struktur angeordnet ist, schafft eine
ablesbare und eindeutige Adressbildung durch Materialität und Form. Der Sockel
beider Gebäudekörper vermittelt gut zwischen dem abfallenden Gelände und der
aufgehenden Gebäudekubatur und ist in seiner Materialität richtigerweise abgesetzt.
Architektonisches Konzept:
Die architektonische Qualität ist unter anderem in den lichtdurchfluteten Räumen (hier
vor allen Dingen das Eingangsfoyer) zu sehen. Die eingeschnittenen Höfe, die dieses
Konzept unterstützen sollen, erscheinen eher kleinteilig und verhindern teilweise
großzügigere Raumkonfigurationen (siehe Funktionalität).
Als eindeutige Empfehlung wird ausgesprochen, den kompletten Parkbereich im
Norden neu zu konzipieren und zu entwerfen, hier scheint es wichtig alternative Ideen
zu entwickeln (ev. eine Parkstruktur), die die Außenraumqualität architektonisch aber
auch ökologisch stärker in den Vordergrund stellt (Versiegelungsanteil der
Grundstücksflächen).
Funktion und Raumprogramm:
Die innere Organisation der Grundrisse ist einfach und logisch nachvollziehbar. Die
Funktionalität des Lagebesprechungsraums und der Funkleitzentrale ist nicht
gegeben. Hier müssen neue Konzepte gefunden werden, die auch die stringente
Beibehaltung der Bündigkeit der Erschließung in Frage stellen könnte und diskutieren,
ob ein Innenhof umgewidmet werden müsste. Die Grundrisse könnten insgesamt eine
größere Flexibilität aufweisen. Es ist zu überprüfen, ob die Verwahrungsräume im EG
untergebracht werden können, um Wege für das wachhabende Personal zu
minimieren.
Bauplanungs- und Bauordnungsrecht:
Alle Bauplanungs- und Bauordnungsrecht relevanten Vorgaben und Parameter
wurden eingehalten, bzw. unterschritten.
Wirtschaftlichkeit:
Die Wirtschaftlichkeit ist durch die gezeigten Angaben der Flächeneffizienz angezeigt.
Es ist eine 7%ige Kostenüberschreitung vorhanden, die aus einem zu hohen
Raumangebot resultiert. Dies muss überprüft und korrigiert werden.
Die vorgeschlagenen Bauabschnitte den beiden Körpern folgend ist nachvollziehbar
und logisch. Die Erweiterungsmöglichkeit des 3.Bauabschnitts ist ähnlich der
Parkflächen noch nicht überzeugend geplant und entworfen.
Baukonstruktion:
Der Entwurf überzeugt durch eine glaubhafte Holzhybridkonstruktion (klarere
Aussagen zur sortenreinen Verschränkung von Holz und Beton wären
wünschenswert) inklusive der Holzfassade in den Erd- bis Obergeschossen, die auch
die Themen der Langlebigkeit aufgreift und zufriedenstellend abdeckt. Hier sei der
konstruktive Holzschutz erwähnt wie auch die Gliederung der Fassade, der auf die
Spezifika des Brandüberschlags reagiert. Die Tiefe der Fassade gefällt, könnte sogar
noch weiter ausgebaut werden, um auch durch Themen des passiven
Sonnenschutzes weiter bereichert werden zu können. Der Materialwechsel von Sockel
zu der Holzkonstruktion wurde bereits erwähnt. Wichtig ist hierbei die spezielle
Anforderung für einen mechanischen Einbruchschutz des Gebäudes, diese müsste
überprüft werden.
Bauphysik:
Die energetische Betrachtung nach KFW40 der Fassade ist Grundvoraussetzung und
gefordert und von den Verfassern so beschrieben. Sonnenschutz, Brandschutz und
Schallschutz sind ebenfalls als behandelt aufgeführt und dargestellt. Die
Innenlufthygiene wird sowohl über passive wie auch aktive Elemente sichergestellt.
Gebäudetechnik:
Es wird ein Bodenheizsystem mit zusätzlichen Kühlsegeln vorgeschlagen, welches
durch Wärmepumpen und Erdsonden betrieben wird. Hier wäre eine Kombination in
Deckensegeln zu prüfen. Die Warmwassererzeugung wird zusätzlich durch
elektrische Wärmedurchlauferhitzer bereitgestellt. PV Anlagen stellen die Möglichkeit
zur regenerativen Stromerzeugung sicher, welche durch Batteriespeicher ergänzt
wird.
Nachhaltigkeit:
Es werden Sekundärrohstoffe und biologische Materialien vorgeschlagen wo immer
möglich. Es sollten klarere und eindeutigere Aussagen zu den Verbindungstechniken
getroffen werden um eine Kreislaufgerechtigkeit wirklich herstellen zu können. Die
Verfasser sind sich bewusst, keinen weiteren Sondermüll erzeugen zu wollen.
Es wäre auch zu prüfen, ob nicht zumindest die Tragstruktur des Bestandsbaus an
der Gartenstraße Eingang in die Planung finden könnte, anstatt ihn schweigend
abzureißen. Bestehen auch Möglichkeiten der Nachnutzung von Materialien und
Bauteilen vor Ort? Innovativere Ansätze wären willkommen.
Das Projekt stellt sich aus zwei im 90-Grad Winkel zueinanderstehenden Volumen
dar, die im Umlenkungspunkt miteinander verbunden sind. Der südliche Körper
scheint sehr massiv und hebt sich stark von der umgebenden Bebauung ab. Er ist in
südliche Richtung kaum anschlussfähig. Es wird als positiv hervorgehoben, dass die
beiden vorgeschlagenen Körper die Kubatur entlang der Gartenstraße gut gliedern
und dadurch einer räumlichen Monotonie entgegenwirken. Der Eingangsbereich, der
zwischen den beiden Körpern als verglaste Struktur angeordnet ist, schafft eine
ablesbare und eindeutige Adressbildung durch Materialität und Form. Der Sockel
beider Gebäudekörper vermittelt gut zwischen dem abfallenden Gelände und der
aufgehenden Gebäudekubatur und ist in seiner Materialität richtigerweise abgesetzt.
Architektonisches Konzept:
Die architektonische Qualität ist unter anderem in den lichtdurchfluteten Räumen (hier
vor allen Dingen das Eingangsfoyer) zu sehen. Die eingeschnittenen Höfe, die dieses
Konzept unterstützen sollen, erscheinen eher kleinteilig und verhindern teilweise
großzügigere Raumkonfigurationen (siehe Funktionalität).
Als eindeutige Empfehlung wird ausgesprochen, den kompletten Parkbereich im
Norden neu zu konzipieren und zu entwerfen, hier scheint es wichtig alternative Ideen
zu entwickeln (ev. eine Parkstruktur), die die Außenraumqualität architektonisch aber
auch ökologisch stärker in den Vordergrund stellt (Versiegelungsanteil der
Grundstücksflächen).
Funktion und Raumprogramm:
Die innere Organisation der Grundrisse ist einfach und logisch nachvollziehbar. Die
Funktionalität des Lagebesprechungsraums und der Funkleitzentrale ist nicht
gegeben. Hier müssen neue Konzepte gefunden werden, die auch die stringente
Beibehaltung der Bündigkeit der Erschließung in Frage stellen könnte und diskutieren,
ob ein Innenhof umgewidmet werden müsste. Die Grundrisse könnten insgesamt eine
größere Flexibilität aufweisen. Es ist zu überprüfen, ob die Verwahrungsräume im EG
untergebracht werden können, um Wege für das wachhabende Personal zu
minimieren.
Bauplanungs- und Bauordnungsrecht:
Alle Bauplanungs- und Bauordnungsrecht relevanten Vorgaben und Parameter
wurden eingehalten, bzw. unterschritten.
Wirtschaftlichkeit:
Die Wirtschaftlichkeit ist durch die gezeigten Angaben der Flächeneffizienz angezeigt.
Es ist eine 7%ige Kostenüberschreitung vorhanden, die aus einem zu hohen
Raumangebot resultiert. Dies muss überprüft und korrigiert werden.
Die vorgeschlagenen Bauabschnitte den beiden Körpern folgend ist nachvollziehbar
und logisch. Die Erweiterungsmöglichkeit des 3.Bauabschnitts ist ähnlich der
Parkflächen noch nicht überzeugend geplant und entworfen.
Baukonstruktion:
Der Entwurf überzeugt durch eine glaubhafte Holzhybridkonstruktion (klarere
Aussagen zur sortenreinen Verschränkung von Holz und Beton wären
wünschenswert) inklusive der Holzfassade in den Erd- bis Obergeschossen, die auch
die Themen der Langlebigkeit aufgreift und zufriedenstellend abdeckt. Hier sei der
konstruktive Holzschutz erwähnt wie auch die Gliederung der Fassade, der auf die
Spezifika des Brandüberschlags reagiert. Die Tiefe der Fassade gefällt, könnte sogar
noch weiter ausgebaut werden, um auch durch Themen des passiven
Sonnenschutzes weiter bereichert werden zu können. Der Materialwechsel von Sockel
zu der Holzkonstruktion wurde bereits erwähnt. Wichtig ist hierbei die spezielle
Anforderung für einen mechanischen Einbruchschutz des Gebäudes, diese müsste
überprüft werden.
Bauphysik:
Die energetische Betrachtung nach KFW40 der Fassade ist Grundvoraussetzung und
gefordert und von den Verfassern so beschrieben. Sonnenschutz, Brandschutz und
Schallschutz sind ebenfalls als behandelt aufgeführt und dargestellt. Die
Innenlufthygiene wird sowohl über passive wie auch aktive Elemente sichergestellt.
Gebäudetechnik:
Es wird ein Bodenheizsystem mit zusätzlichen Kühlsegeln vorgeschlagen, welches
durch Wärmepumpen und Erdsonden betrieben wird. Hier wäre eine Kombination in
Deckensegeln zu prüfen. Die Warmwassererzeugung wird zusätzlich durch
elektrische Wärmedurchlauferhitzer bereitgestellt. PV Anlagen stellen die Möglichkeit
zur regenerativen Stromerzeugung sicher, welche durch Batteriespeicher ergänzt
wird.
Nachhaltigkeit:
Es werden Sekundärrohstoffe und biologische Materialien vorgeschlagen wo immer
möglich. Es sollten klarere und eindeutigere Aussagen zu den Verbindungstechniken
getroffen werden um eine Kreislaufgerechtigkeit wirklich herstellen zu können. Die
Verfasser sind sich bewusst, keinen weiteren Sondermüll erzeugen zu wollen.
Es wäre auch zu prüfen, ob nicht zumindest die Tragstruktur des Bestandsbaus an
der Gartenstraße Eingang in die Planung finden könnte, anstatt ihn schweigend
abzureißen. Bestehen auch Möglichkeiten der Nachnutzung von Materialien und
Bauteilen vor Ort? Innovativere Ansätze wären willkommen.
©walter huber architekten gmbh
©walter huber architekten gmbh