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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2018

Neubau Rathaus Hainburg

Anerkennung

Preisgeld: 2.850 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

Bobran Ingenieure

Bauphysik

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen quadratischen, zweigeschossigen pavillionartigen Stadtbaustein vor, dem es in seiner Höhenentwicklung und Positionierung gelingt, sich in die Umgebung einzupassen und die städtebauliche heterogene Situation angemessen zu gliedern. Das Gebäude ist konsequenterweise mit einer Sockelfuge versehen, die den schwebenden Charakter des Baus unterstützt. Allerdings wird hierdurch eine Rampe für den barrierefreien Zugang erforderlich.
Die sehr kompakte Organisation des Parkplatzes an der Retzerstraße lässt zu, dass der Grünraum entlang der Landesstraße 3065 bis an das Gebäude und den davorliegenden Platz herangeführt werden kann. Der Vorschlag einer kleinen Tiefgarage unter dem Gebäude wird vom Preisgericht jedoch als zu aufwendig beurteilt.
Parallel zur Kirchstraße wird, entlang der Gebäudekante ein länglicher Rathausplatz vorgeschlagen, an dem sich der Haupteingang des Gebäudes befindet. Ein Unterschnitt im Erdgeschoss zum Rathausplatz kennzeichnet den Eingang in das Rathaus.
Im Inneren ist das Gebäude stringent und logisch organisiert. Im Mittelpunkt des Grundrisses steht der zweigeschossige Mehrzwecksaal, der im EG erschlossen, vom 1. Obergeschoss einsehbar ist. Dies verspricht hohe räumlichz und nutzungsbezogene Qualitäten. Im Abgleich hiermit wirken das Foyer und der Vorbereich zum Mehrzwecksaal jedoch beengt. Nebennutzungen und die Haupterschließungen sind in innenliegenden Kernbereichen untergebracht. Leider fehlt zur räumlichen Qualität der Haupterschließung das Tageslicht von oben.
Alle weiteren Nutzungen sind ringförmig um das Zentrum organisiert. Gezielte Ausblicke und die starke Orientierung auf die Mitte des Hauses ermöglichen eine gute Orientierung. Das Trauzimmer ist in einer Ecksituation verortet.
Als Fassade wird eine Doppelfassade vorgeschlagen, die nach Außen ein sehr pures Erscheinungsbild ermöglicht. Der dahinterliegende eigentliche Raumabschluss ist schuppenförmig gestaltet. Die damit verbundenen eingeschränkten Öffnungs- und Lüftungsmöglichkeiten werden kritisch gesehen. Gleiches gilt für die Anschlüsse der Bürotrennwände an die schrägen Fassaden sowie die gewählte stützenfreie Tragkonstruktion.
Das Gebäude liegt in Bezug auf den BGF–Kennwert leicht über dem Durchschnitt, gleiches gilt für das Verhältnis von NF / BGF, was durch die Doppelfassade bedingt ist.
Die Arbeit stellt vom Städtebau, über die gewählte Typologie und die saubere Grundrissorganisation einen gelungenen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.