modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Neubau Schulcampus Ost in Kornwestheim

Außenperspektive

Außenperspektive

2. Anerkennung

Preisgeld: 13.000 EUR

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Drei Häuser – Drei Freiräume

Mit einer einfachen städtebaulichen Setzung wird das Baufeld am Ortsrand Kornwestheims sinnfällig zoniert. Das bestehende Schulgebäude wird um ein dreigeschossiges Schulhaus sowie die neue Sporthalle zu einem klar strukturierten Campusensemble erweitert. Der Bestandsbau wird somit integraler Bestandteil der künftigen städtebaulichen Ordnung.

Die drei gegeneinander versetzten Baukörper sind durch eine langgestreckte Pergola miteinander verbunden und doch bleibt die Durchlässigkeit von der adressbildenden Nordseite zum südlich angrenzenden Landschaftsraum bewahrt. Durch die gewählte Anordnung ergeben sich drei klar gewidmete und räumlich gefasste Freiräume. Im Südwesten der Freispielbereich für die Grundschule, im Südosten der Schulhof von Gemeinschafts- und Realschule und im Norden ein gemeinsamer adressbildender Vorplatz, an dem alle drei Häuser partizipieren. Die bestehenden Wegeverbindungen von Westen, Norden und Osten werden aufgenommen und mit der neuen Situation verflochten.

Beurteilung durch das Preisgericht

In Ergänzung zum bestehenden Schulgebäude schlagen die Entwurfsverfasser zwei weitere Gebäude vor - die Sporthalle und das Schulhaus, die zusammen ein überzeugendes städtebauliches Ensemble am Ende des innerstädtischen Freiraums bilden, trotz der Größe des Schulhauses. Eine mutige Entscheidung!
Die Besonderheit der Arbeit besteht in der Konzeption, alle Funktionsbereiche der Schule außer der Sporthalle in einem wohlproportionierten einfachen 3-geschossigen Gebäude zu bündeln, welches mit seinen umlaufenden auskragenden Balkonen den Typus eines Schulbaus gestalterisch hervorragend abbildet.
Mit der Haupterschließung von Norden über den Schulplatz gelingt es dem Entwurf überzeugend, an die ankommenden Wegebeziehungen und den zentralen großen Park in Kornwestheim anzuknüpfen. Zwischen Realschule, Sporthalle und Schulhaus wird ein großzügiger Platz aufgespannt, der die Funktion der Adressbildung, Orientierung und Verteilung in vorbildlicher Weise löst und alle Eingänge über eine leichte offene Pergolastruktur miteinander verbindet. Durch die städtebauliche Setzung der Gebäude gelingt es den Verfassern darüber hinaus den unterschiedlichen Schularten individuelle voneinander getrennte Freiräume / Pausenräume anzubieten.
Das Schulgebäude besticht durch seine räumliche, strukturelle und typologische Klarheit, die ein hohes Maß an Flexibilität erwarten lässt. Überzeugend ist auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten die geringe BGF des Entwurfs sowie das günstige A/V Verhältnis.

Auch wenn die Arbeit das Schulgebäude, entsprechend der Funktionen, mit unterschiedlichen Eingängen ausstattet, wird bemängelt, dass die Organisation der verschiedenen Schularten in einem Gebäude, die pädagogischen Anforderungen nur ungenügend abbildet und es innerhalb der Nutzungsverteilung teilweise erhebliche Defizite gibt, was insbesondere ein Cluster der Gemeinschaftsschule betrifft, das durch die Durchgangsnutzung in seiner Funktion beeinträchtigt wird. Auch die Anordnung der Mensa mit Küche, sowie die Anlieferung können nicht überzeugen. Eine innenliegende Treppe für die Erschließung des 3.OG wird als nicht ausreichend erachtet. Die gewünschte Erweiterung der Grundschule in einem separaten Baustein kann bei dieser Konzeption nicht überzeugen. Bemängelt wird zudem, dass durch die Lage der Sporthalle der wertvolle und erhaltenswerte Baumbestand nicht erhalten werden kann.

Trotz der guten städtebaulichen Setzung kann die Arbeit auf der Gebäudeebene nicht überzeugen.
Inneperspektive

Inneperspektive