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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Neubau Sport Campus der TUM im Olympiapark

Anerkennung

Preisgeld: 24.000 EUR

SPREEN ARCHITEKTEN

Architektur

Waechter + Waechter Architekten BDA PartmbB

Architektur

TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Das Konzept des Olympiageländes hat sich über die Jahrzehnte im besten Sinne als nachhaltig und zukunftsweisend bewährt. Die Grundlinien des Konzepts werden daher aufgenommen und durch den neuen Campus gestärkt. Bewusst stehen die klaren rechteckigen, schachbrettartig angeordneten Baukörper und die Sportfelder des neuen Campus auch weiterhin in spannungsvollen Kontrast zu der amorphen und freien Formensprache der umgreifenden Dämme von Grzimek und der Zeltbauten von Behnisch. Die Spielfelder werden innerhalb des Beckens durch eine Nord-Süd verlaufende Haupterschließungsachse erschlossen. In den Bereichen eingestreut sind Treffpunkte, die durch geometrisch gesetzte Baumgruppen auch räumlich akzentuiert sind.

Durch Absenken der Hallen- bzw. der Erschließungs- und Verteilebene fügen sich die in einzelne Baukörper aufgeteilten Hallen in die Maßstäblichkeit der Spielfelder ein und werden so integrativer Bestandteil des freiräumlichen Konzepts. Die intensive Begrünung der Aufsichten stärkt diesen Effekt, insbesondere für die Aufsicht vom Damm. Die so gegliederte Baumasse erlaubt Durchblicke und Blickbezüge zwischen den Hallen, bzw. zwischen die Spielfeldern und dem Damm, statt diesen zu versperren. Durch die geringe Höhe der neuen Hallen werden die markante Zeltarchitekturen, anders als im Bestand, nicht gestört.

Zwischen dem Bestandsgebäude des BFTS, dem neuen Eingangs- und Hörsaalgebäude sowie dem Institutsgebäude (3. BA) wird ein zentraler großzügiger Campusplatz als kommunikativer Treffpunkt mit einem Baumdach nach Norden angeordnet. Damit wird der Bestand BFTS in den neuen Campus räumlich und funktional eingebunden.

Die Hallenebene ist klar in einen nördlichen Bereich mit Umkleiden und Laboren als Stiefel- und einen südlichen Turnschuhbereich für die Sporthallen gegliedert. Durch die netzartige Erschließung um drei Innenhöfe entstehen attraktive, sonnige Erschließungsräume als ringförmig um die Hallen gelegte Begegnungsstätten für Gespräche vor und nach dem Sport. Das klassische Erschließungssystem (Cardo + Decumanus) erleichtert den Benutzern die Orientierung in der Großanlage. Die durch Aufweitungen an den Zugängen unterschiedlich tiefen Erschließungsflächen sowie die Freiflächen der Höfe werden als Sportbereich genutzt, wie z.B. als Boulderwände an den Stirnseiten der Hallen. Für Studierende und Lehrende wird so über die reine Spotnutzung hinaus eine identitätsstiftende, unverwechselbare Campusatmosphäre innen wie auch außen erreicht.

Von den Spielfeldern im Freiraum sind die Sporthallen als rundum verglaste, minimalistische Glasskulpturen erlebbar, die schöne Einblicke in die Hallen und damit eine Vernetzung der Innen- und Außensportflächen ermöglichen. Auch den Spaziergängern auf den Dämmen öffnet sich durch die Rundumverglasung das pulsierende Leben des Sportbetriebes.Über die Höfe im Stiefel- als auch im Turnschuhbereich ist das Freigelände zugänglich. Breite, arenaartige Sitzstufen mit Blick in die Kommunikationszonen und in die Hallen laden zum Verweilen ein.

Die zeitlosen Materialien, vor allem die vorwiegende Verwendung von Holz, unterstreichen die ansprechend heitere, freundliche Atmosphäre des neuen Campus. Mit den leichten transparenten und begrünten Holzbauten wird eine ähnliche inspirierende Atmosphäre wie bei den übrigen Olympiabauten angestrebt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die besondere Qualität der Lösung liegt in der maximalen Reduzierung der oberirdischen Baumassen der fünf Baukörper durch die Tieflage aller Sporthallen mit den gesamten notwendigen Nebenräumen.Drei abgesetzte Lichthöfe können durch großzügige Dimensionierung die Verkehrsflächen im UG belichten und übernehmen mit ihren Außentreppen klug die Verbindung zu den Freiflächen nach West bzw. auch nach Ost. Damit können die drei Baukörper der Sporthallen von oben belichtet werden und zeigen den Zusehern als verglaste, von oben einsehbare Solitärbauten markant ihre Nutzung. Das Zentralgebäude mit drei Obergeschossen übernimmt die Funktion des Haupteingangs für die gesamte Anlage.

Zusammen mit dem Bestandsgebäude des BFTS und dem 3. Bauabschnitt Institutsgebäude wird ein nach Osten orientierter Campus-Platz gebildet, der auch sinnvoll die Freifläche der Mensa ist. Die Gebäude verzahnen sich intensiv mit der umgehenden Parklandschaft und bieten damit auch den Mitarbeitern solche Arbeitsplatzqualitäten. […]

Die orthogonale Ordnung der bestehenden Sportanlagen wird richtigerweise aufgenommen, die umgebenden Landschaftswälle bleiben unangetastet. Angenehm gegliedert sind die Außensportflächen durch vier „Platzanlagen“ aus Wetterschutzdächern und Baumhainen im südlichen und nördlichen Bereich, dort auch für die Vereine mit dem Vereinsheim. Die vorgeschlagenen Baumreihen und –haine orientieren sich sympathisch am Bestand. Für die gewünschte Anbindung nach Westen wird keine Lösung angeboten.

Funktion Sporthallen: Beginnend mit den Treppenanlagen im Haupteingang ins UG, über die zentrale Garderobe (mit sauberer Trennung in Stiefel- und Turnschuhgang)werden klare, übersichtliche und großzügige Erschließungswege für die Hallen angeboten. Die notwendigen Geräteräume sind richtig lokalisiert. Allerdings werden über die haustechnischen Räume keine Angaben gemacht.

Funktion Hörsaal- und Bibliotheksgebäude: Bibliothek, Seminarräume und Hörsäle und Mensa (von oben) sind in drei Obergeschoßen sinnvoll gestapelt. Funktion Institutsgebäude: Mit Außenmaßen von 60 auf 70 m bleibt die Dimension des nicht unterkellerten, dreigeschossigen Gebäudes im angemessenen Rahmen. Umlaufend um einen Innenhof sind damit kurze Wege zwischen den Büros gesichert. Die von der Fakultät gewünschte enge Verbindung der Labore zu den Sporthallen kann aber entwurfsbedingt nicht (bzw. nur für eine Halle) angeboten werden. Insgesamt wird die Forderung der Hochschule nach einer integrierten Lösung nicht erfüllt. […]

Die innere vertikale Erschließung ist mit Aufzügen sinnvoll gegeben. […]
Die vorgeschlagenen Tragwerke der streng rationalen Baukörper sind sinnvoll nach Nutzung differenziert und versprechen eine hohe Effektivität bei gesicherter Wirtschaftlichkeit. Der Verfasser erreicht trotz großzügig dimensionierter Verkehrsflächen einen der niedrigsten Kubaturwerte, was grundsätzlich wirtschaftliche Gesamtkosten sichert. Fassaden und Ausbauelemente sind nur wenig aussagekräftig durchgearbeitet.

Auf dem freien Baufeld kann sinnvoll eine erste Teilbaumaßnahme mit der östlichen Sporthalle und dem Hörsaal- und Bibliotheksgebäude gebaut werden. Nach Abbruch der südlichen Bestandshallen werden dann in der zweiten Teilbaumaßnahme die westlichen Sporthallen ergänzt, der Realisierungsteil des Wettbewerbs ist also erstellt. Der dritte Bauabschnitt kann dann in der Folge realisiert werden, Anbindung an die Neubauten über das UG.
Städtebauliches Konzept | Funktionsverteilung

Städtebauliches Konzept | Funktionsverteilung

Städtebauliches Konzept | Funktionsverteilung

Städtebauliches Konzept | Funktionsverteilung

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Hallengeschoss

Grundriss Hallengeschoss

Grundriss Hallengeschoss

Grundriss Hallengeschoss

Ansicht Ost | Schnitte

Ansicht Ost | Schnitte

Ansicht Ost | Schnitte

Ansicht Ost | Schnitte