Bestimmendes Element dieses Entwurfs ist die konsequente Trennung der gewerblichen Nutzung im Sockelbauwerk zu den übrigen Nutzungen. Auf dem stark begrünten Sockel werden drei Kuben platziert, die den Fußabdruck der gegenüberliegenden Bebauung aufnehmen.
Das städtebauliche Konzept ist nachvollziehbar, allerdings wirft die Setzung der Kuben Fragen auf. Die Setzung der Kuben, teils feistehend, teils an den Seiten verankert wirkt nicht konsequent durchdacht. Auch entstehen schlecht bespielbare Zwickel bei den beiden westlichen Baukörpern. Das Cafe an der Nordwestecke ist stadträumlich richtig situiert und auch der Eingang des Supermarktes von Norden her überzeugt. Die Erschließung des Kindergartens und des Jugendtreffs im Süden über einen großzügigen Treppenraum, oder alternativ über eine Rampe funktionieren gut.
Im Süden ist richtigerweise auch der öffentliche Grünbereich situiert, der sich nach Osten noch fortsetzt und über die Rampe auf das grüne Plateau führt. Weniger überzeugend ist die beschriebene großzügige Erschließung der Wohnungen über den Sockel. Hier fehlt eine Adressbildung vom öffentlichen Raum aus. Auch die innere Erschießung über einen langen schmalen Schlauch in ein dunkles Sicherheitstreppenhaus ist wenig attraktiv und einladend.
Im geförderten Wohnbau ist eine derartige Lösung nicht zulässig. Insgesamt müssten die Eingangsbereiche und die innere Erschließung deutlich aufgewertet werden.
Die stadträumlich dominante Sockelzone ist in ihrer Ausführung und in der Verteilung der Grünbereiche, die sich nach oben auf das Plateau entwickeln sollen nicht in allen Bereichen konsequent durchgearbeitet. Die Freibereiche auf dem Plateau versprechen für die Bewohner gute Aufenhaltsqualitäten und sind bedingt dazu geeignet auch eine Wirkung in das angrenzende Quartier zu entwickeln.
Die Wohnungsgrundrisse in den aufgehenden Gebäuden sind gut und effizient gestaltet. Sie wickeln sich um das Sicherheitstreppenhaus was dazu führt, dass ein Großteil der 2-Zimmer-Wohnungen eine reine Nordbelichtung hat. Diese Anordnung schafft zwar geringe Erschließungsflächen geht allerdings zu Lasten einer natürlichen Belichtung.
Nicht nachvollziehbar ist die Setzung der Balkone, die die Konsequenz der Punkthäuser wieder aufbrechen und teils sogar über den Sockel hinausragen. Auch statisch bringt das Konzept einige Probleme mit sich. Die Stützenstellung im EG bestimmt sich zunächst aus den Stützen der TG. Nicht berücksichtigt ist allerdings die Stellung der Außenwände aus den Obergeschossen im EG. Hier sind statische Nachbesserungen notwendig.
Die bereits oben angesprochene Verankerung der aufgehenden Gebäude mit dem Sockel ist daher zu hinterfragen.
Für den Einzelhandel funktioniert zwar die fußläufige Erschließung, nicht aber die Erschießung von der TG aus. Der Rollsteig direkt neben der TG Rampe funktioniert so nicht.
Auch sind die Stellplätze in der TG überwiegend gefangen (Sackgassen ), was in der Praxis zu Problemen führt.
Auch in Bezug auf den Brandschutz ist hier eine Überarbeitung nötig, da v. a. im mittleren und südöstlichen Bereich die RW-Längen nicht eingehalten werden.
Die Geschoßfläche im Verhältnis zur Wohnfläche ist als wirtschaftlich anzusehen. Grundsätzlich ist die städtebauliche Idee der Solitäre auf einem Sockel ein interessanter Beitrag für diesen Ort. Auch die Betonung des Elements Grün ist dazu geeignet einen Mehrwert für dieses Quartier zu generieren. Das begrünte Plateau verspricht eine gute Aufenthaltsqualität für die Bewohner und kann klimatisch auch in die Umgebung ausstrahlen. In der Durcharbeitung hat die Arbeit jedoch einige Schwächen und verliert in sich an Stringenz.