Neubebauung am Hermeskeiler Platz

Das städtebauliche Gesicht zum Hermeskeiler Platz ist ausdrucksstark. Es wird in seiner Grundhaltung durch die fünfteilige Arkadierung in der Simmerer Straße fortgesetzt. Entlang der Bahnlinie ist das Gebäude durch Einschnitte, ein überhöhtes Erdgeschoss und die Staffelung des Obergeschosses gegliedert und fügt sich maßstäblich in die Umgebung ein. Besonders attraktiv ist die nach Süden orientierte gewerbliche Nutzung. Sie verspricht, den urbanen Charakter zu stärken.

Die Regelgrundrisse für die Wohngeschosse sind mit drei attraktiven, barrierefreien Treppenhäusern ausgestattet, die Tageslicht erlauben. Die Wohnungstypologie ist in klarer Schottenbauweise ausgeführt. Allerdings sind sowohl Badezimmer als auch Küchen innenliegend. Küchen sind nicht abtrennbar, ohne Tageslichtbezug zu verlieren. Die Wohnbereiche verfügen über gut nutzbare Loggien. Für die Erdgeschosswohnungen sind über Mietergärten weitere Freiräume verfügbar.

Die Zugänge zur Kindertagesstätte liegen richtig orientiert von Norden und Süden. Dies führt jedoch zur Trennung der Freibereiche der Kindertagesstätte. Die innere Organisation ist richtig, jedoch wenig inspiriert.

Ein durch eine umfassende Pergola differenzierter Freiraum verbindet die Baukörper untereinander und schafft eine eindeutige und dennoch offene Grenze.

Die architektonische Anmutung ist eigenständig. Klassische Elemente wie Arkaden und Pergolen werden verwendet und zeigen damit ein differenziertes architektonisches Vokabular. Ob der bogenförmige Gebäudeabschluss dem Kontext entspricht, wird kontrovers diskutiert. Aussagen zur Materialität bleiben außer zur Erdgeschosszone im Vagen.

Die Gesamtkomposition der Anlage schafft für den Ort einen starken eigenständigen Charakter und ist ein bemerkenswerter Beitrag.