Einladungswettbewerb | 12/2017
Neue Firmenzentrale der Firma Balluff
©wulf architekten
3. Preis
Preisgeld: 15.000 EUR
Architektur
Landschaftsarchitektur
Bauphysik
BRUTAL & Delikat I Visual Narrative
Visualisierung
Erläuterungstext
In unserem Entwurf folgen die Gebäude der Idee einer robusten aber transparenten Infrastruktur, die flexibel auf die Anforderungen eines agilen, globalen Unternehmens reagieren kann: effizient und bodenständig, aber bereit für die Zukunft. Der architektonische Ausdruck wird hierdurch maßgeblich definiert und durch das Innenleben bespielt. Leichte Modifikationen dieser Grundstruktur erlauben es, auf die unterschiedlichen Anforderungen und die Umgebung zu reagieren – als große Höfe oder als sich auftürmender Hochpunkt. Gleichwohl bleiben alle Gebäude als zusammengehörendes Ensemble lesbar.
Beurteilung durch das Preisgericht
Ein schmales Hochhaus und ein großer solitärer Ring machen für den Auftakt und die Erweiterung des Balluff Standorts 2022. Das hohe Haus für die Firmenzentrale ist weithin sichtbar am Beginn der Plieninger Straße; hier soll in der Zukunft das Areal nach Osten hin mit einem weiteren großen und rechteckigen Ringgebäude konsolidiert werden. Es wirkt sehr schmal, zu schmal für diesen herausgehobenen Standort.
Das quadratische 3-geschossige Hofgebäude für die Entwicklungsabteilungen der Firma kann schon durch die schiere Größe den heterogenen Gewerbe-Standort um den jetzigen Firmensitz zu einer Einheit mit Kraft und Ausstrahlung ergänzen. Die relativ geringe Höhenentwicklung (3 OGs und 2 TGs) gliedert sich gut ein und lässt dem Bestandsgebäude Raum und Würde. Weitere Hochgaragen sind nicht nötig; der Bauteil im 2. BA an der Plieninger Straße kann so als Boardinghaus ausgewiesen werden. Das Hochhaus mit einem 2-geschossigen Eingangsbereich ist recht gut aufgeteilt; die beiden Kerne stehen allerdings weit in den Grundriss hinein und unterbrechen eine flexible Nutzung. Insgesamt ist das Gebäude im Inneren durch die Schmalheit nicht optimal nutzbar. So sind die Konferenz- und Schulungsbereiche nur in den oberen Geschossen unterzubringen (kein ebenerdiger Zugang).
Das 3geschossige Ringgebäude ist mit dem Bestand etwas kompliziert verschränkt; eine Verknüpfung vom Vorbereich des Bestandsgebäudes und dem neuen großen Innenhof erscheint möglich und ist wünschenswert, gerne auch als offene Verbindung. Das Erdgeschoss liegt auf der gleichen Ebene, die Hanglage wird über die beiden Tiefgaragengeschosse, die ganzflächig unter dem Neubau liegen, geschickt aufgefangen. So liegt die TG Zufahrt auf der unteren Ebene und ist einfach zu befahren. Die lange Ringerschließung hat Vorteile und Nachteile in der Nutzung. Alle Bereiche können sich einfach in Nachbarbereiche erweitern, aber es gibt keine kurzen horizontalen Verbindungen zwischen unterschiedlichen Abteilungen, nur durch andere Abteilungen hindurch. Es sind auch wenig Angebote gemacht, um kommunikative Räume und Verbindungen über mehrere Ebenen anzudeuten. Eine neutrale Erreichbarkeit der 5 Haupt- Kerne ist im EG durch einen verbreiterten Flur angedacht, aber auch hier gibt es lange Wege. Eigentlich wäre das Gebäude für eine dezentrale Erschließung besser geeignet als für einen zentralen Eingang.
Verschiedene Büroformen sind gut abzubilden; allerdings erscheint die angebotene Gebäudetiefe als nicht ausreichend für offene und freie Büroformen. Die innenliegenden Kerne sind nicht sehr attraktiv und ‚verstopfen‘ die sehr flexiblen Grundrisse. Der zentrale Ausgang aus der TG in den Innenhof belebt den Innenhof und könnte zu einer lebendigen Mitte wesentlich beitragen.
Die Angaben zu den geplanten Fassaden sind sehr rudimentär und lassen viele Fragen offen (Ganzglaskonstruktion, Doppelschaligkeit, Wegfall von Sonnenschutz bei Balkonen). Die Perspektive des Hochhauses ist eigentlich eine Zumutung.
Die Flächenwerte sind günstig; die Nutzflächen sind erreicht, die BGF ist leicht erhöht, aber das Verhältnis von BRI/BGF ist eher niedrig (es werden auch keine 2-geschossigen Bereiche angeboten). Der Flächenverbrauch auf dem Grundstück ist hoch. Die Konstruktion ist einfach und lässt keine besonderen Maßnahmen erwarten. Brandschutz und Barrierefreiheit sind problemlos darstellbar.
Insgesamt ist das Ringgebäude ein robuster und konsequent durchgeplanter Baukörper, der mit einigen Anpassungen vielen Büroformen ermöglichen kann. Das Gebäude ist eher introvertiert ausgerichtet und fast konventionell strukturiert – die großartige Mitte und die klare Haltung aber könnte die Nutzung gut aufnehmen und das Gesamtgebiet positiv strukturieren.
Das quadratische 3-geschossige Hofgebäude für die Entwicklungsabteilungen der Firma kann schon durch die schiere Größe den heterogenen Gewerbe-Standort um den jetzigen Firmensitz zu einer Einheit mit Kraft und Ausstrahlung ergänzen. Die relativ geringe Höhenentwicklung (3 OGs und 2 TGs) gliedert sich gut ein und lässt dem Bestandsgebäude Raum und Würde. Weitere Hochgaragen sind nicht nötig; der Bauteil im 2. BA an der Plieninger Straße kann so als Boardinghaus ausgewiesen werden. Das Hochhaus mit einem 2-geschossigen Eingangsbereich ist recht gut aufgeteilt; die beiden Kerne stehen allerdings weit in den Grundriss hinein und unterbrechen eine flexible Nutzung. Insgesamt ist das Gebäude im Inneren durch die Schmalheit nicht optimal nutzbar. So sind die Konferenz- und Schulungsbereiche nur in den oberen Geschossen unterzubringen (kein ebenerdiger Zugang).
Das 3geschossige Ringgebäude ist mit dem Bestand etwas kompliziert verschränkt; eine Verknüpfung vom Vorbereich des Bestandsgebäudes und dem neuen großen Innenhof erscheint möglich und ist wünschenswert, gerne auch als offene Verbindung. Das Erdgeschoss liegt auf der gleichen Ebene, die Hanglage wird über die beiden Tiefgaragengeschosse, die ganzflächig unter dem Neubau liegen, geschickt aufgefangen. So liegt die TG Zufahrt auf der unteren Ebene und ist einfach zu befahren. Die lange Ringerschließung hat Vorteile und Nachteile in der Nutzung. Alle Bereiche können sich einfach in Nachbarbereiche erweitern, aber es gibt keine kurzen horizontalen Verbindungen zwischen unterschiedlichen Abteilungen, nur durch andere Abteilungen hindurch. Es sind auch wenig Angebote gemacht, um kommunikative Räume und Verbindungen über mehrere Ebenen anzudeuten. Eine neutrale Erreichbarkeit der 5 Haupt- Kerne ist im EG durch einen verbreiterten Flur angedacht, aber auch hier gibt es lange Wege. Eigentlich wäre das Gebäude für eine dezentrale Erschließung besser geeignet als für einen zentralen Eingang.
Verschiedene Büroformen sind gut abzubilden; allerdings erscheint die angebotene Gebäudetiefe als nicht ausreichend für offene und freie Büroformen. Die innenliegenden Kerne sind nicht sehr attraktiv und ‚verstopfen‘ die sehr flexiblen Grundrisse. Der zentrale Ausgang aus der TG in den Innenhof belebt den Innenhof und könnte zu einer lebendigen Mitte wesentlich beitragen.
Die Angaben zu den geplanten Fassaden sind sehr rudimentär und lassen viele Fragen offen (Ganzglaskonstruktion, Doppelschaligkeit, Wegfall von Sonnenschutz bei Balkonen). Die Perspektive des Hochhauses ist eigentlich eine Zumutung.
Die Flächenwerte sind günstig; die Nutzflächen sind erreicht, die BGF ist leicht erhöht, aber das Verhältnis von BRI/BGF ist eher niedrig (es werden auch keine 2-geschossigen Bereiche angeboten). Der Flächenverbrauch auf dem Grundstück ist hoch. Die Konstruktion ist einfach und lässt keine besonderen Maßnahmen erwarten. Brandschutz und Barrierefreiheit sind problemlos darstellbar.
Insgesamt ist das Ringgebäude ein robuster und konsequent durchgeplanter Baukörper, der mit einigen Anpassungen vielen Büroformen ermöglichen kann. Das Gebäude ist eher introvertiert ausgerichtet und fast konventionell strukturiert – die großartige Mitte und die klare Haltung aber könnte die Nutzung gut aufnehmen und das Gesamtgebiet positiv strukturieren.
©wulf architekten
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