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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2008

Neue Mitte und Haus der Generationen

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausgangssituation

Die Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg liegt an der kleinen Laber im niederbayrischen Hügelland. Die Neue Mitte mit dem Haus der Generationen an der Nahtstelle zwischen den beiden Ortsteilen soll auf der ehemaligen Industriebrache des Vishay-Geländes entstehen.
Im Norden wird die Neue Mitte von der raumbildenden Hügellandschaft begrenzt, die sich nach Süden zu den Laberauen öffnet und so ein Teil des Labertals bildet.


Übergeordnetes Freiraumkonzept

Das Wettbewerbsgelände befindet sich am Fuß der landschaftsprägenden Hangkante, die als Frischluftschneise zum Talraum der Laber fungiert. Nach Süden hin öffnet sich die Landschaft zu den Laberauen hin.
Das Konzept sieht vor, die Neue Mitte der Gemeinde über Alleen entlang der Hauptverkehrswege, über „Grüne Achsen“ in Nord-Süd-Richtung mit den Laberauen zu verbinden. Gleichzeitig soll die Verbindung zwischen den Ortsteilen Pfaffenberg und Mallersdorf über eine Allee entlang der Straubinger Straße gestärkt werden.
Die „Grünen Achsen“ umspülen die Neue Mitte und rahmen im Norden den grünen Frischluft-Korridor ein.
Im Süden zu den Laberauen hin entsteht eine neue grüne Mitte für die Gemeinde, die den landschaftsprägenden Raum in Form von „Laberterrassen“ inszeniert.


Neue Mitte und Haus der Generationen

Die neue Mitte für die Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg soll ein Ort der Begegnung für die Einwohner der beiden Ortsteile sowie generationsübergreifend für junge und alte Mitbürger sein. Zu diesem Zweck soll die ehemalige Industriehalle des Vishay-Geländes zu einem Haus der Generationen umgestaltet werden.

Markt
Als Ergänzung zu dem Haus der Generationen und als Stärkung seiner kulturellen Funktion bilden ein durchlässiger Gebäuderiegel mit unterschiedlichen Nutzungen sowie das neue Rathaus einen städtebaulichen Rahmen für einen multifunktionalen Marktplatz. Der Platz öffnet sich zur Straubinger Straße und lädt mit dieser Geste den Besucher und Passanten ein, ihn zu betreten und an stattfindenden Veranstaltungen teilzunehmen. Der Eingang zur Stadthalle, dem neuen Haus der Generationen, wird durch einen besonderen Plattenbelag als „roter Teppich“ betont und als Haupteingang hervorgehoben. Der Höhenunterschied des Geländes mit einer Neigung von West nach Ost ermöglicht die Gestaltung eines Freiraumes, der in Form eines tieferliegenden Platzes direkt dem Untergeschoß des Hauses der Generationen zugeordnet ist. Er bietet Aufenthaltsraum im Freien für Veranstaltungen wie Seminare und Spielraum für Jugendgruppen, Kinder und Senioren. Vom Marktplatz aus ist dieser Bereich über eine Stufenanlage erreichbar, die zum einen als Sitzgelegenheit dient und zum anderen den Bereich von der Straße abgrenzt und schützt. Ein Dach aus geschnittenen Platanen schließt den Raum nach oben hin ab und schafft besonders im Sommer eine angenehme Atmosphäre.
Die Fläche des Marktplatzes wird durch eine dem Rathaus vorgelagerte Brunnenskulptur, einem Wassertisch, unterteilt, und erhält so ein attraktives Freiraumelement, das den Platz belebt.

Parkplatz und Übungsfläche
Der Bereich nördlich der Stadthalle und des neuen Gebäuderiegels bietet Platz für ca. 120 baumüberstellte Parkplätze für Besucher der neuen kulturellen Mitte. Die Zufahrt erfolgt über die Holztraubacher Straße. Die zukünftige bauliche Entwicklung des Geländes sieht langfristig einen Umzug der Firma Lehner und damit den Wegfall der Halle 5 vor. Auf dieser Fläche könnte dann ein von Bäumen gerahmter Übungsplatz für die freiwillige Feuerwehr oder dem Motorsportclub Labertal entstehen.
Aufstellmöglichkeiten für Fahrradstellplätze finden sich in ausreichender Menge unter der südlichen Baumreihe des Rahmens, der auch schon vor dem Wegfall der Halle 5 realisiert werden könnte.
Der Bereich südlich der Straubinger Straße soll durch eine Baumreihe entlang der Straße gefasst und das Vorfeld der Gewerbe-und Einzelhandelsgebäude durch baumüberstandene Stellplätze neu geordnet werden.

Bushaltestelle und Wegeverbindungen
Die Schulbushaltestelle östlich des ehemaligen Vishay-Geländes wird so umgestaltet, das auf 2 Haltestellen verteilt insgesamt 8 Busse halten können. Baumreihen markieren die Haltestellen und strukturieren die Fahrbahnen, gleichzeitig schaffen sie ergänzend zu 2 überdachten Häuschen eine angenehme Aufenthaltsqualität für wartende Passagiere.
Die Schul- und Freizeiteinrichtungen nördlich des Wettbewerbsgebietes werden über einen neuen Fuß-und Radweg mit dem Parkplatz der Stadthalle verbunden. Diese fußläufige Verbindung schließt an den bestehenden Weg zwischen Gymnasium und Bushaltestelle an und wir südlich der Straubinger Straße fortgeführt. Dieser südliche Bereich ist Teil der neuen grünen Mitte der Gemeinde, die in ihrer Funktion als Verbindung zu den Laberauen als Laberterrassen-Park inszeniert werden soll. Auf diese Weise wird der Marktplatz zum Zentrum und gleichzeitig zum Trittstein zwischen der Hügellandschaft im Norden und den Laberauen im Süden.