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Einladungswettbewerb | 02/2022

Neuentwicklung Areal ehemalige Lederer Kulturbrauerei in Nürnberg

Gebäude Agnes

Gebäude Agnes

1. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

AllesWirdGut

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch seine Kombination von Poesie und pragmatischer Realisierbarkeit. Aufbauend auf dem poetischen Storytelling der Persönlichkeiten von Agnes und Albrecht Dürer entsteht konsequent an der Reutersbrunnenstraße eine geschlossene Blockrandbebauung „Agnes“ und zum Nachbarschaftsgrün ein offen gestaltetes, in sich gestaffeltes Gebäude, genannt „Albrecht“, das einen qualitativ hochwertigen Platz umrahmt.

Adresse und Identitätsbildung ist bemerkenswert gut gelöst. Das städtebauliche Konzept ist nachvollziehbar, da beide Strukturen in den Typologien der umliegenden Bebauung vorhanden sind.


Der Entwurf geht trotz seiner hohen Dichte und bebauten Fläche sensibel mit seiner Umgebung um. Der Massivität der Blockrandbebauung „Agnes“ wird durch deutlichen Rücksprung etwa auf Höhe der Traufe des Dürer-Gymnasiums adäquat entgegengewirkt.


Der Raum zwischen Dürer Gymnasium und Agnes ist an der richtigen Stelle sensibel aufgeweitet und schafft damit einen Schulvorplatz. Der Umbau der Sielstraße mit starker Durchgrünung ist grundsätzlich ein sehr guter Ansatz, die vielen Vorsprünge können rausbildend wirken.


Die Rückstaffelung der 4 Baukörper „Albrecht“ um den Platz und die Verbindung / Öffnung zum Bürgerpark lassen eine hohe Aufenthaltsqualität für sowohl BewohnerInnen als auch Passanten, erwarten. Die Terrassengärten von Albrecht stellen ein sehr attraktives Angebot dar. Der Quartiersplatz könnte jedoch als Ergänzung zu dem vorgeschlagenen Wasserspiel zu Gunsten des Platzklimas mehr Grünzonen erhalten.


Die Andeutungen im Bürgerpark legen starke Nutzungen nahe, hier sollte schonend vorgegangen werden. Schwer nachzuvollziehen ist die breite Erschließung nördlich des Parks.


Es ist lobenswert, dass der Entwurf mit den Wohnateliers im Süden und Osten von „Agnes“ alternative Wohnformen vorschlägt. Diese Wohnungen tragen zu einer gut belebten, nicht von Konsum geprägten, Erdgeschosszone bei.


Ein schöner Beitrag ist der große grüne Wohnhof im Obergeschoss über den Nahversorgern, wobei die Erschließung über nur 2 Aufgänge für die Bewohner umständlich ist, obwohl sich sämtliche Treppenhäuser mit dem Wohnhof anbinden lassen könnten. Es scheint gleichzeitig naheliegend, dass Wohnungen in dem untersten Geschoss eine kleine private Austrittszone bekommen könnten, und damit den Hof zusätzlich beleben.


Die Rasterung der Baukörper in Maßstäben, die auch Holzhybridbau zulassen sind ökonomisch und ökologisch gut gelöst. Die Grundrisse der Wohnungen sind überwiegend durchgesteckt und gut geplant. Die Platzierung der Nahversorger und deren Andienung sind gut gelöst, es werden jedoch für die Anlieferzone mehr Flächen benötigt werden als dargestellt. Die Anbindung der Tiefgaragenstellplätze zu den Einzelhandelsflächen muss noch vertieft werden.


Die Parzellierung der Baukörper durch entsprechende Fassadengestaltungen ist im Entwurf angedeutet, gut lösbar, fügt sich damit in das städtische Gefüge des umgebenden Quartiers mit Selbstverständlichkeit ein und behält seine Eigenständigkeit sowie seinen zeitgemäßen Anspruch.


Der wilde „Albrecht“ wird durch die ruhige „Agnes“ sanft aufgefangen, insgesamt ein stimmiger und ausgezeichneter Wettbewerbsvorschlag. 

Gebäude Albrecht

Gebäude Albrecht

Schwarzplan

Schwarzplan

Modell

Modell