Einladungswettbewerb | 03/2024
Neuer Innovations-Campus in Stühlingen-Weizen
©Steimle Architekten BDA | Visualsierung: VIZE
3. Preis
Preisgeld: 25.000 EUR
Landschaftsarchitektur
Engelsmann Peters Beratende Ingenieure
Tragwerksplanung
Visualisierung
Erläuterungstext
Städtebauliche Leitidee für den neuen Innovations-Campus ist Schaffung eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums, das sich mit einer angemessenen Körnung harmonisch in die Streichrichtung der Landschaft des Wutachtales einfügt.
Zwischen den Baukörpern spannt sich eine lebendige Fußgängerebene auf, die als breiter Boulevard oder Rambla die Baukörper miteinander verbindet mit einer einladenden Geste vom Bestands-Campus über die Brücke der B314 aufs Grundstück führt.
Durch diese Interaktionsebene im 1.OG wird der Forschergeist und die Kommunikation zwischen den Teams gestärkt- hier ergeben sich sowohl zufällige Begegnungen als auch Zonen für geplante Teammeetings mit hoher Aufenthaltsqualität, Bewegungsflächen und Rückzugsmöglichkeiten.
Von der Brücke aus führt eine großzügige Sitzstufenanlage hinunter zum Vorplatz an der Stirnseite des Schulungsbereiches. Dieser erhält ein Baumdach und kann multifunktional genutzt werden.
Zwischen den Baukörpern spannt sich eine lebendige Fußgängerebene auf, die als breiter Boulevard oder Rambla die Baukörper miteinander verbindet mit einer einladenden Geste vom Bestands-Campus über die Brücke der B314 aufs Grundstück führt.
Durch diese Interaktionsebene im 1.OG wird der Forschergeist und die Kommunikation zwischen den Teams gestärkt- hier ergeben sich sowohl zufällige Begegnungen als auch Zonen für geplante Teammeetings mit hoher Aufenthaltsqualität, Bewegungsflächen und Rückzugsmöglichkeiten.
Von der Brücke aus führt eine großzügige Sitzstufenanlage hinunter zum Vorplatz an der Stirnseite des Schulungsbereiches. Dieser erhält ein Baumdach und kann multifunktional genutzt werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser setzen das Raumprogramm mit drei monolithischen Baukörpern um, die sich mit einer angemessenen Körnung harmonisch in das Wutach Tal einfügen sollen. Die Ausrichtung erfolgt in Richtung der Talaue.
Die Erschließung aller 3 Gebäude erfolgt vom Stammsitz der Firma Sto kommend über die Brücke auf der Ebene des 1.OG mit einer Zwischendecke zwischen den Gebäuden. Diese Ebene stellt nach dem Wunsch der Verfasser eine lebendige Fußgängerebene dar, die zur Kommunikation, Austausch und Interaktion führen soll. Die Anlieferung für Paletten, Transporte und Waren erfolgt auf der Ostseite und erfüllt die Anforderungen des Nutzers.
Ob die gewünschten Interaktionen und Teammeetings auf der Eingangsseite im 1. OG stattfinden werden, hält das Preisgericht für fraglich, da die Fläche infolge der ausgestanzten Baumscheiben und Gebäudeabstände keinen Platzcharakter haben wird und so eine eher geringe Aufenthalts- und Verweilqualität besitzt. Die geplanten Baumquartiere entsprechen aus der Sicht des Preisgerichtes eher dem Duktus einer Mall. Der gewünschte Einsatz von innovativen Sto Produkten an den Fassaden des neuen Campus ist nur unzureichend erkenn- bzw. umsetzbar.
Die geplanten Baukörper und Grundrisse übernehmen im Weitesten die grundsätzlichen Überlegungen des Nutzers. Durch tragende Stützenraster und Wandachsen in den Mittelzonen wird die gewünschte Flexibilität erreicht. Die vorzuhaltenden Flächen für Mock-Ups sind eher zufällig zwischen den Gebäuden vorgesehen.
Die bauliche Gestaltung bietet den gewünschten Nutzerkomfort in den Nutzflächen ab, wobei die überdeckelte EG-Zone erhebliches Konfliktpotential birgt, da hier eine starke Vermischung der Verkehrsströme zwischen Fußgängern und Staplerverkehr stattfinden wird. Die innere Organisation erfüllt grundsätzlich die Erwartungen des Nutzers, innovative Konzeptideen werden jedoch vermisst.
Das der gewünschte Charakter eines belebten Boulevards oder einer Rambla entsteht, ist auch in Bezug auf die geringe Anzahl der dort arbeitenden Personen unwahrscheinlich.
Die Kenndaten der Arbeit befinden sich im unteren Bereich.
Die statischen Konstruktionen sind einfach lösbar und durch klare Gebäuderaster strukturiert. Lediglich die Spannweite der hohen Halle ist mit 30 Meter für einen Einfeldträger aus Holz eher unwirtschaftlich zu sehen.
Die kompakten Baukörper mit gutem A/V Verhältnis lassen eine wirtschaftliche Bauweise und Betrieb erwarten. Eine PV-Anlage und ein geringer Fensteranteil tragen hier ebenfalls dazu bei. Während die geringe Raumtiefe der Büros in Kombination mit einer gleichmäßigen Fensteranordnung über die Bandfassaden die Voraussetzung für günstige Tageslichtverhältnisse in den Arbeitsbereichen schafft, können durch die Auskragungen Minderungen im ganzjährigen Tageslichteinfall entstehen. Eine Belüftung der Arbeitsbereiche wird über separate Lüftungsklappen gewährleistet und eine Querlüftung in den Hallen ermöglicht, wobei ein Nachtlüftungs- und Speicherkonzept nicht vorgeschlagen wurde. Der hohe Anteil an nachwachsenden Rohstoffen durch die Holzhybridbauweise in Kombination mit einer hohen stromproduzierenden Fläche in den Brüstungsbereichen, reduzieren die Treibhausgasemissionen in Herstellung und Betrieb.
Das geplante Regenwassermanagement und die Verwendung der nachhaltigen Baumaterialien erzeugen einen geringen Footprint.
Der von der Ausloberin gewünschte Campuscharakter und die städtebauliche Raumbildung mit Innovationspotential ist nicht überzeugend gelungen, insbesondere infolge der nicht definierten Flächen für Kommunikation und zu geringer Abstände zwischen den Gebäuden.
Die Ausformulierung der Freianlagen zeigt wenig Aufenthalts- und Verweilflächen und wirkt eher zufällig in ihrer Gestaltung.
Das Preisgericht würdigt den unerwarteten Ansatz der Ausformulierung eines Boulevards auf dem neuen Campus, welcher allerdings in dieser architektonischen Ausformulierung am Standort nicht gänzlich überzeugen kann.
©Steimle Architekten BDA | Visualsierung: VIZE
©Steimle Architekten BDA | Visualsierung: VIZE
©Steimle Architekten BDA | Freianlagen: Planstatt Senner GmbH
©Steimle Architekten BDA