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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Neues Gymnasium Schulstraße in Berlin

1. Preis / Zuschlag

a+r Architekten

Architektur

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

CSZ Ingenieurconsult

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

moka-studio GbR

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
Der Neubau schließt auf dem aktuell noch bebauten, aber seit Jahren brach liegenden Grundstück, die städtebauliche Lücke zwischen denkmalgeschütztem Jüdischen Krankenhaus an der Iranischen Straße und einem südwestlich liegenden Baudenkmal. Als funktional zusammenhängender, aber trotzdem gegliederter Baukörper löst er die speziellen Herausforderungen des für Schulbau engen Grundstückszuschnittes. „Der Wettbewerb lieferte eine große Vielfalt an Lösungsansätzen zur Umsetzung des komplexen Bauprogramms. Der Siegerentwurf zeigt eine weitere Variante zur Umsetzung des Berliner Lern- und Teamhauskonzeptes. Drei vieleckige Schulbaukörper, die sich an den stadträumlichen Gegebenheiten orientieren, beheimaten die Compartments und binden die Sporthalle als eigenständiges Gebäude in ein schlüssiges Gesamtensemble ein. So wird eine größtmögliche schallgeschützte Schulhoffläche erreicht“, fasst Jens Wadle, Bereichsleiter Schulbau und Prokurist der HOWOGE zusammen.

Im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren wird ein Verhandlungsverfahren nach Vergabeordnung (VgV) mit den drei Preisträgern unter Maßgabe der Empfehlungen des RPW- Wettbewerbs durchgeführt. Eine digitale Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist zurzeit in Vorbereitung und wird im ersten Quartal 2022 über die Homepage der HOWOGE veröffentlicht. Nach aktuellem Planungsstand geht der Schulneubau zum Schuljahr 2027 in Betrieb.

Schulkonzept
Dem Berliner Lernhauskonzept entsprechend, wird auch die Schule an der Schulstraße als Compartmentschule errichtet. Ein Compartment funktioniert dabei wie eine kleine Schule in der großen Schule: Unterrichtsräume für die Lernenden und ein Teambereich für die Lehrenden gruppieren sich um ein zentrales Forum, das als gemeinschaftliche Lern- und Aufenthaltsfläche dient.
Da die Schule als Ganztageseinrichtung betrieben wird, sind die Aufenthaltsqualitäten im Innern von größter Bedeutung: Das Leitbild ist die „Lernlandschaft“: eine möglichst offene Raumstruktur, die vielfältige Nutzungsoptionen bietet. Das neue Berliner Prinzip, Compartments als kleine Schule in der großen Schule, wird konsequent umgesetzt. Das Foyer ermöglicht eine gute Orientierung im öffentlichen Sockelgeschoss. Entlang der inneren Straße gliedern sich in logischer Abfolge die Fachräume, der Mehrzweckbereich und die Sporthalle. Gleiches gilt in den Obergeschossen, die Compartments werden über die durchgesteckte innere Straße erschlossen. In zentraler Lage, mit Sichtverbindung in die Foren, befindet sich der Teambereich für die Lehrenden.
Für die Jury gab die schlüssige städtebauliche Lösung als auch die gut funktionierende innere Organisation und die guten schulfachlichen Qualitäten der Compartments den Ausschlag für die Vergabe des ersten Rangs.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer wohlproportionierten Gliederung durch Körnung und Höhenstaffelung wird das Grund-stück entlang der Schulstrasse durch einen Mäander besetzt. Die zueinander versetzten Körper lassen Freiflächen entstehen, welche die Eingänge zum Gebäude wie selbstverständlich ergeben. Die Ausrichtung und Dimension der nördlichen Wabe nimmt Bezug zum Mittelbau des jüdischen Krankenhauses auf. Die trapezförmigen Schulhöfe im westlichen Bereich sind gut abgeschirmt und haben eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Positionierung des Gesamtensembles an der östlichen Grundstückkante erlaubt eine großzügige Gestaltung des Schulgartens.

Freiraum und Gebäudestruktur stellen eine sehr robuste Einheit mit hoher Identität dar. Die Au-ßenanlagen folgen der architektonischen Linienführung und schaffen gute differenzierbare Raum-angebote. Der äußere Rundweg erschließt nachvollziehbar alle Freiraumfunktionen.