Mehrfachbeauftragung | 06/2022
Neues Wohnen an der Deichmanns Aue in Bonn
©ulrich hartung gmbh
Fußgängerperspektive
Teilnahme
Stadtplanung / Städtebau
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Verfasser:
Ahmed Wleed Alnajm, Engin Ucak, Hermann Ulrich, Corinna Cremer, Fabian Müller
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Mitarbeitende:
Beurteilung durch das Preisgericht
Der städtebauliche Ansatz hebt die Einbindung des Biotops und die Schaffung einer besonders nachbarschaftsbildenden Architektur hervor. Als wesentliches Gestaltungselement definiert er einen großen zentralen Platz, der den Gedanken einer nachbarschaftlichen Identität hervorhebt. Die Ausformung der Baukörper zugunsten einer optimalen Ausrichtung für Photovoltaik und der Wohnqualität wurde kontrovers diskutiert. Kritik äußerte sich in den massiv wirkenden vier- bzw. fünf geschossigen Erhöhungen vis–a-vis des Schloss Deichmannsaue, welche die Sichtbezüge versperren und als konkurrierend zu dem Baudenkmal wahrgenommen werden.
Es wird ein grüner und naturnaher Lösungsansatz suggeriert, der dennoch eine vergleichsweise hohe Flächenversiegelung abbildet, die dem Leitbild eines nachhaltigen Quartiers entgegensteht. Dass schützenswerte Bäume durch das Konzept entfallen, wird der Prägnanz des Biotopes nicht gerecht. Die Auseinandersetzung mit dem Hang und der ihm vorgelagerten Retentionsflächen und Streuobstwiesen wird als positiv bewertet, diese werfen in ihrer Nutzung, Pflege und Organisation jedoch Fragen auf.
Im Ergebnis werden ca. 5900 m² Wohnfläche erreicht, bei dem angesetzten (Vergleichs-) Schlüssel für den Wohnungsmix wird dabei eine relativ geringe Flächenausnutzung festgestellt. Die unter den Gebäuden liegende Tiefgarage geht weit über die Gebäudestandorte hinaus, was sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs auswirkt.
Die locker anmutende Gebäudeanordnung im Grundriss wird durch die freigestellten Bezüge aber teilweise „ins Leere“ geführt, so dass die Ausrichtungen der abgeknickten Zeilen nicht nachvollziehbar sind. Bei einem vergleichsweise hohen Versieglungsgrad erscheint dabei das Verhältnis unglücklich. Der Entwurf wurde seitens der Jury gegensätzlich aufgefasst. Dabei sorgte unter anderem die städtebauliche Anordnung, sowie die Bezugnahme zum Denkmal Schloss Deichmannsaue für kontroverse Diskussionen.
©ulrich hartung gmbh
Vogelperspektive
©ulrich hartung gmbh / die3 landschaftsarchitektur
Lageplan 1000
©ulrich hartung gmbh / die3 landschaftsarchitektur
Lageplan 500
©ulrich hartung gmbh / die3 landschaftsarchitektur
Schwarzplan