Einladungswettbewerb | 11/2020
Neugestaltung der Siemensstadt 2.0 Berlin - Modul 1
©Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH
Teilnahme
Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Manfred Kruschwitz, Nicolas Winklmair, Jan Cieslewicz, Philipp Enders, Lia Biener, Momo Knahl, Hannah von Pander
Hartwich Bernhardt INGENIEURE GmbH
Tragwerksplanung
Transsolar Energietechnik GmbH
Energieplanung
Brandschutzplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf bietet mit robusten Baukörpern eine klare stadträumliche Fassung am Entree der neuen Siemensstadt. Das Preisgericht würdigt diese präzise Definition der städtebaulichen Positionierung zum Stadtraum.
Plastische Ziegelfassaden sollen die Bautradition der Industriearchitektur am Standort weiterführen und geben den beiden Baukörper entsprechende strukturelle Festigkeit, was als Haltung begrüßt wird. Der Ziegel verleiht den Gebäuden eine warme Materialität. Die offenen Ecken werden als allseitige Öffnung verstanden und unterstützen die Wirkung musterhafter Fassaden.
Die Fassadenstrukturen bieten ein durchaus differenziertes Spiel unterschiedlicher Formate, die sich auf die Proportionen der jeweiligen Fassadenansicht beziehen. Dabei entsteht im Preisgericht allerdings auch der Eindruck, dass das Hochhaus aus verschiedenen Blickwinkeln unnötig gedrungen wirkt.
Kontrovers wird die Qualität der baulichen Ausprägung diskutiert. Die Gebäude sind typologisch nicht eindeutig als Bürogebäude zu erkennen, was sowohl als interessanter Ansatz für ein durchmischteres neues Quartier, als auch als inkonsequent beurteilt wird – zumindest jedoch nicht als ausreichend für einen Zukunftsstandort neuer Bürotypologien. Dieser Eindruck entsteht u.a. durch die Art der Bepflanzung in den Fensterbrüstungen, die eher als Applikation wirken.
Der Entwurf verhält sich hinsichtlich der Angebote zum öffentlichen Raum zu defensiv. Erdgeschoss, Zugänge und Lobby werden wenig aktiviert. Die Eingänge wirken zwar gut adressiert, in der symmetrisch-mittigen Anlage eher konservativ.
Das Bürokonzept ist effektiv, aber auch konventionell. Grundsätzlich vermisst das Preisgericht die tiefere Auseinandersetzung mit neuen Büro- und Raumkonzepten. Geschossweise wirken Austritte zu sparsam, wenig verbindend oder kommunikativ. Positiv wird die großzügige Loggien- und Terrassenanlage im 15.OG und Dachgeschoss gesehen. Der verbindende Hof in arena-ähnlicher Ausformung kann mit der schmückenden Funktion jedoch nicht überzeugen.
Das SIC hebt sich als gläserner und temporärer Sonderbau konsequent von der Umgebung ab.
Hinsichtlich der gestellten Nachhaltigkeitsanforderungen kann die Arbeit nicht überzeugen.
Sie zeigt ein unplausibles Energiekonzept, das mit unrealistisch hohen Energieverbrauchsprognosen abschließt. Auf die Dachnutzung wird nicht eingegangen und ein transparentes Regenwassermanagement wird nicht erwähnt. Obwohl eine Holzhybridkonstruktion den gebunden Grauenergieanteil zu reduzieren versucht, finden sich in der Fassade großformatige Betonfertigteile.
Insgesamt würdigt das Preisgericht die Erfüllung der gestellten Aufgabe, wobei dieser Entwurf für den Eintritt in die Engere Wahl im Vergleich nicht zu überzeugen vermag.
Plastische Ziegelfassaden sollen die Bautradition der Industriearchitektur am Standort weiterführen und geben den beiden Baukörper entsprechende strukturelle Festigkeit, was als Haltung begrüßt wird. Der Ziegel verleiht den Gebäuden eine warme Materialität. Die offenen Ecken werden als allseitige Öffnung verstanden und unterstützen die Wirkung musterhafter Fassaden.
Die Fassadenstrukturen bieten ein durchaus differenziertes Spiel unterschiedlicher Formate, die sich auf die Proportionen der jeweiligen Fassadenansicht beziehen. Dabei entsteht im Preisgericht allerdings auch der Eindruck, dass das Hochhaus aus verschiedenen Blickwinkeln unnötig gedrungen wirkt.
Kontrovers wird die Qualität der baulichen Ausprägung diskutiert. Die Gebäude sind typologisch nicht eindeutig als Bürogebäude zu erkennen, was sowohl als interessanter Ansatz für ein durchmischteres neues Quartier, als auch als inkonsequent beurteilt wird – zumindest jedoch nicht als ausreichend für einen Zukunftsstandort neuer Bürotypologien. Dieser Eindruck entsteht u.a. durch die Art der Bepflanzung in den Fensterbrüstungen, die eher als Applikation wirken.
Der Entwurf verhält sich hinsichtlich der Angebote zum öffentlichen Raum zu defensiv. Erdgeschoss, Zugänge und Lobby werden wenig aktiviert. Die Eingänge wirken zwar gut adressiert, in der symmetrisch-mittigen Anlage eher konservativ.
Das Bürokonzept ist effektiv, aber auch konventionell. Grundsätzlich vermisst das Preisgericht die tiefere Auseinandersetzung mit neuen Büro- und Raumkonzepten. Geschossweise wirken Austritte zu sparsam, wenig verbindend oder kommunikativ. Positiv wird die großzügige Loggien- und Terrassenanlage im 15.OG und Dachgeschoss gesehen. Der verbindende Hof in arena-ähnlicher Ausformung kann mit der schmückenden Funktion jedoch nicht überzeugen.
Das SIC hebt sich als gläserner und temporärer Sonderbau konsequent von der Umgebung ab.
Hinsichtlich der gestellten Nachhaltigkeitsanforderungen kann die Arbeit nicht überzeugen.
Sie zeigt ein unplausibles Energiekonzept, das mit unrealistisch hohen Energieverbrauchsprognosen abschließt. Auf die Dachnutzung wird nicht eingegangen und ein transparentes Regenwassermanagement wird nicht erwähnt. Obwohl eine Holzhybridkonstruktion den gebunden Grauenergieanteil zu reduzieren versucht, finden sich in der Fassade großformatige Betonfertigteile.
Insgesamt würdigt das Preisgericht die Erfüllung der gestellten Aufgabe, wobei dieser Entwurf für den Eintritt in die Engere Wahl im Vergleich nicht zu überzeugen vermag.
©Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH
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