Neugestaltung der Weserpromenade in Minden

Der Entwurf stellt den Landschaftsraum der Weser in den Mittelpunkt und entwickelt konsequent einen durchgängigen grünen Uferraum zwischen der Bahnbrücke und der Bastaubrücke. Die Verfasser*innen schlagen im nördlichen Teil entlang der Stadtmauer einen Weg vor, der durch zahlreiche Beziehungen mit dem linearen Fuß- und Radwegeband verbunden wird. Die dadurch entstehenden Schollen werden als Rasenflächen ausgebildet.

Der lineare Fuß- und Radweg bleibt vom Ufer zurück, so dass ein direktes Erleben des Wassers und eine direkte Zugänglichkeit eingeschränkt ist. Eine Trennung der unterschiedlichen Funktionen nur durch Material wird kritisch gesehen. Die Möglichkeit, das Weserufer mit dem kleinen Weserbalkon unmittelbarer zu erleben wird begrüßt, der Akzent selbst aber insgesamt als zu schwach bewertet.

Das Kontinuum des Weserufers wird im Bereich der Schlagde durch grüne Schollen aufgelöst. Die Gestaltung wirkt jedoch überinszeniert und sehr formal, der Zugang zur Innenstadt ist zu schwach gestaltet. Während im Norden die Gestaltung sehr intensiv ist, fehlen im Süden Aufenthaltsflächen. Die kleinen platzartigen Aufweitungen zum Wasser hin im Norden und Süden werden begrüßt und zonieren den zentralen Bereich sinnvoll.

Das größte Manko des Entwurfs besteht in der Anordnung der Stellplätze unter der Brücke, denn die Erschließung der Stellplätze schwächt die Aufenthaltsqualtät auf der Schlagde. Die Verlegung des Anlegers nach Norden wird kritisch gesehen, denn die Touristen auf den Booten bringen auch die Chance, die Schlagde zu beleben.

In der Materialität hätte man sich mehr Einheitlichkeit gewünscht, aus Sicht des Preisgereichts ist der Mix aus Natursteinpflaster und Platten mit den diversen Betonelementen zu unruhig. Die Kosten liegen im Rahmen.

Das Konzept ist grundsätzlich hochwasserverträglich.

Positiv bewertet wurden die gezeigten Atmosphären in den Perspektiven, auch die Grundhaltung des Entwurfes hat die Diskussion bereichert. Insgesamt konnte die gestalterische Umsetzung die Jury aber nicht vollständig überzeugen.