Nichtoffener Wettbewerb | 07/2011
Neugestaltung des Ortskerns in Verl
1. Preis
Bischof Hermansdorfer Architekten BDA
Architektur
Landschaftsarchitektur
Visualisierung
Erläuterungstext
Mit stetigem Wachstum hat sich Verl in den letzten Jahren als Mittelzentrum in der Region herausragend entwickelt. Gerne würde sich die Bürgerschaft in einem adäquaten Stadtzentrum, dass heute nicht ablesbar ist, wiederfinden. Neben den heterogenen baulichen Strukturen aus den unterschiedlichen Zeitschichten wirkt die Paderborner Straße/ Gütersloher Straße als Trennung zwischen dem historischen Verl im Norden und den neuen Einkaufszentren südlich der Straße. Mit der geplanten Nordostumgehung wird der Ortskern wesentlich vom Durchgangsverkehr entlastet. Dies hat zur Folge, dass der Hauptstraßenzug umgestaltet und die Aufenthaltsqualität im Zentrum gestärkt werden kann. Zusätzlich sollen die Potentiale der vorhandenen Freiräume wie Markt und Bürmsche Wiese aufgespürt und weiter entwickelt werden. Dabei spielt die Vernetzung mit den angrenzenden landschaftlichen Naherholungsgebieten eine besondere Rolle.
Konzept
Das städtebaulich- landschaftsarchitektonische Konzept konzentriert sich auf die Ausgestaltung zweier Achsen, die der Ortsmitte eine neue Orientierung und ein hochwertiges Gesicht verleihen können.
In Nord-Süd Richtung zeichnet die historische Achse die Entwicklungsader der Verler Siedlungsgeschichte nach. Entlang dieser Linie werden unterschiedliche Plätze mit in die Gestaltung integriert, so dass über die Abfolge von städtischen Trittsteinen die Ortsmitte mit dem angrenzenden Landschaftsraum verbunden wird.
Die Ost-West Achse bildet die Paderborner Straße/ Gütersloher Straße. Durch die Umgestaltung als Baum überstellter Boulevard wird die ehemals trennende Wirkung aufgehoben und in einen Ort mit Identität und städtebaulicher Qualität transformiert. Hier zeichnet sich in Zukunft die Ortsmitte ab und transportiert das Bild eines modernen Verls nach außen. Zusätzlich wird mit der Neugestaltung von Busbahnhof und Marktplatz ein neuer, zukunftsweisender Baustein konzipiert, der wichtige Impulse für die Stadtentwicklung geben kann.
Entwurf
Historische Achse
Die Hauptstrasse wird im Bereich zwischen alter Mühle am Ölbach und der Bahnüberführung im Süden als steinerne Dorfstrasse und Flaniermeile in Naturstein ausgebildet und soll über die Materialität den siedlungsgeschichtlichen Ursprung der Stadt dokumentieren. Auch die angrenzenden Bereiche wie Kirchplatz und Denkmalplatz werden in die Gestaltung integriert. Die Natursteinbeläge werden mit gesägten Oberflächen in Reihe verlegt, um die Lauffreundlichkeit zu gewährleisten. Die Illumination der Achse erfolgt über Leuchten, die an den Fassaden angebracht werden, um den Raum offener zu gestalten. Eigentlich könnte man sich den Straßenzug Baum frei vorstellen. Da in Teilabschnitten die angrenzenden Gebäudestrukturen aber nur wenig Qualität hat schlagen wir vor einen klein kronigen Baum wie z. B. Rotdorn oder Zierapfel zu itegrieren. Die historische Achse schiebt ihren Belag im Schnittpunkt mit der Paderborner Straße bewusst über die Fahrbahn hinweg und markiert den neuralgischen Punkt am neuen Rathaus entsprechend. Der Abschluß im Süden wird durch den neuen Busbahnhof und den Marktplatz geschaffen. Auch hier soll die Materialität Teil der neuen Gestaltung werden.
Grüner Boulevard Paderborner Straße/ Gütersloher Straße
Die ehemalige Durchfahrtsstraße wird mit der Nordostumgehung deutlich entlastet. Dadurch kann mit der Umgestaltung der Schwerpunkt auf die Qualität der Trottoirs gelegt werden und die Fahrbahnbreiten auf ein Minimum von 3,75m reduziert werden. Die Ausbildung von Abbiegespuren kann in die Trasse integriert werden. Dabei soll der Gesamtzusammenhang der Allee so wenig wie möglich gestört werden. In den 2m breiten Streifen neben der Fahrbahn werden die Bäume und Längsparker integriert. Die Gehwegflächen werden modern und repräsentativ in großformatigen Natursteinplatten hergestellt. Um ein möglichst einheitliches und großzügiges Bild zu gewährleisten werden die Flächen für die Parker materialhomogen in Naturstein ausgebildet. Um den Verkehrslasten zu entsprechen werden die Parkflächen kleinformatigeren Abmessungen ausgepflastert. Die Beleuchtung des Straßenraumes erfolgt über hohe Mastleuchten, die sich in die Linie der Allee aus Linden integrieren.
Quartier am Busbahnhof und Marktplatz
Die Nordseite der Markstraße soll durch ergänzende Bebauung aufgewertet werden.
Es sind mehrere einzelne, dem kleinteiligen Block entsprechende Häuser vorgesehen.
Der Block zwischen Paderborner Straße und Marktstraße soll eine funktionierende Südseite erhalten, da diese Seite in Zukunft die nördliche Platzkante darstellt. Die Marktstraße soll von einer rückwärtigen Anlieferungsstraße zu einer vollwertigen Wohn-und Geschäftsstraße werden. Insbesondere aufgrund der Südorientierung und dem Bezug zum neuen Marktplatz können hier für die Stadt Verl neue Qualitäten hinzu gewonnen werden. Die Gebäude sind zweigeschossig mit Dach. Im Erdgeschoß können die Gebäude Einzelhandel und Gastronomie aufnehmen – in den Oberschossen befinden sich Wohnungen und ggf. auch Büros. Es besteht die Möglichkeit Ladennutzungen „durchzustecken“ - Einfahrmöglichkeiten zu den Garagen und Stellplätzen bleiben erhalten.
Der Block zwischen Paderborner Straße und Marktstraße soll einen traditionellen Charakter erhalten – die Gebäude haben Steildächer. An zwei Stellen soll der Block in Nord-Südrichtung durchquert werden, einerseits kann der vorhandene Durchgang genutzt werden, zum anderen besteht die Möglichkeit eines offenen Zuganges über das Grundstück Nr.4 mit direkter Verbindung zum Rathaus und dem Rathausplatz.
Die Traufhöhe der neuen Markstraße orientiert sich an der Traufe des sehr markanten Eckgebäudes zur Bahnhofsstraße. Diese Höhe sollte nicht überschritten werden.
Die Gebäude sollen in ortsüblicher, überwiegend massiver Bauweise errichtet werden.
Es handelt sich um massive Außenwände mit Lochfassaden.
Neues Quartier am Markt
Zwischen Marktplatz und der Feuerwehr entsteht ein neues Quartier.
Es sollen drei Gebäude entstehen, die sich städtebaulich gut einfügen, aber dennoch genügend Eigenständigkeit zeigen, um besondere Nutzungen aufnehmen zu können.
Die Gebäude nehmen vorhandene Kanten und Richtungen auf und arrangieren sich zusammen mit dem Feuerwehrgebäude um einen gemeinsamen Hof.
Die Gebäude an der Marktstraße sind so platziert, dass für den Rettungsdienst eine Aus- bzw. Einfahrt zur Marktstraße entsteht. Durch die bereits vorgehaltenen Toröffnungen auf der Rückseite des Feuerwehrgebäudes
ist sichergestellt, dass in Zukunft auch der Rettungsdienst eine Durchfahrtshalle erhält.
Als zukünftige Nutzungen kommen öffentliche Einrichtungen, wie z.B. Bibliothek, Mediothek in Frage. Denkbar sind auch ein medizinisches Zentrum / Ärztehaus oder Mietbüros z.B. für Startup-Unternehmen. Der Standort zeichnet sich durch seine herausragende Erreichbarkeit mit dem Bus und (in Zukunft) mit der Bahn aus. Der Markt und das Marktcarree sind aber ebenso zu Fuß und mit dem Fahrrad gut zu erreichen.
Zusammen mit dem Minipreismarkt stehen zahlreiche Parkplätze schon jetzt zur Verfügung. Mit dem angestrebten Halt der TWE – Bahn zusammen mit dem Busbahnhof ist das Gebiet optimal erschlossen.
Die Umsetzung des Carrees kann schrittweise erfolgen. Die Gebäude Telekom und Post können jeweils unabhängig ersetzt werden. Das Raiffeisengebäude kann vorerst stehen bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden. Beim Raiffeisengebäude sind auch Teilumbauten denkbar. Das Gebäudeensemble ist aber auch in einem Stück , z.B. durch einen Investor realisierbar. Die Hofzufahrten könnten dann geschlossen, bzw. überbaut werden.
Die Gebäude sind dreigeschossig und orientieren sich an der Traufhöhe des Feuerwehrgebäudes. Sie sind energetisch kompakt und als Atriumtypen konzipiert.
Das Markt-Quarre` hat einen nutzungsorientierten, modernen Charakter. Die Gebäude sind transparente Skelettbauten mit flachem, bzw. flach geneigtem Dach.
Bei zusätzlichem Stellplatzbedarf ist eine Unterkellerung mit einer Tiefgarage möglich. Die Dächer können mit Photovoltaik / Kollektoren ausgestattet werden.
Rathausplatz
Das Umfeld des Neuen Rathauses wir als offene große Platzfläche überformt. Seiner Bedeutung entsprechend wird das Rathaus freigestellt und präsentiert sich deutlicher an der Paderborner Straße. Ein Wasserbecken vor der historischen Fassade markiert noch einmal den Hauptzugang des Rathauses. Den Übergang zur Bürmschen Wiese markiert ein kleiner Platz der mit einem Aufenthaltsbereich unter einem Baumdach aufgewertet wird. Der Bereich hinter dem Rathaus wird mit der Reduzierung der Stellplatzanlage besser an die Bürmsche Wiese angebunden. Ein Neuer Rundweg mit Sitzmöglichkeiten und Beleuchtung umfährt die Offene Wiesenfläche und vernetzt sich mit den angrenzenden Gebieten im Osten und im Norden in Richtung historische Keimzelle. Eine Hecke und ein Saum aus Obstbäumen umschließt den Wiesenraum und bildet eine Distanz zu den baulichen Nachbarschaften und den privaten Gärten.
Die `Neue` Bürmsche Wiese soll sowohl als ruhiger Rückzugsraum im Schatten der Bäume, als auch als Veranstaltungsfläche im Sinne einer Festwiese genutzt werden.
Anger
Die kleine linsenartige Aufweitung an der Gütersloher Straße wird mit dem Material des Boulevard versehen. Eine `Grüne Arkade` in Form von dachförmig geschnittenen Linden zeichnet den Schwung der baulichen Raumkante nach und harmonisiert die heterogene Baustruktur. Eine Brunnenschale wertet den Platz auf . Senkrechtparken ist auf dem Platz im Sinne einer verkehrsberuhigten Mischfläche möglich.
Denkmalplatz
Die Grünfläche am Denkmal bezieht ihr Potential aus den großen alten Parkbäumen und der ruhigen Rasenfläche. Der kleine Park wird an die historische Achse angeschlossen indem die Materialität des Natursteins in der Wegestruktur übernommen wird. Neue Sitzbereiche an den Wegeflächen bieten die Möglichkeit im Schatten der Bäume die Ruhe zu genießen. Eine zusätzliche Bepflanzung mit Hecken würde die angrenzenden heterogenen Grundstücke kaschieren.
Kirchplatz
Der heutige Kirchplatz hat eine sehr schöne Stimmung. Er fügt sich über seine Materialität aus Kopfsteinpflaster schon jetzt wunderbar in das vorliegende Konzept mit ein. Die Reduzierung der vorhandenen Rasenflächen könnte die Nutzung des Platzes für größere Veranstaltungen verbessern. Eine Illumination der Kirche wäre sicherlich sehr wünschenswert.
Mühlenterrasse
Langfristig gesehen würde die alte Mühle eine starken Auftakt am Schnittpunkt von Stadt und der offenen Landschaft bilden. Vieleicht ist es möglich hier eine kulturelle Nutzung zu etablieren, die auch mit der Lage am übergeordneten Radweg das Potential besäße wirtschaftlich zu funktionieren. Eine Terrassenfläche mit Blick auf den Bach, im Schatten von Eschen und Weiden würde für die Bürger von Verl ein beliebter Anziehungspunkt werden.
Konzept
Das städtebaulich- landschaftsarchitektonische Konzept konzentriert sich auf die Ausgestaltung zweier Achsen, die der Ortsmitte eine neue Orientierung und ein hochwertiges Gesicht verleihen können.
In Nord-Süd Richtung zeichnet die historische Achse die Entwicklungsader der Verler Siedlungsgeschichte nach. Entlang dieser Linie werden unterschiedliche Plätze mit in die Gestaltung integriert, so dass über die Abfolge von städtischen Trittsteinen die Ortsmitte mit dem angrenzenden Landschaftsraum verbunden wird.
Die Ost-West Achse bildet die Paderborner Straße/ Gütersloher Straße. Durch die Umgestaltung als Baum überstellter Boulevard wird die ehemals trennende Wirkung aufgehoben und in einen Ort mit Identität und städtebaulicher Qualität transformiert. Hier zeichnet sich in Zukunft die Ortsmitte ab und transportiert das Bild eines modernen Verls nach außen. Zusätzlich wird mit der Neugestaltung von Busbahnhof und Marktplatz ein neuer, zukunftsweisender Baustein konzipiert, der wichtige Impulse für die Stadtentwicklung geben kann.
Entwurf
Historische Achse
Die Hauptstrasse wird im Bereich zwischen alter Mühle am Ölbach und der Bahnüberführung im Süden als steinerne Dorfstrasse und Flaniermeile in Naturstein ausgebildet und soll über die Materialität den siedlungsgeschichtlichen Ursprung der Stadt dokumentieren. Auch die angrenzenden Bereiche wie Kirchplatz und Denkmalplatz werden in die Gestaltung integriert. Die Natursteinbeläge werden mit gesägten Oberflächen in Reihe verlegt, um die Lauffreundlichkeit zu gewährleisten. Die Illumination der Achse erfolgt über Leuchten, die an den Fassaden angebracht werden, um den Raum offener zu gestalten. Eigentlich könnte man sich den Straßenzug Baum frei vorstellen. Da in Teilabschnitten die angrenzenden Gebäudestrukturen aber nur wenig Qualität hat schlagen wir vor einen klein kronigen Baum wie z. B. Rotdorn oder Zierapfel zu itegrieren. Die historische Achse schiebt ihren Belag im Schnittpunkt mit der Paderborner Straße bewusst über die Fahrbahn hinweg und markiert den neuralgischen Punkt am neuen Rathaus entsprechend. Der Abschluß im Süden wird durch den neuen Busbahnhof und den Marktplatz geschaffen. Auch hier soll die Materialität Teil der neuen Gestaltung werden.
Grüner Boulevard Paderborner Straße/ Gütersloher Straße
Die ehemalige Durchfahrtsstraße wird mit der Nordostumgehung deutlich entlastet. Dadurch kann mit der Umgestaltung der Schwerpunkt auf die Qualität der Trottoirs gelegt werden und die Fahrbahnbreiten auf ein Minimum von 3,75m reduziert werden. Die Ausbildung von Abbiegespuren kann in die Trasse integriert werden. Dabei soll der Gesamtzusammenhang der Allee so wenig wie möglich gestört werden. In den 2m breiten Streifen neben der Fahrbahn werden die Bäume und Längsparker integriert. Die Gehwegflächen werden modern und repräsentativ in großformatigen Natursteinplatten hergestellt. Um ein möglichst einheitliches und großzügiges Bild zu gewährleisten werden die Flächen für die Parker materialhomogen in Naturstein ausgebildet. Um den Verkehrslasten zu entsprechen werden die Parkflächen kleinformatigeren Abmessungen ausgepflastert. Die Beleuchtung des Straßenraumes erfolgt über hohe Mastleuchten, die sich in die Linie der Allee aus Linden integrieren.
Quartier am Busbahnhof und Marktplatz
Die Nordseite der Markstraße soll durch ergänzende Bebauung aufgewertet werden.
Es sind mehrere einzelne, dem kleinteiligen Block entsprechende Häuser vorgesehen.
Der Block zwischen Paderborner Straße und Marktstraße soll eine funktionierende Südseite erhalten, da diese Seite in Zukunft die nördliche Platzkante darstellt. Die Marktstraße soll von einer rückwärtigen Anlieferungsstraße zu einer vollwertigen Wohn-und Geschäftsstraße werden. Insbesondere aufgrund der Südorientierung und dem Bezug zum neuen Marktplatz können hier für die Stadt Verl neue Qualitäten hinzu gewonnen werden. Die Gebäude sind zweigeschossig mit Dach. Im Erdgeschoß können die Gebäude Einzelhandel und Gastronomie aufnehmen – in den Oberschossen befinden sich Wohnungen und ggf. auch Büros. Es besteht die Möglichkeit Ladennutzungen „durchzustecken“ - Einfahrmöglichkeiten zu den Garagen und Stellplätzen bleiben erhalten.
Der Block zwischen Paderborner Straße und Marktstraße soll einen traditionellen Charakter erhalten – die Gebäude haben Steildächer. An zwei Stellen soll der Block in Nord-Südrichtung durchquert werden, einerseits kann der vorhandene Durchgang genutzt werden, zum anderen besteht die Möglichkeit eines offenen Zuganges über das Grundstück Nr.4 mit direkter Verbindung zum Rathaus und dem Rathausplatz.
Die Traufhöhe der neuen Markstraße orientiert sich an der Traufe des sehr markanten Eckgebäudes zur Bahnhofsstraße. Diese Höhe sollte nicht überschritten werden.
Die Gebäude sollen in ortsüblicher, überwiegend massiver Bauweise errichtet werden.
Es handelt sich um massive Außenwände mit Lochfassaden.
Neues Quartier am Markt
Zwischen Marktplatz und der Feuerwehr entsteht ein neues Quartier.
Es sollen drei Gebäude entstehen, die sich städtebaulich gut einfügen, aber dennoch genügend Eigenständigkeit zeigen, um besondere Nutzungen aufnehmen zu können.
Die Gebäude nehmen vorhandene Kanten und Richtungen auf und arrangieren sich zusammen mit dem Feuerwehrgebäude um einen gemeinsamen Hof.
Die Gebäude an der Marktstraße sind so platziert, dass für den Rettungsdienst eine Aus- bzw. Einfahrt zur Marktstraße entsteht. Durch die bereits vorgehaltenen Toröffnungen auf der Rückseite des Feuerwehrgebäudes
ist sichergestellt, dass in Zukunft auch der Rettungsdienst eine Durchfahrtshalle erhält.
Als zukünftige Nutzungen kommen öffentliche Einrichtungen, wie z.B. Bibliothek, Mediothek in Frage. Denkbar sind auch ein medizinisches Zentrum / Ärztehaus oder Mietbüros z.B. für Startup-Unternehmen. Der Standort zeichnet sich durch seine herausragende Erreichbarkeit mit dem Bus und (in Zukunft) mit der Bahn aus. Der Markt und das Marktcarree sind aber ebenso zu Fuß und mit dem Fahrrad gut zu erreichen.
Zusammen mit dem Minipreismarkt stehen zahlreiche Parkplätze schon jetzt zur Verfügung. Mit dem angestrebten Halt der TWE – Bahn zusammen mit dem Busbahnhof ist das Gebiet optimal erschlossen.
Die Umsetzung des Carrees kann schrittweise erfolgen. Die Gebäude Telekom und Post können jeweils unabhängig ersetzt werden. Das Raiffeisengebäude kann vorerst stehen bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden. Beim Raiffeisengebäude sind auch Teilumbauten denkbar. Das Gebäudeensemble ist aber auch in einem Stück , z.B. durch einen Investor realisierbar. Die Hofzufahrten könnten dann geschlossen, bzw. überbaut werden.
Die Gebäude sind dreigeschossig und orientieren sich an der Traufhöhe des Feuerwehrgebäudes. Sie sind energetisch kompakt und als Atriumtypen konzipiert.
Das Markt-Quarre` hat einen nutzungsorientierten, modernen Charakter. Die Gebäude sind transparente Skelettbauten mit flachem, bzw. flach geneigtem Dach.
Bei zusätzlichem Stellplatzbedarf ist eine Unterkellerung mit einer Tiefgarage möglich. Die Dächer können mit Photovoltaik / Kollektoren ausgestattet werden.
Rathausplatz
Das Umfeld des Neuen Rathauses wir als offene große Platzfläche überformt. Seiner Bedeutung entsprechend wird das Rathaus freigestellt und präsentiert sich deutlicher an der Paderborner Straße. Ein Wasserbecken vor der historischen Fassade markiert noch einmal den Hauptzugang des Rathauses. Den Übergang zur Bürmschen Wiese markiert ein kleiner Platz der mit einem Aufenthaltsbereich unter einem Baumdach aufgewertet wird. Der Bereich hinter dem Rathaus wird mit der Reduzierung der Stellplatzanlage besser an die Bürmsche Wiese angebunden. Ein Neuer Rundweg mit Sitzmöglichkeiten und Beleuchtung umfährt die Offene Wiesenfläche und vernetzt sich mit den angrenzenden Gebieten im Osten und im Norden in Richtung historische Keimzelle. Eine Hecke und ein Saum aus Obstbäumen umschließt den Wiesenraum und bildet eine Distanz zu den baulichen Nachbarschaften und den privaten Gärten.
Die `Neue` Bürmsche Wiese soll sowohl als ruhiger Rückzugsraum im Schatten der Bäume, als auch als Veranstaltungsfläche im Sinne einer Festwiese genutzt werden.
Anger
Die kleine linsenartige Aufweitung an der Gütersloher Straße wird mit dem Material des Boulevard versehen. Eine `Grüne Arkade` in Form von dachförmig geschnittenen Linden zeichnet den Schwung der baulichen Raumkante nach und harmonisiert die heterogene Baustruktur. Eine Brunnenschale wertet den Platz auf . Senkrechtparken ist auf dem Platz im Sinne einer verkehrsberuhigten Mischfläche möglich.
Denkmalplatz
Die Grünfläche am Denkmal bezieht ihr Potential aus den großen alten Parkbäumen und der ruhigen Rasenfläche. Der kleine Park wird an die historische Achse angeschlossen indem die Materialität des Natursteins in der Wegestruktur übernommen wird. Neue Sitzbereiche an den Wegeflächen bieten die Möglichkeit im Schatten der Bäume die Ruhe zu genießen. Eine zusätzliche Bepflanzung mit Hecken würde die angrenzenden heterogenen Grundstücke kaschieren.
Kirchplatz
Der heutige Kirchplatz hat eine sehr schöne Stimmung. Er fügt sich über seine Materialität aus Kopfsteinpflaster schon jetzt wunderbar in das vorliegende Konzept mit ein. Die Reduzierung der vorhandenen Rasenflächen könnte die Nutzung des Platzes für größere Veranstaltungen verbessern. Eine Illumination der Kirche wäre sicherlich sehr wünschenswert.
Mühlenterrasse
Langfristig gesehen würde die alte Mühle eine starken Auftakt am Schnittpunkt von Stadt und der offenen Landschaft bilden. Vieleicht ist es möglich hier eine kulturelle Nutzung zu etablieren, die auch mit der Lage am übergeordneten Radweg das Potential besäße wirtschaftlich zu funktionieren. Eine Terrassenfläche mit Blick auf den Bach, im Schatten von Eschen und Weiden würde für die Bürger von Verl ein beliebter Anziehungspunkt werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf besticht in der Konzeptfindung durch seine Zurückhaltung, Einfachheit und ein klares, städtebauliches Konzept. Die städtebauliche Entwicklung konzentriert sich an der historischen Nord-Südausrichtung der Hauptstraße, welche zugunsten einer untergeordneten Verkehrsfunktionalität und durch eine gezielte Materialwahl den Fußgängern einen visuellen Vorrang im Straßenraum eröffnet und Querungsmöglichkeiten verbessert. Die historische Nord-Südachse wird sensibel durch vereinzelte Platzbildungen gestärkt, die über die Paderborner Straße hinaus bis auf den Marktplatzbereich fortgeführt werden.
Kern- und Herzstück des Entwurfes ist die Bürmsche Wiese, die in ihrer Schlichtheit den dörflichen Identifikationspunkt stärkt. Diese Qualität wird insbesondere durch den funktional überzeugend geklärten Übergang zu den Stellplätzen am Rathaus und in dem orientierungsfreundlichen seitlichen Rathausvorplatz aufgewertet. Der Rathausvorplatz erfährt trotz seiner Lage am Kreuzungspunkt Hauptstraße und Paderborner Straße eine deutliche Aufwertung der städtebaulichen Erlebbarkeit und fördert zudem die Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig bleibt hier eine Erweiterungsoption für das Rathaus gegeben. In der Gestaltung der Fläche wird das sich konsequent wiederholende Element der Baumdächer aufgenommen. Dieser Gestaltungskanon setzt sich in Sichtweite am diagonal gegen-über platzierten Anger als »Grüne Arkade« an der Gütersloher Straße fort. Die hier vorgesehene Senkrechtaufstellung der Stellplätze wird an dieser Stelle jedoch funktional als schwierig erachtet, lässt sich aber durch eine Schrägaufstellung beheben.
Positiv bewertet werden die zurückhaltend gestalteten Gebäudeflanken an der Gütersloher Straße, die wie selbstverständlich auf den Rathausplatz hinführen. Der Rathausparkplatz gibt sowohl dem Rathaus den notwendigen Raum als auch der Bürmschen Wiese einen klar definierten Übergang.
Der einseitige Radweg an der Gütersloher Straße/Paderborner Straße ist gut strukturiert und übersichtlich gestaltet. Das hier konsequent durchgezogene Alleeband engt optisch ein und führt darüber hinaus durch die markante räumliche Gliederung des Straßenraumes zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit, welches eine flächige Querbarkeit der Fahrbahn unterstützt.
Der Marktplatz ist in seinen Raumkanten klar gefasst und wird durch das zur Bahnhofstraße positionierte Baumdach - das den leicht überdimensionierten Busparkplatz beherbergt - als abschließende Raumkante positiv geprägt. Die nördliche Raumkante zeigt wohl proportionierte, übersichtliche Durchgänge zur Paderborner Straße und bindet somit den Marktplatz wie selbstverständlich an. Der Platz gewinnt durch die ergänzende Randbebauung an Maßstäblichkeit.
Die Arbeit zeigt einen sehr behutsamen Umgang in der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Insgesamt bildet der Entwurf einen wohlüberlegten, professionellen Beitrag klassischer städtebaulicher Architektur. Zudem zeigt das Konzept eine funktional hervorragende Umsetzung und einen gestalterisch und städtebaulich angemessenen Lösungsvorschlag für die Stadt Verl und die Situation.
Kern- und Herzstück des Entwurfes ist die Bürmsche Wiese, die in ihrer Schlichtheit den dörflichen Identifikationspunkt stärkt. Diese Qualität wird insbesondere durch den funktional überzeugend geklärten Übergang zu den Stellplätzen am Rathaus und in dem orientierungsfreundlichen seitlichen Rathausvorplatz aufgewertet. Der Rathausvorplatz erfährt trotz seiner Lage am Kreuzungspunkt Hauptstraße und Paderborner Straße eine deutliche Aufwertung der städtebaulichen Erlebbarkeit und fördert zudem die Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig bleibt hier eine Erweiterungsoption für das Rathaus gegeben. In der Gestaltung der Fläche wird das sich konsequent wiederholende Element der Baumdächer aufgenommen. Dieser Gestaltungskanon setzt sich in Sichtweite am diagonal gegen-über platzierten Anger als »Grüne Arkade« an der Gütersloher Straße fort. Die hier vorgesehene Senkrechtaufstellung der Stellplätze wird an dieser Stelle jedoch funktional als schwierig erachtet, lässt sich aber durch eine Schrägaufstellung beheben.
Positiv bewertet werden die zurückhaltend gestalteten Gebäudeflanken an der Gütersloher Straße, die wie selbstverständlich auf den Rathausplatz hinführen. Der Rathausparkplatz gibt sowohl dem Rathaus den notwendigen Raum als auch der Bürmschen Wiese einen klar definierten Übergang.
Der einseitige Radweg an der Gütersloher Straße/Paderborner Straße ist gut strukturiert und übersichtlich gestaltet. Das hier konsequent durchgezogene Alleeband engt optisch ein und führt darüber hinaus durch die markante räumliche Gliederung des Straßenraumes zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit, welches eine flächige Querbarkeit der Fahrbahn unterstützt.
Der Marktplatz ist in seinen Raumkanten klar gefasst und wird durch das zur Bahnhofstraße positionierte Baumdach - das den leicht überdimensionierten Busparkplatz beherbergt - als abschließende Raumkante positiv geprägt. Die nördliche Raumkante zeigt wohl proportionierte, übersichtliche Durchgänge zur Paderborner Straße und bindet somit den Marktplatz wie selbstverständlich an. Der Platz gewinnt durch die ergänzende Randbebauung an Maßstäblichkeit.
Die Arbeit zeigt einen sehr behutsamen Umgang in der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Insgesamt bildet der Entwurf einen wohlüberlegten, professionellen Beitrag klassischer städtebaulicher Architektur. Zudem zeigt das Konzept eine funktional hervorragende Umsetzung und einen gestalterisch und städtebaulich angemessenen Lösungsvorschlag für die Stadt Verl und die Situation.
Neugestaltung des Ortskerns in Verl - Bürmsche Wiese - Bischof+Hermansdorfer Architekten mit ClubL94 Landschaftsarchitekten, Köln und BSV Aachen
Neugestaltung des Ortskerns in Verl - Marktbebauung - Bischof+Hermansdorfer Architekten mit ClubL94 Landschaftsarchitekten, Köln und BSV Aachen